Wieviele Menschen braucht man mindestens um einen Fortbestand der Menschheit zu ermöglichen?

7 Antworten

Ich habe jetzt keine direkte Antwort auf Deine Frage, aber dafür eine konkrete Zahl, die in diesem Zusammenhang interssant ist und in die Überlegung eingehen kann.

Wissenschaftliche Untersuchungen (Genpool, MitochindrienDNA) haben gezeigt, das alle indigenen Völker Europas (die, die hier schon  lange leben und sich mischen und bekriegen) auf 7 weibliche Genquellen zurückzuführen sind. Über die männlcihen Genquellen kann derartiges nicht ausgesagt werden ( - liegt an der Methode der Identifikation).

Das heißt kurz gesprochen: es gibt 7 Frauen, auf die alle Europäer zurückzuführen sind.

Da wir wissen, daß der Mensch sich in Ostafrika entwickelt hat und von  dort aus die Welt besiedelt hat, kann man sehen, wie dünn der Menschenpool ist aus dem sich die heutige Weltbevölkerung entwicklet hat.

Anmerkung: Das heißt nicht, daß nur diese 7 nach Europa ausgewandert sind, sondern nur 7 Genströme sind erhalten geblieben. In Asien und Afrika lassen sich weitere Genströme identifizieren, die von diesen 7 abweichen.


bergquelle72  21.12.2016, 13:30
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MarkusPK  21.12.2016, 13:44
@bergquelle72

Bei den Bezeichnungen Urmutter und Genquelle sollte man sich im Klaren sein, dass sie sich nur auf die Vererbung der Mitochondrien bezieht. Diese besitzen zwar ein eigenes Genom, allerdings macht es nur etwa ein Prozent der genetischen Information des Menschen aus. Der Großteil der menschlichen Erbinformationen liegt im Zellkern und ist ein Gemisch aus Genomen zahlloser Ur-Ur-Ur…großmütter und -väter. Hinzu kommen noch zufällige Mutationen. Genetische Verwandtschaft heißt also nicht nur dieselbe – oder eine sehr ähnliche – mitochondriale DNA wie eine andere Person zu besitzen, sondern geht weit darüber hinaus.
Die Zahl an Individuen, die dem Menschen den Fortbestand sichert, muss also weit größer sein als sieben. Sie liegt eher so bei 500!

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bergquelle72  21.12.2016, 13:49
@MarkusPK

Habe ich das nicht gesagt ?

Das war keine direkte Antwort auf die Frage!

Und ich habe nicht behauptet, daß die Mitochondrien-DNA unser menschlicher Genpool ist!

Man kann über diese Methode einigermaßen sicher ermitteln wie groß die Diversität unserer Genpools ist (immer nur auf die weibliche Abstammung bezogen) - und da ist die Zahl 7 für alle heute existierenden indigenen Europäer schon signifikant. Es soll nur zeigen wie dünn die Schicht sein  kann, aus der eine durchaus sehr variable Population sich entwickeln kann.

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asdfghj2 
Fragesteller
 21.12.2016, 15:51
@bergquelle72

Vielen dank schonmal!

Beim durchlesen aller Antworten ist mir noch eine zweite Überlegung gekommen.

Angenommen ein Bestand von 500 Menschen reicht aus für einen dauerhaften Bestand. Bringt es dann für den Gen-Pool einen Vorteil, wenn er größer ist? Oder ist es egal ob der Genpool anfänglich aus z.B. 1000 oder aus 2000 Individuen stammt. (ich rede jetzt in meinem Beispiel nicht von 500 sondern von 1000, da ich nicht weiß ob die Zahl 500 so kalkuliert ist, dass jeder auch Kinder bekommen muss oder ob es berücksichtigt wird, dass auch mal jemand unfruchtbar ist oder stirbt bevor er Kinder bekommt - oder keine will)

Ich denke mal, dass der Gen-Pool mit der Zeit von alleine größer wird, da sich ja durch Mutation die Gene von Verwandten nach einigen Generationen vielleicht so weit auseinander entwickelt haben, dass diese wieder problemlos miteinander Kinder bekommen können.
Und wenn sich der Gen-Pool mit der Zeit von alleine vergrößert, sollte es ja irgendwann - nach einigen Generationen - keinen Unterschied mehr machen ob der anfängliche Genpool aus 1000 oder 2000 Individuen besteht.
Oder liege ich falsch in dieser Vermutung?

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So einen Wert experimentell zu ermitteln, wäre in höchstem Grade unmoralisch, damit muss man sich auf Schätzungen bzw. Berechnungen und natürlich vorkommende genetische Engpässe verlassen.

Die Bevölkerung der Insel Tristan da Cunha (unter 300) stammt von 15 Gründungsmitgliedern ab, darunter 8 Männer, von denen die ersten vor 200 Jahren angekommen sind. Unter den Einwohnern sind Erbkrankheiten deshalb ein größeres Problem als anderswo, viele Menschen dort leiden an Glaukomen oder Asthma.

Die Sentinelesen, also die Einwohner der der North Sentinel Island im Indischen Ozean, haben es lange geschafft völlig isoliert zu leben. Allerdings gibt es auch keine genauen Daten zu ihrem Gesundheitszustand oder ihrer genauen Anzahl, da die Kontaktaufnahme untersagt ist. Die Schätzungen reichen von einigen dutzend Personen bis zu etwa 500.

Es gibt auch Simulationen zur kleinsten überlebensfähigen Population in einem Generationenraumschiff. Die meisten Angaben liegen bei einigen hundert Personen bis über wenigen tausend, die allerniedrigste Schätzung liegt bei 160 Personen für eine Reise von mehreren Jahrhunderten ohne Zuhilfenahme von Samenbänken oder Ähnlichem.

Die Bewohner eines solchen Raumschiffs hätten dabei Zugang zu moderner Technik und Medizin und wären gut gegen Katastrophen gerüstet. Ohne diese Möglichkeiten sind auch mehr Menschen nötig, um die Population stabil zu halten. Damit die Menschheit oder andere Arten auf lange Sicht (Hunderttausende oder Millionen Jahre) überleben können, braucht es nach den meisten Simulationen mindestens einige tausend Individuen.

Um eine stabile genetische Diversität beim Menschen zu erhalten, damit unsere Art auf Dauer fortbestehen kann, ist eine Anzahl von etwa 500 Individuen notwendig, also mindestens 250 Frauen und 250 Männern. Dies haben Genetiker bereits mehrfach berechnet, und auch wenn dabei stets schwankende Werte herausgekommen sind, besteht weitestgehend Einigkeit über diese Zahl. Eine Annahme, das Leben sei zuerst paarweise erschaffen und dann auch paarweise bei der Sintflut gerettet worden, ist ausgemachter Unfug - die Gene könnten sich bei so einer Inzucht nicht ordentlich rekombinieren, was schon nach wenigen Generationen zu irreversiblen Erbkrankheiten führt. Der Mensch wäre bereits nach weniger als 200 Jahren ausgestorben , wenn es nur noch einen einzigen Mann und eine einzige Frau geben würde. Bei unseren europäischen Adelshäusern kann man ziemlich gut erkennen, wohin Inzucht irgendwann führt: Viele von ihnen tragen bereits Erbfehler wie zum Beispiel die Bluter-Krankheit in sich.

Viele Spezies auf unserem Planeten haben übrigens das Problem, dass es bereits jetzt bereits viel zu wenig Individuen von ihnen gibt, um ihren Bestand zu sichern. Eine Art des Breitmaulnashorns umfasst zum Beispiel nur noch fünf Individuen, ein Männchen und vier Weibchen. Und drei der Weibchen sind auch noch die Töchter des Männchens, weshalb die Art schon bald ausgestorben sein wird. Und auch die Geparden haben ein Problem: Zwar hat sich der Gepardenbestand in den letzten Jahren wieder etwas erholt, aber da man nur aus sehr wenigen Individuen begonnen hat zu züchten, ist ihre genetische Diversität so gering, dass sich das Erbgut eines jeden Gepards heute etwa so sehr gleicht wie das eines menschlichen Geschwisterpaares. Auch der Gepard wird deswegen bald ausgestorben sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.

MarkusPK  03.01.2020, 15:59
@Suboptimierer

Ja, das habe ich auch mitgekriegt... Es ist immer sehr traurig, wenn die düsteren Blicke aus der Vergangenheit in die Zukunft Teil der Gegenwart werden.

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Soviele werden nicht benötigt. Wenn ich es richtig zusammenbringe geht man davon aus das die Menscheit auf ca. 10000 Menschen zurückgeht.

Die Christen sagen es waren 2.

Bei dem zunehmendem Terrorismus...schwer zu sagen!


Bibel69  06.03.2021, 00:33

WTF?

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