Hey!

Ich spreche selber fliesend Slowakisch (als Muttersprache). Ich habe schon ein paar Mal andere Menschen Slowenisch sprechen gehört und habe mich schon ein bisschen mit der Sprache auseinandergesetzt.

Grundsätzlich handelt es sich bei beiden Sprachen um slawische Sprachen - Slowakisch gehört zur Gruppe der westslawischen Sprachen, Slowenisch zur Gruppe der südslawischen Sprachen. Slowakisch und Slowenisch sind miteinander verwandt, aber nicht so eng, wie die ähnlichen Namen vermuten lassen. Wenn ich als Slowakisch-Sprecher einen slowenischen Text lese, verstehe ich zwar nicht jedes Wort, kann jedoch in den meisten Fällen den Inhalt des Textes begreifen. Wenn ich andere Menschen Slowenisch sprechen höre, verstehe ich fast gar nichts - das hat aber damit zu tun, das Slowenisch von der Sprachmelodie her anders klingt als Slowakisch und ich das einfach nicht gewohnt bin. Ich traue mich aber zu sagen, dass ich ziemlich schnell Slowenisch lernen könnte, wenn ich es müsste.

Jetzt komme ich aber wieder auf deine Frage zurück: Für dich als Deutschsprachigen ohne Erfahrung mit slawischen Sprachen werden Slowakisch und Slowenisch in etwa gleich schwer zu erlernen sein. Die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen werden auf dich beim Lernen keinen großen Einfluss haben. Die slowenische Grammatik ist ein bisschen komplizierter als die slowakische, während im Slowakischen ein bisschen mehr Laute vorkommen, die du im Deutschen nicht kennst, als das im Slowenischen der Fall ist. Diese Unterschiede sind jedoch wirklich sehr gering, viel geringer als die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Sprachen. In den letzten Sätzen betone ich also das "ein bisschen".

Deswegen solltest du die Wahl deiner Lernsprache nicht vom "Schwierigkeitsgrad" abhängig machen. Ich freue mich über dein Interesse an den beiden Sprachen! Beim Lernen rate ich dir dazu, dir Gedanken darüber zu machen, warum du Slowakisch oder Slowenisch lernen willst, und dann die Sprache zu lernen, die die lieber ist. Die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen sind aus Sicht eines Deutschsprachigen nicht groß genug, um die Sprachwahl davon abhängig zu machen.

Viel Spaß und alles Gute noch!

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Hey, ich bin auch Slowakisch-Muttersprachler und kenne einige Ukrainer. Mehrere davon leben schon seit ein paar Jahren in der Slowakei und sprechen Slowakisch genauso gut wie ich. Die ukrainische Sprache ist der slowakischen ziemlich ähnlich und besonders wenn du auch ein bisschen Russisch kannst, sollte dir das lernen nicht allzu schwer fallen.

Wenn du jetzt in die Ukraine ziehen und dich mit Ukrainern umgeben würdest, würdest du schon nach wenigen Wochen halbwegs fließend sprechen. Wenn du nicht in einem ukrainischsprachigen Umfeld bist, dann dauert das natürlich länger. Meine Beobachtung: Ukrainisch und Slowakisch sind einander ähnlich, aber natürlich nicht genau gleich. Du brauchst deswegen etwas Zeit, um dich an die Art zu gewöhnen, wie die ukrainische Sprache funktioniert. Die meisten slowakischen Wörter existieren in leicht abgewandelter Form auch im Ukrainischen. Anfangs klingen sie natürlich etwas komisch, aber daran gewöhnst du dich schon.

Držím ti palce s učením!

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Ich habe mich damals für Latein entschieden. Heute würde ich aber garantiert Französisch wählen.

Was ist einfacher?

Das kann man nicht so pauschal sagen. Im Lateinunterricht geht es in erster Linie um das Übersetzen historischer Texte. Im Französischunterricht geht es in erster Linie darum, sich auf Französisch verständigen zu können. Die französische Sprache hat eine - zumindest für deutschsprachige Muttersprachler - gewöhnungsbedürftige Aussprache. Im Lateinunterricht hingegen ist die Aussprache irrelevant. Dafür hat Latein eine ziemlich vielfältige und anspruchsvolle Gramatik. Im Lateinunterricht wird auch viel mehr auf Korrektheit geachtet: Die lateinische Wortform muss genau richtig ins Deutsche übersetzt werden.

Was ist besser?

Das ist wieder individuell verschieden und hängt mit der weiteren Ausbildung sowie den beruflichen Zielen zusammen. Latein hat zwar in mehreren Wissenschaften (besonders Recht und Medizin) noch immer an Bedeutung, jedoch können die fachspezifischen Wörter, die dort gebraucht werden, relativ einfach nachgeholt werden. Französisch ist eine wichtige Weltsprache, mit der man sich in vielen Ländern verständigen kann. In vielen international - allen voran diplomatischen - Berufen sind Französischkenntnisse sehr gern gesehen.

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Hey, ich studiere selber in Wien - zwar nicht Medizin, aber ich kenne einige Medizinstudent*innen.

Also wirklich einfach ist das Medizinstudium sicher nicht. Und die Aufnahmeprüfung hat es auch in sich (Anfang Juli kamen 15.400 Bewerber*innen auf 1.850 Plätze).

Der große Unterschied zu Deutschland ist eben der Nummerus Clausus: in Österreich gibt es so etwas nicht. Du musst die Aufnahmeprüfung bestehen, wie deine Noten bei der Matura (in Deutschland: Abitur) waren, ist dabei egal. Das heißt, wenn das Abitur eines deutschen Schülers nicht gut genug ist, hat er mit dem Medizinaufnahmetest in Österreich noch eine zweite Chance, doch Medizin zu studieren.

Fun-Fact am Rande: In Österreich studieren sehr viele deutsche Staatsbürger*innen Medizin - so viele, dass es mittlerweile zu einem echten Problem geworden ist. Viele davon lassen sich nämlich auf Kosten des österreichischen Staates ausbilden, gehen nach dem Studium aber wieder nach Deutschland zum Arbeiten. Diese Ärzt*innen fehlen dann in Österreich. Österreich hat deswegen von der EU-Komission eine Ausnahme bekommen und darf im Rahmen bestimmter Quoten Studienwerber*innen aus Österreich gegenüber denen aus anderen EU-Ländern bevorzugen. Grundsätzlich wäre das EU-rechtswidrig.

Hier der Instagram-Post der "Zeit im Bild" über die diesjährigen Aufnahmeprüfung am 7. Juli:

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