Was haltet ihr vom Scheren eines Hundes?

14 Antworten

Also ich finde es in manchen Fällen in Ordnung, Freunde von mir haben zum Beispiel zwei Mischlinge mit sehr langem und dichtem Fell, sie scheeren ihre Hunde im Sommer immer, da beide sehr lauffreudig sind, aber im Sommer bei der Hitze mit dem dichten Fell Kreislaufprobleme kriegen. Bis zum Winter ist es aber wieder lang und bleibt auch den Winter über lang.

Ich selber scheere meine Hunde nicht, da sie nur kurzes und mittellanges Haar haben und ich daher auch keinen Grund dafür sehe.

Es kommt immer auf den Hund an, ob man ihm dadurch einen Gefallen tun kann. Aber nur aus "Faulheit" weil man keine Lust auf die Haare hat, finde ich es auch sinnlos.

Ich hoffe, dass ich helfen konnte. :)


Bitterkraut  08.03.2016, 20:54

Mit einer Schur im Sommer tut man dem Hund aber keinen Gefallen. Hunde haben ein anderes Kühlsystem als wir, die brauchen auch im Sommer ihr Fell als Isolation. Den Hund zu scheren, damit es ihm nicht zu warm wird, ist Unsinn und eine völlige Vermenschlichung des Hundes, d.h. man schleißt von sich auf den Hund und vergißt dabei, daß der über die Haut gar nicht kühlen kann - keine Schweißdrüsen und viel weniger Kapillaren.

Informiere dich!

http://www.hund-unterwegs.de/hunde-blog/sommerschur-mehr-schaden-als-nutzen/


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Moin.

In Maßen kann das durchaus sinnvoll sein. Vor allem, wenn man unbedingt Hunde, die für polare Breiten gezüchtet wurden, im gemäßigten Klima hier und weiter südlich halten will.

Allerdings sollte man es eher als ein Ausdünnen des Fells betreiben und dem Hund nicht gerade mit einem 2 oder 0mm Aufsatz eine tibetische Mönchsfrisur verpassen - das wäre definitiv Quälerei.

Von Mäntelchen für Hunde halte ich indes gar nichts. Wer das Fell seines Hundes mit Sinn und Verstand pflegt, der braucht ihm keinen Mantel anziehen.

Wer hingegen nicht bereit ist, das Fell seines Hundes mit Sinn und Verstand zu pflegen, weil es einen Aufwand bedeutet, der sollte sich besser erst gar keinen Hund zulegen.

ASRvw de André


Bitterkraut  08.03.2016, 20:51

Hundefell isoliert auch gegen Hitze. Der Hund kühlt ja nicht über die Haut wie wir, sondern über Nasenschwamm, Rachenschleimhäute und Lunge. Wenn man ihm dann die Isolation nimmt, erhitzt er schneller. Das Fell funzt wie ne Thermoskanne, damit kann der Hund sich kühl oder warm halten, ganz wie er es braucht.

Nur Hunde, deren Fell zu einem unnatürlichen Wuchs gezüchtet wurde, das nicht mehr aufhört zu wachsen, muß man scheren oder stutzen, damit sie nicht im Fell ersticken.

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FeeGoToCof  08.03.2016, 20:57
@Bitterkraut

Stimmt @Bitterkraut...selbst Säuglinge liegen sommers, wie winters auf ihren Lammfellen...  :) (wenn gewünscht).

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verreisterNutzer  09.03.2016, 08:40
@Bitterkraut

Moin.

@Bitterkraut

Ich würde Dir ja durchaus zustimmen, wenn denn unterschiedliche Felllängen und - dichten eine Laune der Natur oder aber eine evolutionäre Reaktion auf lokal-klimatische Bedingungen wären. Sind sie aber leider zu 90 Prozent nicht.

In eben den meisten Fällen sind sie eine Laune des Menschen, forciert durch selektive Züchtung. Der gleichen selektiven Züchtung, die zu vielen, letztlich die Tiere unnötig quälenden Zucht-, sprich Rassekrankheiten wie zum Beispiel HD geführt haben.

Sie sind letztlich also das Ergebnis des Versuches der Züchter, Gott zu spielen und tun dem Tier in aller Regel keinen Gefallen.

