Psychische Belastung?
Du hattest doch sicher auch schon ein paar Fälle, wo du jemandem transportiert hast, der gerade versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Ist so was nicht sehr belastend? Auch wenn man zu einem schweren Unfall kommt und der Patient unter deiner Aufsicht stirbt.
1 Antwort
Ich muss gestehen, dass Menschen zu betreuen, die einen Suizidversuch hinter sich haben, mich tatsächlich gar nicht so sehr belasten. Ich weiß nicht, woran das liegt, vielleicht daran, dass sie es sich ja selbst ausgesucht haben. Wenn ich nicht helfen kann, dann erreicht der Suizident letzten Endes ja eigentlich sein Ziel… Klingt etwas seltsam, oder?
Bei den Unfallopfern ist es da schon etwas anderes. Die haben das in der Regel nicht so gewollt und da tut es dann schon deutlich mehr weh, wenn sie es nicht schaffen. Aber letzten Endes ist es eben durchaus möglich, dass man einfach nichts mehr machen kann, egal wie gut man arbeitet. Es mag einen durchaus beschäftigen, aber wenn ich es mal flapsig formuliere: Ich hab ja nicht angefangen. Ich konnte dem Patienten vielleicht trotz aller Mühen nicht helfen, aber ich bin dennoch nicht Schuld daran, dass er gestorben ist. Das waren seine Verletzungen – und für die kann ich nichts. Diese Einsicht ist lebensnotwendig für alle, die im Rettungsdienst arbeiten