Wie meditiert man?

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Fang an, indem du dich auf einen Stuhl setzt und zehn Minuten lang nicht auf Dein Handy schaust. Du schaust nicht Fernsehen, Du liest nicht, Du hörst keine Musik, Du schaust nicht aus dem Fenster. Du gehst nicht in die Küche und schaust nach, ob im Kühlschrank noch etwas Essbares ist. Du sitzt einfach auf dem Stuhl, still, ruhig. 

Schau auch nicht nach rechts oder links oder an die Decke. Bewege Dich nicht. Und eigentlich solltest Du auch mit den Gedanken nicht abschweifen. Aber das ist im Anfang vielleicht etwas zu viel verlangt. Halte mal einfach aus, ein paar Minuten lang nur mit Dir zu sein. Das ist im Anfang möglicherweise schon eine ganze Menge und ein großes Abenteuer und eine ganz neue Erfahrung.

So fängt es an und es gibt unendlich viel zu entdecken. Ein ganzer Kosmos kann sich Dir erschließen. Die Blickrichtung wird sich verändern. Du nimmst wahr, was in Dir ist und schon immer war, von dem Du aber bisher kaum Notiz genommen hast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 45 Jahre Meditation, Anleitung von Gruppen

Es kommt eher darauf an, was du unter Meditation verstehst. Meditation die der Entspannung dient, ist keine echte Meditation. Es geht viel mehr um "Einsicht." Die Dinge wirklich zu fühlen, die einem auch mal mitten in der Meditation in den Sinn kommen. Es ist falsch, alle Gedanken oder das Ego abtöten zu wollen, wie es viele Ratgeber im Internet beschreiben. Entspannung ist beispielsweise nur ein Abfallprodukt der Meditation, da der Geist, der Körper oder andere Dinge, über die man meditiert mit dieser Einsicht langsam (nicht sofort) in eine Balance kommen. Selbst diesen Vorgang kann man genau erfühlen. Und wenn einem währen der Meditation Gedanken aufkommen, dann hört man eben hin. Denn sie existieren nicht ohne Grund. Früher dachte ich auch ich müsse dieses "Monkey Mind" unbedingt zur Ruhe bringen, weil es bei der Meditation stört. Dabei ist das Monkey Mind ein Ding, das erst auftritt, WEIL man meditiert. Es will gehört werden. Wie ein quängelndes Kind.

Ob man nun Mantren oder Sutren aufsagt, Yoga oder Zazen praktiziert oder andere Formen ausübt bleibt jedem selbst überlassen. Und sollte es sogar. Niemand sollte hier irgendwelchen Regeln von außen folgen - das sagte bereits der erste Buddha. Aber jeder Mensch hat bereits eigene Regeln. Die gilt es zu erfühlen. Also auch, welche Meditationsform einem persönlich gut tut. Es soll nicht alles gelernt werden, sondern das, was einem besonders gut liegt, sollte gefühlt (und gleichzeitig analysiert) und dann ausgebaut werden.

Was besonders den Menschen im Westen fehlt sind Meister. Persönliche Meister, nicht irgendwelche im Internet oder Yoga-Studios. Die einzelne Person lernt dann auch nicht die Fähigkeiten des persönlichen Meisters, sondern lernt mit ihm zusammen die eigenen Fähigkeiten. Er kann einem einen Stubser geben, was einem liegen könnte. Gehen musst du allerdings deinen Weg ganz allein. Das kann dich auch in eine tiefe Krise stürzen. (Die hatte ich auch schon) Das nennt sich spirituelle Krise und wird oft mit einer Depression verwechselt. Da musst du aber durch. Ganz allein. Genauso wie du ganz allein deine persönliche Meditationsform entdecken musst.

Stell dir am besten erstmal die Frage: Was möchte ich? Welche Form spricht mich am meisten an? Sobald du auch nur den geringsten Zweifel an einer bestimmten Form hast, kannst du aufhören den Weg zu gehen. Denn der Weg, das bist du. Verwirr dich nicht selbst, indem du in eine Richtung gehst, von der du nicht überzeugt bist. Setz dich erstmal einfach für ein paar Minuten hin und höre zu. Ohne Mantra, ohne Yoga, ohne Meditationsmusik. Am Anfang werden tausende Gedanken auf dich zukommen. Die Nachbarn werden laut wirken. Alles erscheint störend. Und dann hörst du genau da hin. Du fühlst, welche Emotion in dir entsteht, sobald du vom bellenden Hund genervt bist. Dann ertrage diese Emotion. Ertrage das Bellen - du kannst es eh nicht ändern. Bleib aufmerksam. Das ist bereits Meditation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt verschiedene Formen von Mediation, man kann auch mehrere Sätze vorsagen oder eine Art Traumreise machen

Ja. So ungefähr. Perfekt ist man, wenn man außer an das Mantra in dieser Zeit an nichts anderes gedacht hat.