Würdest du einem Bettler in Deutschland Geld geben oder einfach an ihm vorbeigehen?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, ich gebe manchem Bettler gelegentlich was und kann dazu eine kleine Geschichte erzählen.

Vor unserem Verwaltungsgebäude kauerte einmal ein Penner im Regen unter einem Vordach neben dem Eingang. Weil er mich anschaute in der Erwartung, dass ich ihn vertreiben würde, wünschte ich ihm einen guten Morgen.
Am Abend nach Büroschluss stand er plötzlich wieder neben mir und fragte, was ich in dem Gebäude mache. Wahrheitsgemäß antwortete ich: „ Ich bin dort der Chef.“ Darauf sprach der Penner einen mich berührenden Satz: „Und dann grüßt Du mich?“

Auf meine Nachfrage, ob er einen Kaffee möchte oder Hunger hätte, sind wir beim MacDonald rein.
Dort saßen wir, wie wir unterschiedlicher nicht hätten sein können: Ein zerlumpter Penner und ich im eleganten dunklen Anzug.
Er hat mir dann als ehemaliger Ingenieur seine traurige Lebensgeschichte erzählt, wie er immer weiter durch unglückliche Umstände sozial abgesackt und schließlich nach dem Verlust der Wohnung auf der Straße gelandet ist.
Manchmal habe ich mit dem Penner unter den merkwürdigen Blicken meiner Mitarbeiter im nahen Park gesessen. Gelegentlich gab ich ihm Geld bis er eines Tages zu mir sagte: „Du bist mein Freund, von Dir nehme ich kein Geld mehr.“

Gern hätte ich ihm wieder auf die Füße und zurück in ein normales Leben mit fester Wohnung geholfen. Aber eines Tages war er verschwunden und auch keiner seiner Kumpels aus dem Park konnte mir etwas sagen. Das habe ich bedauert und es hat mich darin bestärkt, nicht arrogant auf diese Leute herabzusehen, trotz all ihrer Verwahrlosung und übermäßigem Alkoholgenuss.

Seitdem ist das für mich ein Grund an soziale Einrichtungen vor Ort auch größere Summen zu spenden , die sich um solche Menschen kümmern, z.B. auch die Bahnhofsmission, wo sich diese Menschen oft aufhalten.

Also an Zigeuner gebe ich aus Prinzip nichts ausser ein Hinweis das die sich Arbeit suchen sollen und das organisiertes Betteln verboten ist. Das sind organisierte Bettlerbanden. Manchmal wenn ich von der Arbeit noch Schrauben, Wagoklemmen, etc in der Hose habe lege ich diese in ihr Becher. Bahnhofsalkoholiker oder Drögler gebe ich auch nichts. Zumindest kein Geld. Wenn ich gut gelaunt bin und sie mich nett fragen vielleicht ein Sandwich welches ich übrig habe. Das lehnen sie aber meistens ab. Dann gibt es ein sarkastischen Spruch.

Im Ausland sieht es anders aus. Dort wird Essen gerne angenommen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe mit jedem einzelnen Mitleid! Aber ich merke recht schnell wer es braucht und wer es gut nutzt. Da reicht nur Instinkt..Ignorieren ist immer blöd, schenkt ihnen wenigstens ein lächeln, es sind auch nur menschen die Anerkannt werden wollen☺️

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ob ich in einem Sozialstaat (Umverteilungsstaat) heutzutage noch Almosen verteilen wuerde weiss ich selber nicht. Im Prinzip ist eine Lebenseinstellung von mir jedoch "Geben ist seliger als nehmen".

Mein Sohn welcher seinen Auswanderungs Vater jedes Jahr fuer ein paar Wochen (manchmal Monate) in Thailand besucht gibt in Deutschland jedoch nichts mehr, weder Almosen noch Trinkgeld. Dafuer in Thailand um so mehr (von mir abgeschaut).

Dreimal duerfen sie raten warum manche Menschen (welche mich aus Deutschland besuchen) ihr Spenden (Almosen) Verhalten vom Land abhaengig machen. Fuer mich persoenlich habe ich eine Antwort gefunden. Aber ich will meine Meinung zu diesen Thema hier nicht veroeffentlichen, um die Gedankengaenge des Fragestellers und der Foristen (Kommentatoren) nicht zu beeinflussen.

Kommt darauf an. Wenn ich das Gefühl habe, er braucht es, dann gebe ich ihm etwas.

Wenn ich hingegen das Gefühl habe, es ist eine organisierte Bettlerbande aus Rumänien, die oft auch ihre Kinder missbrauchen, - dann nicht.

Der Frau auf dem Bild gebe ich nichts.

Hinterfrager1  10.05.2024, 12:33

Es gibt keine echten Bettler in Deutschland.

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Mauritan  10.05.2024, 12:35
@Hinterfrager1

Also ich bin aus Österreich und ja, die gibt es.

Ein Bettler ist jemand, der mehr Geld braucht, als er hat. Die gibt es in Deutschland sehr wohl. Wenn etwa ein Junkie alles vertrinkt, dann kann er sich danach nichts mehr zu essen kaufen. So bettelt er.

Du kannst natürlich sagen, er ist selbst schuld und hast recht damit. Du kannst aber auch sagen: Mit dem habe ich trotzdem Mitleid und ihm etwas in den Becher werfen oder aber zu essen geben, wie es manche hier geschrieben haben.

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