Wie kann ich jemandem helfen, der computersüchtig ist?

7 Antworten

Ich finde es toll, dass du dich um deinen Ex kümmerst und ihm gerne helfen möchtest. DH!

Du kannst ihm leider gar nicht helfen. Er selbst muss zunächst erkennen und für sich akzeptieren, dass er suchtkrank ist. Die meisten Suchtkranken halten sich nämlich gar nicht für süchtig. Wenn du ihn ständig auf die Sucht ansprichst, fühlt er sich von dir genervt und bricht vermutlich den Kontakt ganz ab. Du befindest dich also in einer sehr schwierigen Position.

Sollte er aber tatsächlich so einsichtig sein und sich seine Abhängigkeit eingestehen, muß er bereit sein, sich helfen zu lassen. Wenn er das nicht ist, scheitert jegliche Therapie. Viele Süchtige glauben nämlich, sie könnten alleine von der Sucht wegkommen. Das ist natürlich ein Irrtum.

Er benötigt auf jeden Fall professionelle Hilfe. Die Kardinalfrage ist, wie du ihn zu einem Suchttherapeuten bekommst. Das ist die große Schwierigkeit und wenn er das nicht will, kannst du leider nichts machen.

Vielleicht hast du eine Möglickeit, mit seinen Eltern über sein Suchtproblem zu sprechen, damit diese sich um ihn kümmern können.

Trotz aller Widrigkeiten viel Erfolg!

ich würde jetzt zu gerne einiges hinterfragen. Aber auch reines hinterfragen legen sich manche ganz nach ihrer eigenen Couleur aus.

ich vermute einfach mal, solche Süchtigen tun nur eines ;-)
Nein, nicht ihre Sucht befriedigen, sondern das, was sie glauben besonders gut zu können!

Ich kenne einen gamessüchtigen. Wenn ich daneben sitze fühle ich mich sinngemäß doof, weil ich nicht so schnell wie Der erkennen kann, worauf man sich in den jeweiligen Spielsituationen konzentrieren sollte.

Da aber alles auf der Welt gleichzeitig Vorteile und Nachteile hat, es nur auf die jeweilige Sichtweise der Betrachter ankommt, sollte man sich dessen mal bewusster werden.

Deshalb mal mein Versuch einer Bewusstseinsfindung für diesen Helfertyp, der hier fragt ;-)

Versuche mal neutraler diese vermeintliche Sucht zu betrachten. Denke an diese Sache mit gleichzeitigen Vorteilen und Nachteilen und konzentrier dich nicht auf die Nachteile. Versuche die Vorteile dem Süchtigen geschickter aufzuzeigen und somit zu motivieren, diese Vorteile auch auf anderen Ebenen zu testen usw.

Wenn der Vorteil z.B. darin liegt, diese Person erfasst schneller gewisse Zusammenhänge in bildlichen Abläufen und kann sich diese -stupiden- Abläufe sehr gut merken, dann motiviere ihn doch zu anderen Gedächnistests. Je weniger solche sich auf reines Gaming konzentrieren müssen, um so einfacher kommen sie davon los.

Suche dir keine anderen Gamer, sondern andere Gedächnisleister, vielleicht findet dein Freund dann neue Herausforderungen und begreift mit etwas sprachlich gut formulierter Nachhilfe bzw Bewusstseinsmache andere Bereiche die interessanter wären als Gaming.

Er ist erwachsen - da kann man gegen den Willen eines Menschen nichts mehr machen. Mehr als mit ihm zu reden, ihn versuchen zu animieren, vielleicht mal mit Dir was zu unternehmen, statt vor dem PC zu hängen, ihn zu warnen und ihm seine Sucht vor Augen führen, kannst Du nicht tun. Vielleicht könntest Du seine Eltern oder Freunde von ihm noch mit ins Boot holen, aber letztendlich kannst Du ihn nicht zwingen.

Ihn total fallenlassen würde ich aber trotzdem nicht, denn es gibt zu viele Menschen, die allein aus einer Sucht nicht mehr rauskommen und völlig abstürzen, wenn sie einfach ihrem Schicksal überlassen werden; gerade die Gamerjunkies vereinsamen ja sowieso schon, weil sie gar nicht mehr vor die Tür kommen.

Du kannst nur versuchen, ihm immer wieder vor Augen zu führen, wie gefährlich das ist, was er da macht und versuchen ihn mal zu einer Suchtberatung zu schleppen und irgenwas zu finden, was ihn vielleicht doch da draussen in der Welt interessiert.

Hallo,

ich rate dir, erst mal zu schauen, ob er sich überhaupt helfen lassen will. Wenn das nicht der Fall ist, ist die ganze Sache hart gesagt mehr oder weniger reine Zeitverschwendung und du schadest dir eventuell noch selbst, weil es dich runterzieht.

Viel Glück!


FalloutShelter 
Fragesteller
 04.01.2016, 15:20

Das ist leider das Problem. Er erkennt zwar, dass er süchtig ist, aber er möchte nichts dagegen unternehmen. Ich hab mir überlegt, mal mit seinen Eltern darüber zu sprechen..

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LC2015  04.01.2016, 15:47
@FalloutShelter

Naja du kannst ihm eben darlegen, was er dadurch für Probleme hat und dass diese sich nicht von selbst lösen und ihm deine Hilfe anbieten. Die Eltern können das selbe tun, eventuell hat ihre Einschätzung bei ihm mehr Gewicht. Insofern ist das sicher einen Versuch wert. Zwingen kannst du ihn aber zu nichts.

Wenn er es nicht will, obwohl er sich über die Konsequenzen im Klaren ist, dann ist es - so hart es auch klingt - sein Problem. Und falls dich das dann belasten sollte, kann ich dir nichts anderes empfehlen als dich von ihm zu distanzieren, sonst macht dich das nur kaputt.

Leuten, die keine Hilfe wollen, kann man (leider) nicht helfen.

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Dein Exfreund muss selbst erkennen, dass er süchtig ist und selbst die Entscheidung treffen, dass er Hilfe in Anspruch nehmen will. Das ist bei allen Süchten der 1. Schritt.
Es gibt inzwischen für nicht substanzengebundenen Süchte psychotherapeutische Hilfe, zum Teil auch Selbsthilfegruppen.