Gibt es die Hölle, Wiedergeburt, Reinkarnation, Leben nach dem Tod?

28 Antworten

Glauben

Religiöse Behauptungen sind eine Frage des Glaubens und nicht der objektiven Beweisbarkeit der aufgestellten Behauptung.

Ob man nun an Himmel und Hölle, Nahtoderlebnisse, oder die Wiedergeburt glaubt, ist eine ganz persönliche Entscheidung, die jeder selbst treffen muss.

Objektiv sind weder die Existenz Gottes, noch die verschiedenen Jenseitsvorstellungen beweisbar, oder durch Experimente zu belegen.

Ich hatte selbst auch schon einige Nahtoderfahrungen und bin trotz dieser Erlebnisse nicht von einem Leben nach dem Tod überzeugt.

Ich bin zwar religiös, stehe aber dazu, dass man bestimmte Dinge eben nicht beweisen, sondern eben nur glauben kann.

Religion

Tatsache ist, das Religionen vor allem Trostsysteme sind, die Antworten auf Sinnfragen versprechen und emotionale Unterstützung bei Krisen bieten.

Erste religiöse Vorstellungen entwickelten sich vermutlich aus Angst vor den damals unerklärlichen Naturphänomenen wie zB Gewittern.

Indem der Mensch Gottesvorstellungen entwickelte, machte er das Unerklärliche begreifbarer und verminderte dadurch seine Angst.

Außerdem schuf der Mensch seine Götter nach seinen Vorstellungen, mit menschlichen Schwächen, so dass man sie durch Opfergaben bestechen konnte.

Gemeinschaft

Der gemeinsame Glaube vermittelt ein Gefühl von Gemeinschaft, da gerade gemeinsame Rituale selbst unterschiedliche Menschen  verbinden.

Die Wirkung von Ritualen sieht man heute in Fußballstadien, bei großen Rockkonzerten, oder beim Karneval/Fasching genau so, wie bei religiösen Zeremonien.

Auch wenn heute vieles erklärbarer ist, bieten die Konzepte der Religionen eine Orientierung für das eigene Leben, vermitteln Werte und stiften Sinn.

Auch die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen ist immer noch attraktiv, bringen doch gerade die Weltreligionen fremde Menschen zusammen.

Dennoch muss man keiner Religionsgemeinschaft, Kirche, Kult oder ähnlichem angehören, um religiös zu sein.

Machtsystem

Es sollte nämlich auch nicht vergessen werden, dass gerade organisierte Religion auch zur Manipulation und Machtmissbrauch genutzt werden kann.

Durch Versprechungen vom Himmelreich und Drohungen mit Höllenstrafen bei Begehung von Sünden, kann man Anhänger "auf Linie" halten.

Es kann also nicht schaden, durchaus kritisch zu fragen, ob ein gerechter und gnädiger Gott ein bestimmtes Gebot erlassen würde, oder ob es nicht eher dazu dient, die Kontrolle und Macht der Organisation zu erhalten.

Fazit

Dinge des Glaubens kann man glauben - aber nicht beweisen.

Ob überhaupt eine der vielen religiösen Vorstellungen tatsächlich wahr ist, werden wir erst wissen, wenn es für uns soweit ist und wir tot sind.

Welche Schlüsse man daraus zieht, muss jeder selbst Wissen.



stefanbluemchen  26.02.2017, 15:49

Ich will einmal in die Zeit zurück, kurz nach Jesu Tod. Jesus prophezeite, dass Jerusalem umlagert und zerstört würde. Sogar die Zerstörung des Tempels sagte er voraus. Und was geschah?

im Jahr 66 u.Z. wurde Jerusalem von den Römern unter General Festus umlagert. Jerusalem stand kurz davor, eingenommen zu werden. Doch was geschah? Ohne ersichtlichen Grund zogen die Römer wieder ab und wurden von den Juden verfolgt und erlitten schwere Verluste. 

4 Jahre später wurde zum Passader Juden die Stadt wieder von den Römern unter General Titus eingeschlossen. Doch dieses mal wurde Jerusalem völlig zerstört auch der Tempel. Nur die Christen kamen davon, weil sie der Prophezeiung Jesu glaubten. Sie flohen gleich,  als die Römer nach der ersten Belagerung abzogen. 

Das ist nur ein Beweis, dass wahrer Glaube auch Wissen bedeutet. In Hebräer 11:1  wird biblischer Glaube definiert. Vielleicht hilft das einigen, ihre Ansichten zu überdenken. 

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Enzylexikon  26.02.2017, 16:41
@stefanbluemchen

Eine erfüllte Prophezeiung, die in einer religiösen Schrift zu finden ist, ist kein objektiver Beweis, sondern eine Frage kreativer Deutung.

Man kann, abhängig von den eigenen Kenntnissen, in irgendwelche Schriften alles mögliche hineininterpretieren.

Natürlich kann man auch glauben, etwas zu wissen, was aber nicht heißt, dass es sich um beweisbares Wissen handelt.

