Urknalltheorie?
Prof. Dr. Gerd Ganteför hat bei einem Vortrag in der Uni Konstanz 2016 einen sehr interessanten Satz gesagt:
“Das ist die Schwäche der Urknalltheorie. Sie kann den Urknall nicht erklären. Die Physiker erklären dann immer, dass mit dem Urknall die Raumzeit entstanden ist. Aber dann ist die Frage „Was war vor dem Urknall“? nicht legitim, weil es ja keine Zeit gab... Und das ist ein wenig unbefriedigend, finde ich!“
Wenn Professor Ganteför schon über diese Frage stolpert, wieso gibt es dann hier so viele, die behaupten dass der Urknall eine bewiesene wissenschaftliche Tatsache wäre? Interessant finde ich weiterhin, dass solche Professoren niemals von einer Tatsache ausgehen, sondern viel mehr sagen es könnte so gewesen sein. Ein echter Wissenschaftler postuliert niemals Dogmen.
Wie steht ihr dazu? Bin sehr gespannt!
12 Antworten
Die Urknalltheorie ist aktuell die am weitesten akzeptierte wissenschaftliche Theorie, die den Ursprung und die Entwicklung des Universums erklärt. Sie ist gut abgestützt durch eine Vielzahl von Beobachtungen, darunter die Rotverschiebung entfernter Galaxien und die kosmische Hintergrundstrahlung. Diese Evidenzen deuten darauf hin, dass das Universum vor etwa 13,8 Milliarden Jahren in einem extrem heißen und dichten Zustand begonnen hat und seitdem expandiert und abgekühlt ist.
Die Aussage von Prof. Dr. Gerd Ganteför verdeutlicht jedoch eine wichtige Nuance. Die Urknalltheorie erklärt das "Was passierte danach?", aber nicht das "Was war vorher?" oder "Was löste den Urknall aus?". Solche Fragen gehen über das hinaus, was wir zurzeit mit Sicherheit wissen können. Einige Theorien, wie die Quantengravitation oder die Stringtheorie versuchen Antworten auf diese Fragen zu finden, sind aber noch sehr spekulativ und nicht ausreichend durch Experimente oder Beobachtungen bestätigt.
Zusätzlich zu den begrenzten Informationen, die wir haben, sind solche Fragen philosophischer Natur und gehen über die Grenzen der Physik hinaus, da sie sich mit Konzepten wie "Zeit" und "Vorher" befassen, die in einem Kontext, in dem Zeit und Raum möglicherweise nicht existierten, nicht gut definiert sind.
Wissenschaftliche Theorien sind niemals absolute, unveränderliche "Tatsachen". Sie sind gut begründete Erklärungen für beobachtete Phänomene, die auf der Basis von Beweisen aufgestellt und ständig überprüft und gegebenenfalls revidiert werden. Auch die Urknalltheorie kann und wird angepasst, wenn neue Beweise oder besser passende Theorien gefunden werden. Daher ist es korrekt, wenn Wissenschaftler behaupten, dass etwas "so gewesen sein könnte" anstatt definitive Aussagen zu treffen. Sie sind sich der inhärenten Unsicherheit und Veränderlichkeit der wissenschaftlichen Erkenntnis bewusst.
Alles, was uns gefällt oder in den Kragen passt, stimmen wir gerne zu. Doch mir behagt die Theorie, dass es unendlich viele Universen gibt, nicht so sehr.
Ja und ? Das trifft ja schon auf "dieses" Universum zu. Es ist so groß das eine minimale Wahrscheinlichkeit besteht, das es uns genau so noch einmal geben könnte.
die behaupten dass der Urknall eine bewiesene wissenschaftliche Tatsache wäre?
Das behauptet niemand, der ernsthaft Physik betreibt oder betrieben hat, denn in der Physik gibt es keinen Beweis. Es gibt eine Übereinstimmung einer physikalischen Theorie mit der Beobachtung und allerhöchstens eine Konsistenz / Widerspruchsfreiheit der Theorie (und der Mangel an Letzterem ist oft genug der Grund für eine Weiterentwicklung der Theorie). Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Wer daher vielen Antworten hier unterstellt, sie behaupteten einen Beweis der Urknalltheorie, hat die Antwort nicht verstanden oder versteht sie im Sinne einer eigenen Agenda absichtlich falsch.
