Ich habe eine unsteuerbare Abwehrhaltung, wenn es um meine Familie geht?
Ich fühle mich extrem unwohl in Anwesenheit meiner Familie. Damit meine ich nicht meine enge Familie (Mutter, Stiefvater und Schwester), sondern meine Verwandten. Nächste Woche steht wieder ein Familienfest an nach langer Zeit. Ich komme meiner Oma zuliebe (ihr Geburtstag). Die Familie hat mir an sich nie etwas getan. Es fühlt sich allerdings an wie Verachtung, wenn ich in deren Gegenwart bin. Ich habe dieses Gefühl begutachtet und nicht gemocht zu werden schon seit ich ca. 12 bin.
Ich habe mich damals aufgrund schlimmer privater Ereignisse eher distanziert gegeben, da ich einen Schutzwall um mich gebildet habe und keine Menschen an mich heran lassen konnte. Ich bin aber älter geworden und habe das ablegen können. Außer innerhalb der Familie. Ich verhalte mich wie ein ganz anderer Mensch. Ich versuche das abzulegen, aber ich habe das Gefühl es nicht kontrollieren zu können. Ich fühle mich als würde man mich verurteilen, sodass ich Probleme habe ich selbst zu sein. Unkontrollierbar bekomme ich riesige Hemmungen, ich bekomme teilweise herzrasen und mein Hirn hat einen Blackout. Das lässt mich natürlich auch unsympathisch wirken, wenn ich so versteift dasitze.
Es wurde auch schon viel über mich getratscht, seit ich ein Kind bin. Ich bin Autist und war früher recht auffällig, weswegen meine Mutter wegen mir angefeindet wurde. Ich bin außerdem schwul, habe es aber lange vor ihnen geheim gehalten und erst gestanden, als ich geheiratet habe. Darüber wurde viel getratscht und teilweise gelästert.
mich belastet diese Situation, da ich eine Oma und eine Cousine habe, die mir sehr wichtig sind. Die fühlen sich sehr verbunden zur Familie, also werde ich öfters mit der Familie konfrontiert. Gibt es denn einen Weg, offener zu werden? Ich möchte nicht in diese kühle Abwehrhaltung gehen, aber mich überkommt ein ganz unangenehmes Gefühl, fast schon als würde man mir die Kehle zuschnüren, in Gegenwart meiner Verwandtschaft
Hast du jemals Therapie gemacht?
Ja, mehrfach und auch derzeitig.
3 Antworten
Da sind so viele Sachen in deinem Kopf. Du findest keine Lösung und das belastet dich. Ich weiß nicht, wie alt du bist. Wie wäre es mit einem Neuanfang? Vielleicht mal eine Liste machen mit den ganzen Personen mit denen du etwas zu klären hast. Und dann siehst du, ist das wirklich ein sooo riesiges Problem?! Kann ich das nicht einfach mal hinter mich lassen?! Muss ich deshalb noch böse sein, kann ich diesem Menschen nicht einfach vergeben was er zu mir gesagt hat. Nicht immer in der Vergangenheit leben-nach vorne schauen. Wohnst du noch zuhause?! Wenn ja, solltest du überlegen eine eigene Wohnung zu beziehen. Man muss auch mal aus seinem Umfeld raus.
Kläre deine Probleme mit anderen Menschen. Auch sie sollten dich nehmen wie du bist. Und wenn du diese Treffen wirklich so hasst, dann bleibe in Zukunft fern und besuche nur die Menschen, denen du etwas bedeutest. Man muss nicht um jeden Preis irgendwo anwesend sein.
Lerne auch, dich an Kleinigkeiten zu freuen, schau was dich umgibt. Sei dankbar, dass du körperlich gesund bist. Viele schätzen das nicht. Konzentriere dich auch NEUE Dinge, freue dich, sei neugierig und denke nicht so viel, schalte auch mal ab, gehe mal ins Theater/Kino, lasse dich unterhalten. Das ist wichtig.
Vielleicht solltest du mal mit deiner Familie klären, ob sie dich nun in ihrem Kreis behalten wollen, oder nicht. Wenn ja, dann haben sie dich so zu akzeptieren und respektieren, wie du bist! Änderungswünsche können sie an den lieben Gott schreiben ;)
Für die aktuelle Situation würde ich mich an deiner Stelle fragen, ob ich mit mir selbst ein zeitliches Limit aushandeln kann. "Ich werde da heute für 1 Std. dabeisein."
Wenn seltsame Kommentare kommen, direkt fragen, ob das wirklich nötig ist und wofür das hilft. Sie sollen mal die Geschichte mit den 3 Sieben lesen:
Vielleicht druckst du das 20 x aus und drückst es den Personen dann direkt in die Hand?
Schwierig.
Das sitzt tief und man bemerkt es. Und das führt dann zu mehr Tratsch.
Ich würde etwas in die Runde sagen. Sagen, dass man jetzt alles loswerden kann, worüber man nachher lästern wird, dann ist alles weg und man könnte das Fest friedlich und schön feiern.
Das kommt sicher auch total scheixxe an, mit wäre es egal.
Danach würde ich es mir wirklich gut gehen lassen.
Es wäre doch etwas blöd das an dem Geburtstag anzusprechen, oder nicht?
Es ist ihr erster Geburtstag nach einem langen Krankheitsverlauf, sie hat mit unserer Zusammenkunft endlich mal wieder etwas, das ihr Freude bereitet
Kommt auf sie an. Vielleicht versteht sie dich, sie bekommt sicher die ganzen Lästereien mit.
Ich bin 26 und wohne nicht mehr zuhause.
An sich gibt es natürlich größere Probleme, doch belastend finde ich diese Situation, da ich mich wie in die Vergangenheit zurück gesetzt fühle.
Alles hinter mir lassen ist genau das, was ich versuche und mir mittlerweile auch etwas gelingt. Ich finde dieses Gefühl wirklich unschön und dieser familiäre Druck belastet mich.