Was haben Russlanddeutsche gegen Flüchtlinge?

9 Antworten

Das betrifft nicht nur Russlanddeutsche, sondern sehr viele Einwanderer aller möglichen Nationalitäten, die sich ab den 1960ern angestrengt haben, hier etwas zu erreichen und sich zu integrieren.

Sie haben nicht erwartet, dass man ihnen den Popo hinterherträgt, und sich um Sprache, Arbeit, Wohnung, Schulbildung der Kinder und Anschluss an die Einheimischen selbst gekümmert.

Für sehr viele war und ist es ein täglicher Kampf, und sie sind stolz darauf, aus eigener Kraft etwas erreicht zu haben.

Verständlicherweise sehen sie nicht so ganz ein, warum zahlreiche pauschal als "Flüchtlinge" bezeichnete Neueinwanderer nicht bereit sind, dasselbe zu leisten, und finden das übertriebene Unterstützen dieser Menschen, sowie die Tatsache, dass manche von ihnen das Gebotene nicht einmal annehmen wollen (z.B. "ich will keine Ausbildung, ich will studieren"), einfach nur teuer, überflüssig und lächerlich.

Die Russlanddeutschen indentifizieren sich mit Deutschland, mit der deutschen Geschichte, mit der Kunst, die Musik und Literatur, und mit dem Deutschen Volk (O, Gott, "Volk" ist ja schon wieder ein Tabuwort...). Gerade Deutschen "in der Diaspora" empfinden ihren Hintergrund viel stärker als die Deutschen die "schon immer hier wohnten" (diesmal politisch korrekt, Angie wird es mir danken).

Als ich in den USA wohnte, habe ich mich gewundert über die viele deutschstämmige Amerikaner, die vor allem um Baltimore herum lebten, und bei jeder Gelegenheit ihre Dirndl und Lederhosen auspackten. Jedes deutsche Fest wurde mit Sauerkraut, Leberwurst und Blaskappellen gefeiert. Besuchte man die "Germans" zu Hause, gab es das ganze Programm: die Inneneinrichtung sah aus wie bei uns vor 100 Jahren: Zinnfiguren, Grafiken der berühmte deutsche Denkmäler, geschnitzte Eichentruhen, und sie hörten nicht auf zu betonen, wie "German" sie seien.

So ähnlich geht es den Russlanddeutschen: sie sind nationalgesinnter als der Durchschnittsbürger der in Deutschland lebt. Sie sind stolz darauf, deutsche Vorfahren zu haben.

Die Russen die nach der Wende, oder gar schon früher,  nach Deutschland gekommen sind, haben es nicht leicht gehabt. Sie mussten ihr Leben neu gestalten, die Sprache verbessern (sie kamen meist mit Grundkenntnissen), ihre Prüfungen (teilweise) wiederholen, und ohne Unterlass arbeiten. In der Regel waren sie erfolgreich und sie sind stolz auf dem was sie erreicht haben.

Wenn sie nun sehen, mit welchem Aufwand Menschen die sie als "ungebetene Gäste" empfinden, hier versorgt und geholfen werden, dann lösst das natürlich Neid aus. Neid ist der Nährboden für Aggression und Ablehung, und diese Ablehnung drücken sie klar aus. Denn da sind sie dann wieder Russisch: Sie sagen klar, wen sie nicht für tauglich halten, hier zu leben.

Und es trifft zu was sie sagen: viele werden die AfD wählen. Auch meine russische Freunde haben das angekündigt. Sie stammen aus Sibirien, Georgien, Moskau und St.Petersburg.


HansH41  29.06.2017, 10:12

".....Deutschen Volk (O, Gott, "Volk" ist ja schon wieder ein Tabuwort...). " 

Es gibt Menschen, die laufen täglich am Deutschen Reichstag vorbei und lesen nicht, was da dran steht.

4
Anonym20199  29.06.2017, 18:21
@HansH41

O, Gott, "Volk" ist ja schon wieder ein Tabuwort...