ASRvw de André

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Bitterkraut  09.03.2016, 12:01
@verreisterNutzer

Ja, deshab hab ich das im letzten Absatz ja auch geschrieben. Dennoch isoliert auch dichtes und langes Fell gegen Hitze genauso wie gegen Kälte, wenn es entsprechend belüftet, d.h. gepflegt ist. Andernfalls kann es den Thermoefekt nicht geben, sowenig wie bei einem verfilzten Pulli, Letzlich isoliert ja die Luft, nicht die Haare.

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Hm, ich hab auch schon Hunde geschoren. Als Tierquälerei empfinde ich es nicht, man muss eben Zweck und Mittel in Relation sehen.

Grundsätzlich ist es meist überflüssig einen Hund zu scheren, die Schutzfunktion und auch der natürliche Temperaturausgleich wird dadurch gestört. Bei Stockhaar sehe ich garkeinen Sinn drin. Hunde die unter dem Klima leiden wird damit nicht so wesentlich geholfen dass es wirklich sinnvoll wäre, da hilft ein Platz auf kühlen Fliesen und Gassi am Abend mehr.

Ich schere allerdings die Hunde von zwei alten Damen die sonst einfach mit der Fellpflege nicht mehr zurecht kommen.  Ein Langhaarschäferhund und ein kleiner Mischling. Beide hatten jeweils total verfilztes Fell als ich sie das erste Mal gesehen hab. Die Besitzerinnen haben mit 78 und 96(!) einfach nichtmehr die Kraft die Hunde regelmäßig selber zu pflegen und ich seh sie nicht oft genug um das zu machen. Zudem sind beide Hunde es nicht dran gewöhnt worden lange still zu halten und empfinden langes Bürsten als sehr unangenehm.  Die Schermaschine stört sie dagegen nicht da es nicht ziept und viel schneller geht.

Ich scher beide 2-3x im Jahr runter, zwischen Mai und September. Bis zum Winter ist das Fell wieder dicht und lang aber noch nicht verfilzt. Dazwischen helfe ich wenn möglich beim Bürsten. Beide Hunde hatten Filzballen, Unterwolle der letzten Jahre und Hautprobleme weil keine Luft rankam. Die Schäferhündin planscht zudem für ihr Leben gern im See und hatte im Sommer ständig Probleme weil das verfilzte Langhaar dann tagelang feucht blieb und sie Ekzeme bekam. So trocknet sie schnell und darf täglich baden.

So ist es definitiv besser. Im Winter schneide ich die langen Fransen mal nach und bürste was geht wenn ich sie sehe, das reicht dann um eine Grundpflege zu haben bis im Frühjahr wieder das meiste runterkommt.

Wären es meine Hunde würde ich vermutlich mit 3x die Woche bürsten auskommen wenn ich nen Langhaarhund habe aber die Damen haben nunmal diese Hunde (beide aus dem Tierschutz übrigens) und da machen wir das beste draus.

Scheren aus kosmetischen Gründen oder zu dämlichen Pudelschnitten finde ich allerdings überflüssig.

Ich finde es auch nicht richtig, solche Hunde zu scheren. Das Fell hat eine Schutzfunktion gegen Witterungseinflüsse - Nässe, Kälte und auch gegen Wärme. Dies alles nimmt man seinem Hund dadurch.

Wenn es medizinisch erforderlich ist, den Hund zu scheren, dann ist das für mich natürlich ok.

Meine alte Bernerdame habe ich damals auch scheren lassen (allerdings nicht ganz kurz). Die Maus konnte sich mit ihren 13 Jahren nicht mehr richtig schütteln und wälzen, ist aber für ihr Leben gern baden gegangen. Danach konnte ihr Fell nicht mehr richtig trocknen. Deshalb hatte ich es etwas kürzen lassen. Mit einem jungen und gesunden Hund würde ich das allerdings nicht tun.

Ich halte nichts davon solche Rassen zu scheren. Besonders wenn sie im Winter ohne Mantel unterkühlen würden, nur weil die Besitzer zu faul für die Fellpflege sind. 

Meine Terrier-Hündin wird ca. alle 12 Wochen getrimmt, eine Schur würde das Fell nur kaputt machen. Und bei der Peki-Hündin wird im Sommer, wie bei den meisten langhaarigen Hunden in unserem Umfeld, das Fell ausgedünnt. 

Wie Bitterkraut schon schrieb, schadet eine Schur meistens mehr als sie nützt.