Meiner Ansicht nach kann jeder glauben was er will - wenn er es als objektiven "Fakt" verkaufen will, wird es jedoch sehr fragwürdig.

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stefanbluemchen  26.02.2017, 21:58
@Enzylexikon

Das ist nur eine von vielen. Zudem wurde schon von Daniel die Prophezeiungen über die Zerstörung Jerusalems aufgeschrieben. Und genau, wie von Daniel aufgeschrieben, wurde Jerusalem von Heeren umlagert und es wurden rings um Jerusalem Spitzpfähle errichtet,  um eine Flucht unmöglich zu machen. 

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stefanbluemchen  26.02.2017, 22:23
@stefanbluemchen

Hier die original Bibelschriftstellen. 

Matthäus 24:15

Wenn ihr daher das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, von dem Daniel, der Prophet, geredet hat, an heiliger Stätte stehen seht (der Leser wende Unterscheidungsvermögen an),

Daniel 11:31

Und da werden [Streit]arme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige [Opfer] entfernen. Und sie werden gewiß das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufstellen.

 

Lukas 19:43

Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen,

 

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Mannimanaste  27.02.2017, 04:40

Wir leben alle im selben Universum, und hier auf der Erde auch noch auf dem selben Planeten. Beides ist objektive Realität. Darum änderte es auch nichts daran, als die Menschen glaubten, dass die Erde eine Scheibe und alles ist, was existiert.

Du machst es Dir zu einfach mit dem Klischee, dass es Dinge gibt, die nie beweisbar und darum reine Sache des Glaubens seien. Denn schon in diesem Satz steckt ja die eigentliche Wahrheit dabei: Wenn es solche Dinge tatsächlich gibt, dann gibt es diese Dinge objektiv und sie sind demnach unabhängig von unserem Glaube.

Und was es objektiv gibt, lässt sich früher oder später auch objektiv erkennen!

Der Glaube ist ein Relikt aus vorwissenschaftlichen Zeiten!

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Roentgen101  28.02.2017, 10:42

@Enzylexikon auch ich hatte bereits einige Nahtot-Erfahrungen. Und gebe dir Recht, hier gibt es mit Sicherheit keinerlei Beweise für eine Wiedergeburt oder ähnliches.

Im Gegensatz zu dir unterscheide ich für mich den Glauben an Gott von dem der einiger oder der meisten der 87.000 Religionsgemeinschaften die hier das ein oder andere Interpretieren. Klar für solche Interpretationen gibt es keine Beweise!

Allerdings für die Bibel und Biblische Prophezeiungen schon. An die Auferstehung mag jeder glauben oder nicht.

Aber wie stefanbluemchen bereits versucht hat gibt es für biblische Ereignisse sehr wohl Beweise.

Ich denke hier an Lazerus, der vier Tage in einer trockenen Höhle nach seiner Beerdigung verbracht hat. Dafür gab es hunderte Zeugen seiner Beerdigung. Jeder der bereits an ähnlichen Beerdigungen teil genommen hat, stellt fest, das bei Toten Verwesungsprozesse bereits am ersten Tag einsetzen.

Und das nach drei Tagen ein Körper bereits so ersetzt ist, dass kein Mensch ins Leben von anderen Menschen zurück gebracht werden kann. Trotz der heutigen Möglichkeiten! 

Wenn ein solcher Mann also nach vier Tagen wieder auftauchte und lebte, muss dies zweifelsohne als Beweis anerkannt werden.

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Enzylexikon  28.02.2017, 12:44
@Roentgen101

Bei allem gebührenden Respekt, aber ich finde den Versuch, die Wahrheit der Bibel über erfüllte Prophezeiungen beweisen zu wollen, lächerlich.

Wer an die Wunder der Bibel glauben will, kann das ja gerne machen -  der braucht dann allerdings auch keine bewiesenen Wunder wie der ungläubige Thomas.

Spricht Jesus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

(Johannes 20:29)

Außerdem sind solche Beweisführungen schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil es an wissenschaftlichen Daten und Analysen zu den Umständen des Sachverhalts fehlt.

Heutzutage ist ja für Wissenschaftler nicht einmal mehr nachvollziehbar, welche Erklärungen es für angebliche Spukhäuser des 19. Jahrhunderts gibt - und das ist jüngere Vergangenheit.

Teilweise existiert der "Tatort" nicht mehr, oder er wurde erheblich verändert, die Zeugen sind alle tot und etwaige Protokolle von Augenzeugen unzureichend.

Wie objektiv belastbar sind dann etwa 2.000 Jahre alte religiöse Erzählungen aus der Sicht der Naturwissenschaften?

Kein EKG und EEG des angeblich verstorbenen Lazarus, keine Beweise für angeblichen Leichengeruch, keine Anamnese, keine toxikologischen Befunde...alles was wir haben sind ein paar tausend Jahre alte Erzählungen.

Da  diese Erzählungen zudem propagandistische Zwecke haben - sie sollen die Einzigartigkeit Jesu hervorheben - sind sie alles andere als neutral.

Da könnte ich auch die bei Hexenprozessen unter Folter erzwungenen Geständnisse als Beweise für die Existenz Satans anführen - mit ähnlich geringer Objektivität.

Ich respektiere wirklich den Glauben der Menschen, aber objektive Beweise für angebliche biblische Wunder gibt es einfach nicht.

Wer an die Realität der Wunder glauben will, dem mache ich das absolut nicht streitig, aber es objektiv beweisen zu wollen halte ich für naiv.

Ich denke, das Thema brauchen wir auch gar nicht weiter zu diskutieren.

Ich kenne die Bibel, ihr kennt die Bibel und wir haben eine unterschiedliche Auffassung darüber, worum es sich bei diesem literarischen Werkt handelt.

Ohne gemeinsame Grundlage reden wir aber alle gegen irgendwelche Wände, so dass letztlich nichts anderes dabei herauskommt, als ein bisschen intellektuelle Gehirngymnastik.

Dafür möchte ich aber meine Zeit nicht weiter aufwenden, denn ich denke, mein Standpunkt sollte klar geworden sein und ich brauche ihn nicht noch einmal zu wiederholen.

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zu einer 90 prozentigen wahrscheinlichkeit nicht

Du entdeckst gerade einen von unzähligen Gründen dafür, warum die meisten Menschen sich zunehmend dem Atheismus, mindestens aber (wie ich) dem Agnostizismus zuwenden.

Es macht nämlich nicht so ganz Sinn.

Die "Erinnerungen" von Kindern sind für mich allerdings der einzige Punkt, der sich an diesen ganzen Dingen wirklich nicht so ganz erklären lässt - wobei ich hier sehr stark davon überzeugt bin, dass es in irgend einer Form mit Sinneswahrnehmung und unterbewusster Verarbeitung von anderweitig bezogener Information zu tun hat, nicht aber mit "früheren Leben". Schlicht, weil Kinder häufig auch einfach zufällig etwas aufschnappen, es weiterplappern ohne recht zu wissen, was sie da sagen, und die Reaktion der Angehörigen den Rest erledigt. Wir sehen und erkennen in allem ständig Muster, auch wenn da manchmal keine sind.

Was nun das Jenseits angeht, so bin ich davon überzeugt, dass Himmel, Nirwana und auch der atheistische Ansatz des "Nichts" ein und das selbe umschreiben - ein Zustand, in dem uns nichts mehr Schmerzen bereitet und wir keinerlei Wünsche mehr verspüren. Das ist, per definitionem, nun einmal automatisch eine Art Zustand der "Glücksseligkeit", weil nichts Negatives mehr Platz hat und kein Bedürfnis unerfüllt bleibt - weil sie gar nicht da sind.
Energie verschwindet bekanntlich nicht - aber Energie als solche hat auch kein Bewusstsein. Ich halte es für die Kurzsichtigkeit der Menschen in Sachen Religion, ständig ein Bewusstsein zur Bedingung zu machen. Die Reinkarnationsreligionen natürlich weniger, da die ja von einer "Lösung des Bewusstseins" sprechen, aber gerade der selbstverliebte Westen kam noch nie mit der Vorstellung zurecht, dass seine PERSON sich auflösen könnte - was natürlich ipso facto zu exakt dieser Art Religionsgewichtung führte.^^ Nicht umsonst passen die Religionen immer zu ihren Regionen. ;)

Letztlich gibt es aber keine eindeutige, stichhaltige, festzulegende Antwort auf deine Frage - genau das macht's ja aus. Deswegen heißt es ja "Glauben". Man glaubt es, oder man glaubt es nicht.

Oder man vermutet bloß und stellt sich selbst und allen anderen die dauerhafte und unumstößliche Prämisse des Eingeständnisses des Nichtwissens. -> Agnostizismus
We really can not know. Period.

Meiner Meinung nach nicht. Ich glaube eher daß man einfach nur tot ist und nichts weiter geschieht. Auch wenn man nicht zu 100 % beweisen kann das es so was nicht gibt. Ich bin sehr skeptisch bei so was.  Es gibt keine Beweise oder Indizien für eine unsterbliche Seele die nach dem Tod weiter existiert . 

Gibt es die Hölle, Wiedergeburt, Reinkarnation, Leben nach dem Tod?

In der Reihenfolge? Ähhhm: Nein, Nein, Nein und Nein.


Mannimanaste  27.02.2017, 04:56

Leider auch falsch!  ;)

Es gibt was es gibt, und falls die genannten Dinge in irgendwelchen Variationen dazu gehören, gibt es sie nun mal. Falls nicht, gibt es sie nicht. Aber Du weißt ebensowenig, dass es sie nicht gibt, wie die Verfechter der Meinung, es gäbe sie, wissen, dass es sie gibt.

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