Darf man nicht sagen? Obwohl du es sagtst? Und was passiert dir jetzt Schreckliches? Hilft ein bißchen Bedauern ob deines unglücklichen Schicksales? Dann melden, ich lege eine Gedenk- und Bedauernminute für dich ein., du armer Verfolgter...

0
Schwervelke  06.10.2019, 17:26
@HansH41

Und im Grundgesetz ist ebenfalls vom "Volk" die Rede. Fragt sich nur wie lange noch.

1
Anonym20199  29.06.2017, 18:12

Gerade Deutschen "in der Diaspora" empfinden ihren Hintergrund viel stärker als die Deutschen die "schon immer hier wohnten"

Also relativ wenig Integration in ihre zugewanderten Staaten - also so wie viele Türken, die sich ihrem Ursprungsland verbunden fühlen? Ist dies eine Erstrebenswerte Einstellung?

Die Russen die nach der Wende, oder gar schon früher, nach Deutschland gekommen sind, haben es nicht leicht gehabt. Sie mussten ihr Leben neu gestalten, die Sprache verbessern (sie kamen meist mit Grundkenntnissen), ihre Prüfungen (teilweise) wiederholen, und ohne Unterlass arbeiten.

Und was unterscheidet sie mit den neuen Zuwanderern? Müssen die nicht ihr leben neu gestalten, die Sprache lernen, ihre Prüfungen wiederholen, ohne Unterlass arbeiten?

Wenn sie nun sehen, mit welchem Aufwand Menschen die sie als "ungebetene Gäste" empfinden, hier versorgt und geholfen werden, dann lösst das natürlich Neid aus.

Welche Versorgung oder Hilfe ist denn mehr oder besser als Rußlanddeutsche erhielten?

Neid ist der Nährboden für Aggression und Ablehung, und diese Ablehnung drücken sie klar aus.

Ja, und das ist irgendwie richtig? Afd wählen aus Neid und Missgunst? Auch eine Motivation....?!

2
Schwervelke  29.06.2017, 18:34
@Anonym20199

Den Syrer den ich zwischen Oktober 2015 und Februar 2017 täglich bei mir hatte, (damit er Deutsch lernt),:

1) wurde in einer Pension in Berlin untergebracht, wo er einige Monaten bleiben konnte, bevor er in eine sehr komfortable Aufnahmeeinrichtung untergebracht wurde. Dort hatte er zwar ein Zweibettzimmer, aber sein Zimmergenosse, der da zwar gemeldet war, wohnte schon lange bei seinem Bruder, und arbeitete dort (schwarz). So hatte er das Zimmer mit Balkon und Dusche für sich alleine.

2) erhielt Geld, Essen, Kleidung, und Karten für die Öffentlichen Verkehrsmittel.

3) wurde von Anfang an medizinisch betreut und konnte hier seine Implantate erneuern lassen, und unterzog sich gleich eine Halswirbeloperation die er sich in Syrien zwar hätte leisten können, aber wozu er nie Zeit gehabt hatte.

4) Seine Frau und Sohn wurden aus Eriwan (es sind armenische Syrer, und die Frau war mit dem Kind zu Verwandten in Armenien geflohen) eingeflogen, und er bekam die Zusage eine Wohnung bis 640 Euro mieten zu dürfen.

5) Seine Sprachkurse wurden bezahlt. Auch der Unterricht für Frau und Kind(er). Seine beide älteste Kinder waren schon 2011 nach Deutschland gekommen.

6) Er durfte auf Staatskosten den deutschen Führerschein machen. Die Theorieprüfung hat er gerade bestanden, die Praxis läuft gerade.

Nichts von dem haben meine Russen je erhalten. Nur mal als Beispiel.....

0
Anonym20199  29.06.2017, 19:17
@Schwervelke

Deine Russen wurden von Anfang an als Deutsche behandelt (wenn sie glaubhaft machen konnten, dass sie z. B. eine dt. (Ur)großvater hatten). Als Deutsche hatten sie alle Rechte, etwa sofortiges unbegrenztes Aufenthaltsrecht, was kein anerkannter Asylberwerber erhält. Ebenso kann jeder Deutsche seine Familie nach Deutschland kommen lassen. Er erhält Unterstützung wie jeder Deutsche, Sozialhilfe, Wohnung, finanzielle Unterstützung, auch medizinische. Es gab bezahlte Deutschkurse für sie.

