Was haltet ihr von Batteriezügen und Brennstoffzellenzügen?

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Der Brennstoffzelle für Großfahrzeuge wie Eisenbahnen und LKW auf der Straße gehört sicher ein Teil der Zukunft. Im PKW sollen die Brennstoffzellen weniger interessant sein, da doch relativ viel Volumen für die Wasserstoffbehälter benötigt wird. Bei LKW und Eisenbahnfahrzeugen ist der Platz ja kein Problem. Explosionsgefahr, ja, der Wasserstoff könnte explodieren. Batteriebetriebene Einheiten können aber auch explodieren. Insgesamt ist das Risiko aber bei beiden Technologien beherrschbar. Autos mit LPG oder CNG gibt es ja auch.

Vorteil der 5er bei der Bahn ist, Bremsenergie kann z.T. rekuperiert werden. Das bedeutet, ein Teil der Energie beim Bremsen wird in die Akkus zurück geladen. Nachteil ist, eine Batterie verliert im Laufe ihres Lebens an Leistungsfähigkeit. Noch ein Nachteil: längere Standzeit während der Ladephase. Gut, da könnte man auch Batterien wechseln. In der Industrie, wo Batteriebetriebene Gabelstapler im Dauereinsatz sind, werden die Batterien auch gewechselt, kurz bevor sie entladen sind. So können die Stapler fast Nonstop eingesetzt werden. Das ginge im BW der Eisenbahnen ebenfalls. Es werden aber auch Seltene Stoffe gebraucht, um so eine Batterie herzustellen.

Wasserstoff kann schneller aufgefüllt werden und hat ein hohes Energiepotential. Aber auch eine Brennstoffzelle verliert über die Jahre etwas Leistungsfähigkeit.

Wasserstoff darzustellen ist Energieaufwändig. Aber es müssen nicht überall Stromtrassen verlegt werden, um den Wasserstoff dahin zu bringen, wo er gebraucht wird. Die Bahn kann Ihn mit geeigneten Waggons selber transportieren. Mit Dieselkraftstoff machen die das auch.

Letztlich, eine Brennstoffzelle mag keinen Teillastbetrieb. Es macht also viel Sinn, zusätzlich eine Pufferbatterie in Triebwagen oder Loks einzubauen. Dann kann auch hier Bremsenergie wieder gewonnen werden.
Mein Fazit sieht dann so aus. Beide Technologien haben Ihre Daseinsberechtigung.

So wie es inzwischen Dualsysteme gibt die am Draht oder mit Diesel fahren können, wäre das natürlich auch mit Akku - und H\2-betriebenen Loks und Triebwagen machbar.

Also sind beide Wege eine gute Idee, mindestens für die Umwelt, aber nur wenn der Strom für die Akkuladung oder zur Wasserstoffgewinnung aus erneuerbaren Quellen stammt.

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Schon in den 1980er jahren bin ich mit dem DB-akkutriebwagen baureihe 515 von Northeim nach Bad Lauterberg gefahren. Fand ich da schon ein faszinierendes konzept, leiser als dieseltriebwagen und kein abgas. Allerdings waren die triebwagen mit bleiakkus noch schwer und träge, es brauchte eine eigene ladeinfrastruktur und über nacht hingen sie an der strippe.

Neue entwicklungen wie Flirt Akku oder Mireo Plus B versprechen S-bahn-ähnliche leistungen auf nicht elektrifizierten strecken und müssen auch nicht lange zum aufladen abgestellt werden, sondern können unterwegs auf elektrifizierten abschnitten nachladen. In einigen regionen gibt es bereits einsätze, die erfahrungen sind bisher wohl gemischt, es gibt auch ausfälle (selber konnte ich noch nicht damit fahren). Daher hoffe ich, dass die probleme bald gelöst werden können. Ich sehe darin die zukunft für strecken, die nicht so starken verkehr haben, dass sich eine oberleitung lohnt, und die kurz genug sind, dass die kapazität der batterien ausreicht.

 - (Akku, Zug, Batterie)

Nicht schlecht, da wird kein Diesel verbrannt und es entsteht kein co2.