Zum Teil stimmt das auch. Es braucht auch niemand mit "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" ankommen. Ich bin auch schon über 40 und weiß wovon ich rede.
Im Einzelhandel habe ich es tatsächlich beobachtet, das Auszubildende als billige Arbeitskräfte genommen werden. Ich rate inzwischen grundsätzlich von einer Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel ab.
Im Handwerk müssen Azubis oft bestimmte arbeiten übernehmen, wofür man keine Fachkraft verwenden will. Es gibt auch (relativ wenige) Betriebe die Azubis ausnutzen. Doch im Handwerk gehören solche Arbeiten dazu. Betrachtet man die Kosten die ein Azubi verursacht und die tatsächliche Arbeitsleistung, stellt man fest das (in guten) Betrieben die gar nicht so billig sind. Im ersten Lehrjahr sind Azubis tatsächlich am teuersten.
Die Azubis müssen erst eingearbeitet werden.
Oft müssen die Gesellen ausführlich die Arbeit erklären.
Arbeiten welche normalerweise alleine erledigt werden, werden für Ausbildungszwecke zu zweit gemacht.
Die Arbeit muß überprüft werden.
Azubis machen Fehler, das kostet Zeit und Geld.
(Nicht teuer, doch ich konnte keine Bohrer unter 3 mm verwenden. Werkzeuge sind mir auch schonmal kaputt gegangen. Mehr Material wurde benötigt, weil ich ein Fehler gemacht habe und alles neu gemacht werden musste.
Ein anderer Azubi hat unbemerkt eine Wandscheibe gesprengt. Duch das austretende Wasser wurde ein sehr hoher schaden verursacht)
Berufsschule, eigenes Werkzeug, Stress weil man sich mit Jugendlichen einschlagen muß, Eltern und Berufsschulen Gespräche, etc.
Außerdem erhält man eine ganz spezielle Gegenleistung, Ahnung, Fachwissen und den Gesellenbrief.
In guten Betrieben ist das wohl ein Null Summen Spiel. Vergütung ist günstiger, doch mit dem Rest 🤔.