" ....konnte hier seine Implantate erneuern lassen..."  Kostenlos, ohne Zuzahlung, besser gestellt als Deutsche? Welches Gesetz ermöglicht denn dies?

Seine Frau und Sohn wurden aus Eriwan ... eingeflogen...

wieder kostenlos? Glaub ich nicht, auf welcher Grundlage denn? Nachholen v. Angehörigen wird grundsätzlich nicht bezahlt, oder hat das Land Berlin da extra Gesetze erlassen?

auf Staatskosten den deutschen Führerschein machen.

Kann sein, gibt es auch für (Russland)Deutsche, wenn als nötig erachtet für Arbeitssuche v. Bundesamt für Arbeit.

Nichts von dem haben meine Russen je erhalten.

Dann haben sie nichts davon beantragt. Ohne Anträge erhält auch ein Syrer nichts....

Deine Besserstellung von Syrern gegenüber Deutsch ist ein Märchen.

2
Schwervelke  29.06.2017, 21:01
@Anonym20199

Implantate: Er hat sie ERNEUERN lassen. Das galt als Notfall, oder "dringend erforderlich", da die schon bestehende lose waren. Welches Gesetz das ermöglicht weiss ich nicht, aber er hat gleich nach seiner Registrierung eine Chipkarte erhalten, und die brauchte er nur vorzuzeigen. Ich habe so ein Ding nicht, da ich privat versichert bin, und nicht weiß, welche Leistungen normalerweise von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden.

Das Einfliegen war kostenlos, aber das hatte eine Vorgeschichte. Die ganze Familie, außer dem Vater,  war 2011 in den Libanon geflohen. Dann zogen Sohn (24) und Tochter (25) weiter nach Deutschland.

Der Vater blieb in Syrien um seine Geschäfte zu hüten. Die Mutter flog aus Beirut nach Eriwan mit dem jüngsten Sohn. Später, nachdem ihr Mann auch in Deutschland angekommen war, und hier als Asylberechtigt anerkannt war, stellte sie in Eriwan bei der deutschen Botschaft den Einreise-Antrag für Deutschland. Nun wurde ihr gesagt, dass sie diesen Antrag in Beirut stellen sollte, da sie aus diesem "sicheren Land" eingereist war, und sie daher dort als Flüchtling registriert war. Sie flog also, samt Sohn, zurück in den Libanon, musste dort viele Wochen warten, bis sie überhaupt an die Reihe kam, und stellte bei der Botschaft dort ihr Problem vor. Da waren ihre letzte Reserven aufgebraucht. 

Die Deutsche Botschaft in Libanon zeigte sich überrascht darüber, dass sie zurückgeschickt worden war, entschuldigte sich (denn ganz offensichtlich war es ein Fehler der Botschaft in Eriwan). So ist sie kostenlos nach Deutschland gekommen. Sie hatte so gut wie gar nichts mehr, als sie in München ankam.

Die Frage lautete, warum Russlanddeutschen den Flüchtlingen eher ablehnend gegenüber stehen, und nicht nach den Einzelheiten der Flucht des Syrers, den ich geraume Zeit um mich hatte. 

Du hast Recht: Russlanddeutsche sind Deutsche. Deswegen identifizieren sie sich mit Deutschland, und sie verstehen nicht, warum Hinz und Kunz hier einfach reinspazieren kann. 

0
Anonym20199  30.06.2017, 00:18
@Schwervelke

Russlanddeutsche sind Deutsche. Deswegen identifizieren sie sich mit Deutschland, und sie verstehen nicht, warum Hinz und Kunz hier einfach reinspazieren kann.