Ganteför ist ein Scharlatan, der sich inzwischen nur noch mit Gegenpositionen zu fast allen wissenschaftlichen Erkenntnissen profiliert. Offensichtlich hat er verstanden, dass sein bodenloses Schwurbeln bei Rechten super ankommt und er damit mehr Klicks und Schotter machen kann als mir seriösen Inhalten. Erbärmlich ist sowas. Seine alte Hochschule schämt sich schon für ihn.
Und das ist ein wenig unbefriedigend, finde ich!“
Finde ich auch. Aber mehr werden wir nicht kriegen. Man kann anhand bekannter Gesetzmäßigkeiten mich weiter zurück schlussfolgern, als bis zum Entstehen dieser Gesetzmäßigkeiten.
Die Urknall-Theorie ist mehr oder weniger weitgehend anerkannt. Auch sprechen diverse Untersuchungen mit Weltraumteleskopen dafür.
Was unbekannt ist, ist, warum es zum Urknall kam bzw. was sein Auslöser war. Thomas von Aquin formulierte dazu im Mittelalter (er hatte damals natürlich kein Wissen vom Urknall, sondern sah die Welt als Folge von Ursache und Wirkung an), dass die erste Wirkung (Entstehung der Welt) selbst eine Ursache haben musste, die selbst nicht Wirkung einer anderen Ursache war. Einen infiniten Regress lehnte er ab, dieser würde sich er Urknalltheorie widersprechen, da er ohne konkreten Anfang wäre.
Und diese erste Ursache ohne eigene Ursache (die sich der Kausalität entzieht), war seiner Meinung nach Gott.
war also Gott schon vor dem Urknall da und wie ist er entstanden ? göttlicher Urknall ?
So wird Aquin verstanden, dass Gott schon vor dem Urknall da war. Und er entzieht sich der Kausalität, da er selbst ohne Ursache ist.
Da Gott der Schöpfer ist, steht Er über der Zeit, bzw ist außerhalb der Raumzeit. Für ihn gibt es weder ein „vorher“ noch ein „nachher“.
somit ist die Schöpfungswoche auch nicht auf Tage festgelegt da es für Gott keine Zeit gibt
Gott hätte für die Schöpfung auch sechs Wochen in Anspruch nehmen können, wenn er gewollt hätte.
Oder 6 Stunden. Oder 6 Nanosekunden.
Ach so. Enttäuschend. Denn deine Kommentare darüber, mit Tenor "Das ist, das war, dies ist der Fall, jenes auch" strahlte Kenntnis, Wissen aus. Das damit auf schnödes Wunschdenken reduziert zu sehen wertet deine vorigen Kommentare stark ab.
Ich hab dich auch schrecklich lieb. 🥰
Die Raumzeit ist nur die Zeit unseres Universums und hat in keinster Weise Einfluss auf andere Universen mit ihren eigenen Zeiten. So hat bei ihnen selbst die Zahl pi einen anderen Wert
Nein, aus deiner Sicht ist das absurd. Denn wie könnte Pi einen anderen Wert haben als 3,14....? Nun, das ist aus unserer Sicht und unserer Mathematik nicht oder kaum möglich. Doch ziehe gedanklich einen Kreis auf unserer Erde und einen Kreis innerhalb eines schwarzen Loches. Was fällt dir dabei ein?
Und diese erste Ursache ohne eigene Ursache (die sich der Kausalität entzieht), war seiner Meinung nach Gott.
Das nennt sich "Lückenbüssergott" und ist eine wissenschaftlich sinnlose Annahme.
Was soll da genauer beschrieben werden? Eine Lücke in der wissenschaftlichen Beschreibung mit "Goddidit" zu füllen ist einfach ... wissenschaftlich sinnlos.
Was ist denn die wissenschaftliche Erklärung für ein Ereignis, dass sich dem 3. newtonschen Gesetz entzieht?
Oder wäre eine solche Erklärung auch sinnlos?
Auf welches Ereignis spielst du an? Das ist mir zu nebulös.
Meiner Meinung nach kann es keinen Uranfang der Welt gegeben haben. Denn dann erübrigt sich auch die Frage, was war davor und was war vor diesem Davor? Und seine Ursache? So stellen wir eine falsche Frage, die natürlich zu keiner richtigen Antwort führen kann
Kann ich vollstens zustimmen.