Hi xEzyK
deine Situation ist wirklich blöd, aber man kann dran arbeiten.
Erste Maßnahme: die Geschichte mit Trainer / Hundeschule - ganz wichtig. Das hast du ja schon mit JustASingle diskutiert.
Aber jetzt: ich versuche da mal ein bisschen in die Situation einzusteigen
- das ist ein Welpe - den habt ihr erst 3 Wochen (also war er vorher vermutlich bei der Mutter) der anfangs "lieb" war und jetzt gehts eben los.
Bitte guck mal, was da passiert (aus Hundesicht (!) ) Nicht vom Menschen her.
- er kommt von Mutter / Geschwistern her. Was macht denn die Hundemutter: die hält ihre Blagen unter Kontrolle, zeigt ihnen was an darf und was nicht, bremst wenn das Spiel zu heftig wird usw - eben das, was eine Mutter macht.
- jetzt bekommt ihr ihn nach Hause. Für den Hund ist das eine neue Umgebung, ihr seid ihm fremd, die Mutter (als lenkender Faktor) ist weg - das hat er jetzt davon. Klar - im ersten Moment ist er schüchtern / vorsichtig - ihr sagt dazu "lieb" - Nee - bestimmt nicht.
- ihr geht in den Garten und spielt oder sonst was. Der Welpe beißt sich fest. Stell dir mal vor, du wärst ein Kind mit vielleicht 2 Jahren beim Spiel und dir gefällt was nicht - klar: du wehrst dich und wirst trotzig. Merkst du was? Jetzt reagier ihr mit "AUA/Aus" . Was soll das? Der Hund kann doch nicht reden und ihr habt ihm das Kommando "Aus" bestimmt nicht (in dieser kurzen Zeit) beigebracht. Das kann nicht funktionieren. Im Gegenteil: Ihr gebt ein lautes Geräusch von euch - der Hund bellt evtl. zurück oder er zwickt. Ihr stachelt ihn also auf.
Ok - das war der Einstieg in die Situation - es gibt also ein Missverständnis zwischen Hund und Halter, weil keiner mit dem anderen "redet". Schon artet es aus.
Erster Tip:
- natürlich ein Trainer / eine Schule, die euch auf die Hundesprache einstimmen kann. Das muss man lernen! (euere Schwierigkeiten kenne ich aus den anderen Kommentaren - ist ganz klar).
- versucht mal (nach dieser kurzen Anleitung) umzudenken und euch in die Sicht des Hundes reinzuversetzen - ihr könnt gerne nachfragen.
- und jetzt - ist auch klar - ihr müsst bei dem Kleinen die Mutter-Rolle übernehmen, so wie bei einem eigenen Kind. Das kann mal kraulen, tätscheln oder sonst was sein. Ganz viel hängt aber davon ab, dass er jetzt die richtigen Signale bekommt, um seine Grenzen kennenzulernen. Das geht aber nicht mit irgendwelchen Kommandos, die er gar nicht kennen kann, sondern das geht zuerst über die Körpersprache - jeder Hund spricht die perfekt. Auch die muss der Mensch erst lernen, weil er sei eben verlernt hat.
Nachtrag: "als der Hundetrainer da war, da war alles anders"
Nur mal ein paar Sätze zurückgucken (aus Hundesicht):
- jetzt kommt wieder eine neue Person rein, die ich nicht kenne
- ich bin mal vorsichtig, um ihn mal abzuchecken - außerdem redet der ja meistens mit Herrchen/Frauchen
Dann ist doch klar, dass der Hund in der neuen Situation vorsichtig ist und erst mal guckt, was Sache ist.
So was muss aber ein Trainer erkennen und EUCH erklären, NICHT DEM HUND. Versucht da bitte jemand zu finden, der da wirklich weiterhilft und nicht nur allgemeine Sachen ablässt.