Also somit sind deiner Logik nach Menschen, die verstehen, warum "Hinz und Kunz" (um deiner so schön neutralen, selbstverständlich bestimmt nicht negativ gemeinten Wortwahl zu bleiben) "reinspazieren" können, sich nicht mit Deutschland identifizieren (oder keine Deutschen sind)?

Aber richtig, die Frage lautete, warum Russlanddeutsche den Flüchtlingen eher ablehnend gegenüberstehen.

Du hast anschaulich beschrieben, wie schwer es diese gegenüber den Flüchtligen hatten, siehe dein Beispiel mit dem Syrer, schön erklärt von dir in 6 Punkten. Und "Nichts von dem haben meine Russen je erhalten". Und das ist einfach nicht die Wahrheit. Alles davon erhalten auch Russlanddeutsche, sie sind in einigen Sachen sogar besser gestellt (wenn man mal von dem durch die dt. Botschaft verursachten seltsamen Irrflug absieht).
Ich hoffe du verzeihst mir, dich als Beispiel zu nehmen, aber genau so funktioniert die Hetzerei gegenüber Flüchtlingen**: Aufzählung von Wohltaten, ein bisschen aufgepeppt, damit es aussieht wie Standard für Flüchtlinge ("Zimmer mit Balkon und Dusche für sich alleine", "unterzog sich gleich eine Halswirbeloperation", "Frau und Sohn eingeflogen"....), anschließend Klagen, dass (Russland)deutsche derartige Leistungen nicht erhalten würden. Mit solchen "Argumenten" befeuert wundert es nicht, wenn der arbeitsame Deutsche zum besorgten Bürger wird.

**Wobei ich dir nicht unbedingt Absicht unterstelle, vielleicht ist es auch nur Gedankenlosigkeit.

0
Schwervelke  30.06.2017, 08:50
@Anonym20199

Lassen wir es. Wir haben unterschiedliche Erfahrungen, andere Sichtweisen, und bewegen uns vermutlich in unterschiedlichen Kreisen. Ich bin beruflich 18 Jahre lange zwischen Moskau, Thessaloniki, Genf und Kopenhagen unterwegs gewesen (also in dem Quadrat, nicht in den vier Städten, und begegne jeden Tag viele Menschen, und sehr viele Ausländer aller Couleur, in Positionen die variieren von Geschäftsmann, Manager, Journalist, Lobbyist,  oder Politiker bis zum Flüchtling und Einwanderer, wobei es auch da wohlhabende gibt, und ganz arme Gestalten, die alles verloren haben. Von den Russen höre ich immer nur, dass sie gar kein Verständnis dafür haben, dass die deutsche Regierung völlig fremde Zuwanderer genauso behandelt wie Menschen die hier heimisch sind (wozu sie sich ja zählen) und gearbeitet haben. Dabei erzählen sie meistens von ihren schwierigen Anfangsjahren.

Wie es der Zufall so will: als ich gestern den Kommentar abgeschickt hatte, rief ein russischer (jetzt Deutscher natürlich) Freund aus Köln an, und will mich heute mit drei anderen Russen hier in Berlin besuchen. Ich werde die Gelegenheit wahrnehmen, und noch einmal genau nachfragen.

0
tvojPapa  09.09.2017, 17:57

@Susanne88... hmn.... ich kenne einen dessen Brüder (leibliche Brüder) die gerade in Russland und Ukraine leben "nicht" nach Deutschland kommen dürfen..... obwohl deren Mutter und drei weitere Geschwister alles spätaussiedler (also deutsche) hier in Deutschland leben.... das einzige was denen gestattet ist, ist als Urlauber in die Bundesrepublik zu kommen... mehr nicht....
Obwohl die eigentlich sehr gebildete Menschen sind... einer zB. lernte seinen Beruf als Ingenieur in den USA.... aaaaaaber.... die so genannten Flüchtlinge die 100m von meiner Straße in den Containern leben und weder englisch noch sonst was können außer jeden Abend ein zwei Mülleimer anzünden und Grass rauchen sind für uns eine "Bereicherung"... 😂😂😂😂😂😂😂

1
don2016  06.10.2019, 15:34

...egal was war...wer die AFD(ioten) wiederholt wählt, ist - in meinen Augen - nicht besser als dieses Braune Gesindel; die evtl. Protestwähler sollten sich mal die ganzen Hitler-Sprüche, u.ä., zu Gemüte führen !!!...wie kann man solch einen Nazi-Verein wählen ???

