Wie kommst du zu dieser Behauptung?
Ja, es ist sogar erwiesen worden, dass Hunde eine sehr starke Bindungsbereitschaft zu Menschen haben - sogar so, dass sie es bevorzugen mit dem Menschen zu leben als mit Hunden. ABER das ist eine allgemeine Aussage, die rein auf statistischen Auswertungen basiert - ich kann dir leider nicht mehr sagen wie das Paper dazu hieß. Es gibt auch Hunde, die es bevorzugen keinen Kontakt mit Menschen zu haben - das ergibt sich meist aber aus schlechten Erfahrungen.
Zum Beispiel gibt es am WSC in Ö auch Hunderudel (als Vergleich zu den Wolfsrudeln), die zusammen leben - immer wieder kommt es vor, dass ein Hund heraus genommen werden muss, weil er unter dem "Menschenentzug" so sehr leidet, obwohl sie von Anfang an nur mit Hunden gelebt haben und die Menschen kamen und kommen nur zum Füttern und trainieren für Experimente. Diese Hunde kommen dann natürlich in eine Familie.
Das zeigt, dass selbst Hunde, die immer mit ihren Hundekumpels aufgewachsen und beisammen waren, den Menschen bevorzugen können - das ist etwas sehr einmaliges unter den Tieren - also diese Artübergreifende Bevorzugung.
Vermutlich ist das einfach so, weil der Hund schon seit mind. 15 000 Jahren (einige vermuten sogar 30 000 Jahre) mit dem Menschen gemeinsam lebt und arbeitet. Der Mensch hat die Hunde (damals den Wolf) auf eine hohe Kooperationsbereitschaft und Bindungsfähigkeit zum Menschen selektiert. Sprich: Die die am besten mit dem Menschen arbeiten konnten und dem Menschen auch am meisten Vertraut haben, durften den Menschen begleiten und sich vermehren. Der Mensch hat dem Hund allerdings auch etwas geboten: Futter, Sicherheit und einen kompetenten Sozialpartner etc.. Hunde und Wölfe sind sehr sozial und brauchen das!
Es ist aber auch so, dass Hunde sich über andere Hunde oder Hundekumpels mit denen sie zusammen leben sehr freuen! Das kommt auf das Verhältnis untereinander an!
Prinzipiell kommt es aber auch auf die Umstände an. Man darf nicht vergessen, dass viele Hunde nur den Menschen haben und oft mehrere Stunden ganz alleine sind, während der Mensch arbeiten ist. Das ist für den Hund nicht natürlich, denn er ist ein Rudeltier und möchte nicht gerne alleine sein. Daher freut er sich bzw. ist sehr aufgeregt, wenn nun sein Menschen-Freund wieder zu ihm kommt.
Das ist allerdings auch oft so, wenn die Hunde zu zweit Zuhause sind. Hierbei geht es vielleicht weniger um die Einsamkeit, sondern darum, dass ein wichtiger Teil des Mensch-Hunde-Gespanns nicht da war, denn in der Regel bietet in einer dreier Kombination: Mensch-Hund-Hund der Mensch den wichtigsten Aspekt: Er gibt Sicherheit, Futter, Auslauf, Beschäftigung etc.