Hi
Guppys sind keine Katzen.
Ich kann es verstehen wenn Leute artgerechte Tierhaltung mit dem Unterbinden der Vermehrung gleichsetzen... bei den Guppys ergibt das aber keinen Sinn. Der Grund ist einfach, dass Aquarien von bereits etwa 25...40 l völlig problemlos eine sich vermehrende Gruppe Guppys beherbergen können da die Größenverhältnisse eben stimmen. Ein übliches 54 l Becken ist da endgültig raus aus dem Verdacht dass es sich dabei um eine ungünstige Tierhaltung handelt. Die Fische haben genügend Platz.
Das "Problem" ist der Mythos dass Guppys sich zu stark vermehren und man sie loswerden muss wenn es zu viele werden. In Wirklichkeit passiert das nicht. Nur das Futter das man gibt wird in Guppymasse umgewandelt. Das bedeutet sicherlich dass hie und da nicht alle Jungfische überleben... tun sie in der Natur auch nicht. Ein sehr starker Guppybesatz im Aquarium ist völlig hinnehmbar weil Guppys sehr kleine Fische sind, Wildformen und Endler erreichen oft nur 2-4 cm, selbst größere Zuchtformen nur 5-6 cm. Diese Größenordnung an Fischen kann man extrem dicht halten ohne jemals Probleme zu haben.
...und vor allem ohne jemals Fische abgeben zu müssen. Diese Koloniehaltung ist bewährt und erprobt und ergibt einige der schönsten und dauerhaftesten Low-Maintenance-Aquarien.
Reine Männchenhaltung ist ausschließlich für Aquascapes und die Haltung von Guppys als *dither fish* für dünn besetze Becken sinnvoll. Und selbst dann ist es besser wenn man selber einen Guppystamm in seinem Besitz hat, denn ausgewachsene Guppymännchen, besonders aus asiatischen Quellen sind nicht unbedingt langlebig in einem hiesigen naturnahen Aquarium und Nachschub besorgen alle paar Monate ist auf die Dauer unhygienisch.