BRAUNES PACK erledigt sich normalerweise selber, siehe:

NSDAP, Republikaner, usw. ; hoffentlich bald auch die jetzigen "Hitler-Fans"...

0

Sehr verallgemeinert... ^^

Russland-Deutsche sind, wie der Name schon sagt SPÄT-AUSSIEDLER. Also DEUTSCHE, bzw DEUTSCH-STÄMMIGE aus den alten UdSSR-Gebieten.

Ich bezweifle, dass sie etwas gegen Flüchtlinge haben -eher haben sie etwas gegen Muslime, weil jeder Russe sehr christlich-orthodox erzogen wurde. ;)


Anatolij32 
Fragesteller
 28.06.2017, 02:35

Du redest von Deutschen aber wechselst dann zu orthodoxen Russen => Widerspruch. Die Russlanddeutsche die ich kenne sind gegen Flüchtlinge 

2
GrafBalus  28.06.2017, 02:45
@Anatolij32

Ja, ein Schreibfehler, weil ich gerade einen Artikel über die russisch-staatliche Presseagentur RT verfasst habe. =D Die Menschen im Ostblock sind eben sehr konservativ erzogen worden -jeder Fremde wird mit Argwohn oder Abscheu betrachtet. So war das auch vor einigen Jahren in der brd -oder der ehemaligen DDR. ;)

0

Die wollen keine Kriege für anderen führen müssen, während die sich woanders den Kaffee im Cafe schlürfen gehen.

Die im Juli 2017 vorgestellte Studie von Achim Goerres, Sabrina Jasmin Mayer und Dennis Spies basiert auf Fokusgruppen und kann daher keine quantitativen Daten über politische Einstellungen von Russlanddeutschen liefern, weist aber auf einige wichtigen Eigenschaften dieser Gruppe hin. Ihre Vorstellung vom Deutschsein, die vor allem auf Ethnizität beruht, werde von der Mehrheitsgesellschaft in der Bundesrepublik nicht geteilt, besonders deutlich sei dieser Unterschied bei der älteren Generation ausgeprägt. Im Gegensatz zu anderen Einwanderergruppen zeichnen sich die UdSSR-stämmigen Aussiedler durch ihre Sympathien für rechtskonservative Parteien aus. Sie wurden seit den 1990er Jahren gezielt von rechtsextremen Parteien angesprochen, meistens ohne Erfolg. Jetzt aber neigen zumindest einige Russlanddeutsche zur AfD, die um ihre Gunst vor allem mit Antiflüchtlingsthemen wirbt. Die These, dass die AfD gar die Lieblingspartei der Russlanddeutschen sei, ist indes empirisch nicht haltbar. 

Sehr ausgeprägt, gar dominierend sind fremdenfeindliche Motive in den Medien, die sich an die russischsprachige Minderheit in Deutschland richten. Das Leitmotiv der Medien, die überhaupt gesellschaftliche und politische Themen anfassen, ist in der Regel Migration; sie wird generell als das dringendste Problem Deutschlands dargestellt. Selbst relativ moderate Zeitungen verbreiten ein Bild, das weitgehend mit rechten Diskursen (Überfremdung und Islamisierung, Flüchtlingskatastrophe, "illegale Einwanderung" statt Flucht, pauschalisierende Darstellung nichteuropäischer Einwanderer als Sexualtäter, Islamisten und Terrorsympathisanten etc.) übereinstimmt, auch wenn sich die Sprache im verhältnismäßig neutralen Rahmen hält.”

bpd, 2018, Bundeszentrale für politische Bildung, online Artikel: Nationalismus und Rassismus bei "Russlanddeutschen".
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung