Warum tut der Staat nicht ALLES privatisieren, dass er mehr Geld hat für soziale Sachen wie das Bürgergeld?

1 Antwort

Wenn man etwas privatisiert und es quasi in Unternehmerhände gibt ergeben sich einige Probleme:

  1. Ein Unternehmen arbeitet auf maximalen Umsatz und Gewinn hin, was bedeutet, dass dementsprechend Preise verlangt werden können und wichtige Maßnahmen totgespart werden.
  2. Insbesondere, wenn ein Unternehmen als AG geführt wird hat man zusätzlich noch Aktionäre, die natürlich alle was vom Kuchen haben wollen, und auch nicht wenig.
  3. Finanzieller Nutzen steht weiter oben als ein Nutzen für die Allgemeinheit, was zum Beispiel bei Infrastruktur ein großes Problem bereitet.

Bestimmte Dinge, wie z.B. die sämtliche Infrastruktur sollte verstaatlicht sein. Der Staat muss nicht auf Gewinne achten und kann sogar hohe Verluste einfahren. Dinge wie Infrastruktur sind eben nichts gewinnbringendes. Generell sollten Angelegenheiten, die für die Allgemeinheit sind nicht von privaten Unternehmen geführt werden.

Beispiele, wo Privatisierung ein großer Fehler war: Deutsche Bahn und Telekommunikation.

Und bevor man Geld in so einen Müll wie das Bürgergeld steckt sollte man ganz andere Baustellen beheben.


Bomberos911  12.05.2023, 14:42

Inwiefern war die Privatisierung der Kommunikation ein großer Fehler?

0
Suggestion  12.05.2023, 14:57
@Bomberos911

Vor allem in der Telekommunikation gibt es große Lücken. In vielen Teilen gibt es immer noch kein ausreichendes Mobilfunknetz. Schlimmer sieht es beim Internet mit hohen Geschwindigkeiten aus. Für die Telekommunikationsdienstleister ist es rentabler belebte Orte mit hoher Bevölkerungsdichte abzudecken, als Gebiete mit wenig Menschen. Daher hat man auf dem Land immer noch massive Probleme mit Netzabdeckung und Internet. Sprich dicht bevölkerte Gegenden sind finanziell rentabler und werfen mehr Gewinn ab. Genau das ist das Problem. Es geht hier um essenzielle Infrastruktur und der Ausbau sollte nicht davon abhängig gemacht werden, wie profitabel eine Gegend ist. Das bessert sich zwar etwas, aber dennoch sind wir nicht so weit, wie wir sein könnten.

Die Bahn hat das genauso gemacht übrigens. Nicht profitable Strecken wurden rückgebaut, was zur Folge hat, dass Menschen in nicht mal allzu ländlichen Gegenden lediglich Zugang zum Bus haben.

0
Bomberos911  12.05.2023, 15:12
@Suggestion

Bei der Bahn stimme ich dir voll zu.

Bei der Telekommunikation nur teilweise. Die Bundespost war nicht gerade bekannt dafür, besonders effizient und kostengünstig zu sein. Zum Vergleich: 1990 zahlen man pro Minute irgendwas zwischen 35-92 Pf/Minute.

1995 zahlte man 0,10 EUR/Minute fürs Internet mit lächerlichen Raten.

Durch die Martöffnung haben sich für viele Verbraucher massive Vorteile ergeben. Ich bezweifle, dass ein Staatskonzern das so hinbekommen hätte.

Aber klar, es gibt immernoch viele Lücken und ländliche Gebiete (=unwirtschaftlich) sind nicht gut erschlossen.

Aber ein Staatskonzern mit langsamen, bürokratischen Strukturen ist sicherlich auch nicht die Lösung all dieser Probleme. Von daher bin ich hier zwiegespalten.

0