warum wollen so viele Leute lieber Angestellte sein?

11 Antworten

Ganz einfach:

Als angestellter habe ich ein gutes und sicheres Einkommen. Ich arbeite in einem größeren Unternehmen, das heißt es bleiben nicht mal einfach so Aufträge weg.
Und wenn es mal nicht so gut läuft, dann muss mir das Unternehmen trotzdem weiterhin mein Gehalt zahlen. Mein Einkommen ist also deutlich sicherer.
Außerdem bezahlt mein Arbeitgeber neben meinem Einkommen für mich zumindest teilweise noch in die Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung und Rentenversicherung. Und ich bekomme eine Betriebsrente.

Als Freiberufler verdient man vielleicht meistens deutlich mehr. Aber man muss die Krankenversicherung komplett selbst bezahlen. Man muss sich komplett alleine um die Altersvorsorge kümmern, man hat keine Arbeitslosenversicherung (außer man zahlt freiwillig ein). Und wenn mal ein paar Wochen die Arbeit aus geht, dann kann man die Zeit zwar zum Reisen nutzen. Aber man muss in den anderen Monaten so viel verdienen, dass man diese Zeit auch gut überbrücken kann. Und wenn man diese ganzen Faktoren mit berücksichtigt, dann bleibt den meisten Freiberuflern am Ende oft sogar weniger als einem Angestellten. Besonders dann, wenn man mit Berücksichtigt, dass die meisten Freiberufler deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten.

Natürlich gilt das nicht für alle Freiberufler. Es gibt auch sehr erfolgreiche.

Aber mir persönlich wäre es das nicht Wert, wenn ich Chancen und Risiken miteinander vergleiche.

Als Angestellter habe ich um 15:00 Uhr Feierabend und der Betrieb ist mir komplett egal.

Wenn ich Urlaub habe dann muss ich auch nicht über den Betrieb nachdenken.

Wenn sie zb einen Monat keine Aufträge haben reisen sie herum.

Wenn sie genug rücklagen haben. Wenn dann der 2. Monat kommt in denen die auftragslage schlecht ist müssen sie schon eventuell überlegen wie gut sie über die runden kommen.

Du hast ja nen einkommen. Überlege mal wie es für dich währe wenn du nen Monat kein Einkommen bekommen würdest? Also als Gedankenspiel: AG sagt du wirst für januar ohne gehalt freigestellt.

Und auch sonst können sie einfach mal Wochenstags einen Ausflug machen, Vormittags ins Cafe oder zum Sport gehen.

Da haben sie durchaus einen Vorteil. Nur werden sie ggf. genausoviel arbeiten wie du. Dann wird eben von 15-24 uhr geschuftet. XD

Als Freelancer hat man doch nur Vorteile, oder?

Ne.

Ersteinmal:

Das mit der krankenversicherung ist ewas komplizierter.

Dein einkommen hängt von der fähigkeit ab dich selbst zu vermarken. Haste pech oder ist die auftragslage schlecht. Hast du weniger einkommen. Natürlich kann das einkommen auch höher sein wenn man gut darin ist.

Nicht jeder hat bock darauf kunden zu werden und diese zu halten. Manche können es auch nicht gut.

Es ist halt ein wenig die abwägung zwischen sicherhheit und risiko. Wenn man angestellt ist weiss man genau was einen erwartet.

Als freiberufler musst du dich im endeffekt dann um alles selbst kümmern. und dich ggf. mit deinen Kunden rumschlagen die eventuell nicht zahlen wollen. Oder sonstwie mit dir unzufrieden sind.

und vorallem musst du den ganzen kram selbst versteuern. bzw. eben nen steuerberater für diese arbeit bezahlen.

Um arbeitsmittel oder Rohstoffe für deine arbeit musst du dich ggf. auch selbst kümmern.

Und vielen leuten sind genau diese sachen eben zuviel.

du scheinst wohl nur die sonnenseiten eines freiberuflers zu sehen:

  • du hast zwar sehr viel freizeit, aber kann man sich das auch leisten? normalerweise heisst es: keine aufträge = kein geld / sowas funktioniert also auch nur, wenn man ordentlich asche angespart hat und auch das geht nicht einfach von heute auf morgen, denn als freiberufler hat man sehr viele fixkosten zu tilgen, je nach dem was für ein unternehmen man führt: steuern, strom, produktion, miete, einkauf und und und und
  • man hat nie feierabend: es ist dein unternehmen. wenn du nicht zukunftsorientiert planst, gehst du pleite. also mit "abends kopffrei" ist nich'..
  • du magst vielleicht sehr viel mehr einnahmen haben, aber du hast automatisch auch sehr viele ausgaben. einfach den lohn einsacken - damit hat sichs nicht: du musst deine mitarbeiter bezahlen, genug auf die seite legen für andere kosten, denn umatz ist nicht gleich gewinn.
  • urlaub: gibts nicht. du wirst ständig an dein unternehmen denken müssen

wie du siehst: als selbständiger hat man seeeehr viele kopfschmerzen... und viele wollen das einfach nicht! ich bin sehr viel lieber zuhause, leg die füsse hoch und alles andere ist mir scheissegal bis am nächsten morgen. und das tag für tag.

ich kenne nämlich auch die andere seite: mein mann war lange selbständig. sein telefon hat teilweise auch bis spät abends geklingelt, und er MUSSTE erreichbar sein weil wie schon erwähnt: keine aufträge = kein geld...

kein bock auf sowas :D

Das liegt daran, dass viele (ich mit einbeschlossen) keine Lust haben nach der Arbeit weiterzuarbeiten.

Klar hat man eventuell mehr Geld, aber dementsprechend auch mehr Verantwortung.

Und wenn es mal nicht so läuft, ist es auch kacke.

Als Arbeitnehmer, hast du diesen ganzen Stress mit Steuern und co nicht und kannst nach der Arbeit abschalten.

Als Freelancer oder Selbständiger musst du dich darum kümmern eventuell Aufträge zu bekommen, viele Stunden in der Woche zu arbeiten, Steuererklärung, Buchhaltung etc.