Was ist der Unterschied zwischen Konjunktionen und Präpositionen?

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Konjuktionen verbinden zwei Hauptsätze oder zwei Haupt- und Nebensätze miteinander. Z.B: Und, Oder (übergeordnet); aber, dennoch, deshalb, darum...

Präpositionen stehen vor einem Substantiv und beschreiben eine Position, Uhrzeit usw. genauer: auf, unter, am, mit ...


Phiemag 
Fragesteller
 08.09.2016, 20:37

Ohh vielen Dank! Jetzt wird mir einiges klar! 😍

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Bswss  08.09.2016, 21:04

Aber auch im Satzteil  "du und ich" ist und eine Konjunktion - ohne dass ein Haupt- oder Nebensatz vorliegt.

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Konjunktionen verbinden immer irgendetwas, leiten Nebensätze ein bzw. helfen bei der Aufzählung:

– Teilsätze in einem Ganzsatz: 

Ich kam und dann ging ich wieder. Ich komme oder ich gehe, wie es mir gefällt. Ich liebe dich, weil du schön bist. Ich komme wieder, aber es wird spät.

– Teile in einem Satzglied: 

Dieses Kleid ist rot und schön. Ich wähle dich oder sie. Er ist schön, aber bescheuert.

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Präpositionen verlangen immer einen Fall:

– Dativ (kursiv ist 3. Fall): 

Ich gehe mit dir. Ich fahre immer in solchen Autos. Trotz dem Regen geht es ihm gut.

– Akkusativ (kursiv ist 4. Fall): 

Ich sehe durch dich. Ich krachte mit dem Wagen in solche Autos. Ich gehe gerne gegen den Strom.

– Genitiv (2. Fall): Präpositionen stehen korrekterweise niemals mit dem Genitiv. 

Wörter wie aufgrund oder anhand sind Denominalisierungen und stehen deshalb mit dem Genitiv. Sie sind keine Präpositionen. Echte Präpositionen wie wegen oder während verlangen hingegen den Dativ, in der Standardsprache jedoch immer noch den Genitiv (norddeutsche Dialektform!).



Duponi  09.09.2016, 15:49

deine Erklärung ist korrekt für Deutsch, im Französischen allerdings gibt es keine Fälle.im F wird préposition so definiert:

La préposition est un mot invariable sans fonction grammaticale dans la
phrase, mais qui permet de réunir deux mots.

aber der grammatikalische Begriff an sich ist für beide Sprachen der gleiche

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Deponentiavogel  09.09.2016, 16:40
@Duponi

Idiotisch von mir. Ich hab die Frage nicht einmal vollständig gelesen.

Trotzdem kann man mit dem Wissen gut arbeiten. Präposition bleibt Präposition, auch wenn es keine erkennbaren Fallendungen mehr gibt.

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Ottavio  11.09.2016, 11:03
@Deponentiavogel

Trotz oder wegen mit dem Dativ ist schlicht ein ganz sauschlechtes Deutsch. Setzen sechs !

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Deponentiavogel  11.09.2016, 13:24
@Ottavio

Der Genitiv ist der Kasus des unbestimmten Bezugs, der immer auf die Frage ›In Bezug worauf?‹ antwortet. Im Gegensatz zum Dativ oder dem Akkusativ zeigt er keine räumlichen Verhältnisse an und steht deshalb seit seinem Ursprung im Späturindogermanischen niemals mit einer Präposition.

Der Genitiv kann adverbial (im Adverbiale) oder attributiv (im Attribut) frei auftreten. Was die meisten Grammatiken als Präposition mit Genitiv interpretieren, sind allesamt attributive Genitive, die dem übelsten Deutsch überhaupt, nämlich dem Kanzleideutsch, entspringen:

Man kann dies an Hand eines Beispiels erkennen. --›

Man kann dies anhand eines Beispiels erkennen.

Scheinpräpositionen mit dem Genitiv sind in 9 von 10 Fällen solche Denominalisierungen. Dass es keine Präpositionen sind, erkennt man daran, dass man sie mit einer anderen Präpositionalphrase auflösen kann:

Man kann dies anhand von einem Beispiel erkennen.

Der Präposition wegen liegt diese Systematik zugrunde. Die Kanzlisten verwendeten ›von Wegen des Angeklagten‹ für ›von Seiten des Angeklagten‹. Hier steht ein gewöhnlicher attributiver Genitiv.

Es gibt nur ein Problem. Es waren die niederdeutschen Kanzleien, die davon Gebrauch machten. Und niederdeutsch sprechen wir heute nicht mehr. Wegen kam als Niedergermanismus in den hochdeutschen Sprachraum, wo der attributive Genitiv nicht verstanden wurde, da man ja nicht um die Bedeutung des Wortes Wegen wusste. 

Man benutzte es deshalb als gewöhnliche Präposition mit einem gewöhnlichen räumlichen Kasus; in diesem Fall der Dativ. 

Wir haben es nicht mehr mit einem unbestimmten Bezug zu tun, sondern mit präpositionaler Rektion. 

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Wer wegen mit Genitiv gebraucht, spricht in norddeutscher Dialektform, aber nicht standarddeutsch. Unsere Standardsprache ist Hochdeutsch und dort ist der attributive Bezug nicht mehr ersichtlich.

Würden Grammatiken nicht seit Jahrzehnten auswendig gelernte Regeln propagieren, die keiner durchschaut, wäre wegen mit Genitiv längst ausgestorben.

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