Zuerst muss ein Unterschied zwischen dem Tod und dem Sterben gemacht werden. Tod ist das Gegenstück zu Leben. Sterben ist der Prozess des Übergangs von Leben zu Tod.
Nun muss unterschieden werden zwischen der Eigen- und der Fremdwahrnehmung des Todes und des Sterbens. In der Eigenwahrnehmung ist das Sterben je nach Weise unterschiedlich schlimm: Ein gewaltsames Sterben ist grausam. Wenn man sich jedoch abends schlafenlegt in der Auffassung, dass man am nächsten Morgen wieder aufwacht, man aber im Schlaf stirbt "ohne es zu merken", ist das Sterben für einen selber nicht schlimm. Der Tod selber ist aber für einen selber unbedenklich: wenn man tot ist, kann man das nicht wahrnehmen. Nur der Gedanke eines Lebenden an die vermeintliche Leere im Tod ist bedrückend. Somit ist der Tod an sich nichts vor dem man Angst haben muss. Für unsere Mitmenschen/Zurückbleibenden ist es jedoch schlimmer wenn man stirbt oder Tod ist. Man wird aus einem Sozialen Netz gerissen, wodurch ein Vakuum entsteht. Eine Möglichkeit der Heilung ist hier das Nutzen der gemeinsamen Zeit vor dem Tod und das Aufrechterhalten der Erinnerung an die schönen Momente danach. Man soll im Frieden voneinander scheiden
Der Tod ist als Gegenteil zu Leben von höchster Bedeutung! Denn ohne dem Tod hat das Leben keinen Sinn. Durch die Endlichkeit des Lebens bekommt es seine Besonderheit. Wäre das Leben unendlich gäbe es jetzt nichts zu erreichen, nichts zu schaffen. Quasi: "Ach das mach ich heute noch nicht, dafür habe ich morgen noch Zeit!" Somit wird der Moment, das jetzt heilig!
Alan Watts: " Wie ist es einzuschlafen, ohne jemals wieder aufzuwachen? Und wie ist es aufzuwachen, ohne jemals eingeschlafen zu sein?"