So hart es ist, aber du kannst rein gar nichts für ihn tun. Nur für dich, und das solltest du auch.
Sprich darüber, egal, wie unangenehm ihm das ist. Such dir Selbsthilfegruppen für Angehörige und tausche dich mit Menschen aus, die das Gleiche erleben und durchmachen.
Und hör auf, für ihn zu lügen - wenn jemand anruft und ihn sprechen will, er aber nicht kann/ nicht möchte, sag dem Anrufer, dass er zu besoffen ist und er es vormittags versuchen soll, weil da die Chancen besser stehen, ihn nüchtern zu erwischen. Das wirkt mehr als alle Bitten und Vorschläge.
Wenn du es da gar nicht aushältst, überleg dir, welche Alternativen du hast. Es gibt meist mehr als nur Mutter und Jugendamt, mit 14 darfst du auch eigene Vorschläge machen, zu anderen Verwandten ziehen oder zu Freunden, wenn deine und deren Eltern einverstanden sind.
Du musst auch nicht gleich komplett und "hochoffiziell" weg - vielleicht reichen schon ein paar Tage/ Nächte hin und wieder, die Wochenenden oder die Schulferien...
Dein Vater kann auf sich selbst aufpassen, und falls nicht, ist er jeden Morgen nüchtern genug, das zu erkennen. Er ist auch alt genug um zu wissen, wo er sich Hilfe holen kann.
Also lass dich nicht in die Elternrolle drängen. Du bist Kind, und solltest Kind sein dürfen. Überleg dir, wie das am besten möglich ist, und dann kämpfe dafür. Denn das, was du dir wünschst (einen Vater, der für dich da ist und sich um dich kümmert), kannst du nicht selbst erreichen.
Es ist ein bischen wie Lottospielen: du kannst zwar gewinnen, aber nie, weil du bewusst und gezielt "das Richtige" getan hast. Halte den Einsatz vertretbar. Gib deinen Vater nicht auf, aber akzeptiere, dass vermutlich (erst mal) kein Wunder passieren wird.
Alles Gute trotzdem!