Warum werden in Deutschland so wenig neue Wohnungen gebaut?

14 Antworten

Das ist doch Quatsch, die Bautätigkeit war seit Ende des 2.ten Weltkrieges noch nie so hoch wie heute. Bauen kostet Geld, insbesondere wenn hohe Standarts gefordert sind, zudem frisst es Land und ganz wichtig: Es braucht Menschen die es tun !!

Den Kommunen müssen die Grundstücke erstmal gehören damit sie diese anbieten und verkaufen könnten. Ein User hat es schon geschrieben, mit dem früheren Bestand haben sich die Kommunen finanziell "gesund gemacht". Dafür gab es dann einen tollen Cityplatz und dem Bürgermeister ein schönes Büro, mit dem Rest wurde, wie ja mittlerweile bekannt wurde, kräftig und verlustreich spekuliert. Und nun fehlt das Geld um die Fehler auszubügeln. Aber macht nichts, gerade die Politik kann durch/über die Medien ablenken, man schiebt den schwarzen Peter (Schuld) einfach den Bauträgern (Investoren) zu, denen man vorher die "besten" Objekte zu Höchstpreisen verkauft hat und die diese hohen (Einkaufs-)Kosten an die Käufer weitergeben müssen.

Auch ein Punkt in Bezug auf die begehrten Innen- oder stadtnahen Lagen, sind die steigenden Fahrtkosten (Benzin etc.) und die unflexiblen (sowie zeitlich unsicheren) öffentliche Verkehrsbetriebe. Bevor man "unendlich" im Stau steht, die immer höher werdenden Transportkosten zahlt oder dank der DB überhaupt nicht ankommt, entscheidet man sich halt für einen Zuzug in die Stadt und die Nachfrage steigt.

Ein Punkt alleine ist es jedenfalls nicht der gelöst werden müsste und dann passt es schon.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Frage ist warum man in Ballungszentren wohnen will. Es gibt extrem viele freie Wohnungen, nur eben nicht mitten in den Ballungszentren. Meiner Meinung nach sollte man vor einem massiven staatlichen Wohnungsbau in Ballungszentren, versuchen Anreize zu setzen auf dem Land bzw. Klein-Mittelstädten zu wohnen, sodass dort zunächst die Wohnungen gefüllt werden bzw. von den Bürgern selbst Eigenheime gebaut werden, was ebenfalls förderlich zur Bekämpfung des Rentenproblems wäre. (Eine von vielen möglichen Lösungen/ Meinungen aus liberaler Sicht)


spelman  13.01.2019, 21:25

Kann ich Dir sagen. Weil auf dem Lande oder auch schon in kleinen Städten oft der Hund begraben liegt. Schulen und Kindergärten werden geschlossen, Krankenhäuser schließen, Arztpraxen finden keine Nachfolger und schließen, Einkaufsmöglichkeiten wandern ab. Busverbindeungen sind miserabel.

In Schweden wird die Steuern regional verschieden erhoben. In Großstädten sind sie höher, in kleinen Orten geringer. Das führt dazu, dass Gewerbe sich wieder in den kleineren Orten ansiedelt bzw. dort bleibt. Eine von vielen Möglichkeiten, die mir einfallen, wie man das steuern könnte.

0
Chris3618  13.01.2019, 21:30
@spelman

Exakt. Das ist auch was ich mit "Anreize" meine. In Bildung, Medizin und Infrastruktur in ländlichen Gegenden zu investieren ist effektiver und effizienter als für Milliarden Wohnungen in Großstädten bauen zu lassen, die von der nächsten wirtschafts-liberalen Regierung billigst an Investoren verkauft werden.

1

Die Kommunen sind verschuldet und haben die z.T. keine Bauplätze.
Private Investoren bauen nicht aus altruistischen Motiven, sondern bauen gewinnorientiert.
Bei gegebenen Zuzug in die Städte erhöht sich die Nachfrage und mit dieser die Preise.

Vereinzelt gibt es die Rekommunalisierung von Wohnungsbetänden, wie in etwa Berlin.
Diese jedoch erhöhen nicht den Bestand, können als Einzelmaßnahme mithin dem Wohnungsbedarf nicht entgegenwirken.

Was neugebaut wird, wird als Eigentumswohnungen vermarket, ändert mithin nichts an fehlenden Mietwohnungen.
Anderseits ist es teils schwer für Interessenten überhaupt eine Finanzierung zu erhalten, hier verhalten sich Banken eher restriktiv.

Den Sozialen Wohnungsbau hat die Politik im Zuge der Agenda 2010 selbst ruiniert.
Hatte es im Jahr 2000 noch 3,4 Mio. Sozialwohnungen gibt es heute noch 1,2 Mio.


Huflattich  13.01.2019, 21:15

Den "Immobilienpark" gibt es ja auch nicht umsonst. Er muss erhalten und gepflegt werden.

Berücksichtigt man noch die erheblichen Risiken der Vermietung an sozial schwache Familien und die Vermarktung/Betreuung durch Angestellte, ist die öffentliche Hand schon aus finanziellen Gründen einfach nicht mehr interessiert.

Das fing übrigens schon wesentlich früher als mit der Agenda 2010 an. Schätze mal so Mitte der siebziger Jahre wurden die ersten Immobilien abgestoßen . .

1

Der Staat, die Länder ,die Kommunen wollen weniger Kosten durch Sozialen Wohnungsbau , aus marktwirtschaftlichen Gründen den vorwiegend privaten Wohnungsbau und das schon seit Jahrzehnten.

Daß das wenig sozial und bürgerfreundlich ist, zeigen die z.T. horrenden Mieten.

Und das trotz SPD -Beteiligung in Ländern und Bund, der Partei, die doch traditionsgemäß für das Soziale steht.