In meinem Umfeld halten Beziehungen sehr lange. Die längste dauert über 15 Jahre, und sie wollen jetzt heiraten. Meine Beziehung dauert fast fünf Jahre. Manche sind sehr lange verheiratet. Mein ganzes Umfeld ist voller Langzeitbeziehungen. Also stimmt es nicht, dass die Beziehungen von heute kürzer halten.
Zu behaupten, dass Beziehungen auf ewig halten müssen und sollen, ist meiner Meinung nach ein krankhaftes religiöses oder kulturelles Konzept, das mit der Realität nichts zu tun hat. Das hat für mich nichts Natürliches.
Das kann man auch Besitzverhalten nennen. Einen Menschen kann man sowieso nicht besitzen. Man hat auch keine Beziehung, sondern man ist in einer Beziehung.
Beziehungen halten so lange, wie sie halten. In einer Beziehung geht es darum, gemeinsame Erfahrungen zu sammeln, so lange, wie es eben geht. Eine Beziehung die auf ewig halten soll, ist etwas, das man nicht kontrollieren kann, und oft schaffen genau diejenigen, die das wünschen oder gar erwarten, aufgrund ihrer Verlassenheitsängste das Gegenteil von dem, was sie wollen.
Der Grund, dass Beziehungen oft schmerzhaft auseinandergehen, ist ein Problem, das eigentlich nichts mit der Trennung an sich zu tun hat. Trennung kann auch notwendig sein und eine heilsame Komponente haben. Der Grund, dass Trennungen oft kompliziert oder dramatisch sind, liegt in irrationalen und weniger irrationalen Konflikten, die sich schon vor der Trennung kristallisiert haben. Diese hätte man einfach lösen können, um sich dann in Frieden und Respekt trennen zu können aber da Menschen oft dieses Besitzdenken haben und typischerweise einer stark vom anderen emotional oder finanziell abhängig ist, endet es oft chaotisch.
Ich sage nicht, dass Trennung nicht schmerzhaft sein dürfen, aber viele verlieren oft die Kontrolle und den Verstand und, schlimmer noch, den gegenseitigen Respekt.
Manche weigern sich einzusehen, dass Trennungen natürlich sind und auch notwendig sein können.
Der ganze Stress, den die Trennung auslöst, hat in Wahrheit mit der Beziehung nicht wirklich etwas zu tun. Der Auslöser, dass der Selbstwert nach einer Trennung extrem geschwächt ist, ist etwas, das die Person ganz allein macht. Es korrelieren persönliche Überzeugungen, Ängste usw.
Wer von Natur aus psychisch labil ist, wird eine Trennung immer als etwas extrem Schlimmes empfinden, anders als jemand, der gut alleine zurechtkommt und die Trennung als Neuanfang betrachtet. Es ist nicht immer einfach, dies zu akzeptieren, aber man tut es trotzdem, weil es keinen Sinn macht, sein Leben davon abhängig zu machen...
Es ist garantiert einfach gesagt als getan doch meine Meinung ist, es wichtiger zu lernen mit seinen Ängsten und Gefühlen besser umzugehen als sich Sorgen zu machen wie lange eine Beziehung hält.. Man konzentriert sich auf die Beziehung selbst so lange sie eben hält und wenn es so weit sein sollte, dass man andere Ziele und Interessen hat, kann man sich für einer Trennung entscheiden und das ohne den Respekt zu verlieren...