Unsichtbare Freunde bei Teenagern und Erwachsenen

11 Antworten

Wenn man sich der Irrealität solcher Freunde bewusst ist, ist es kein Problem, sie zu haben. Gleichzeitig aber keine anderen Freunde zu haben, zeugt von einem Mangel. Das heißt nicht, dass man sich jedem an den Hals werfen muss, aber es ist wichtig, auch reale Freunde zu haben (wenige reichen, wenn es wirkliche Freunde sind), denn es gibt etwas, dass imaginäre Freunde nicht bieten können: Eine neue Perspektive, andere Ansichten, Überraschungen und - reale menschliche Nähe. Auch wenn man philosophisch genug geschult ist, mit seinen eigenen Gedanken in einen offenen Diskurs zu treten und sich nicht auf bestimmte Argumente einzuschießen, besteht die Gefahr, dass man etwas übersieht, sich in etwas hineinsteigert oder einem Fehlschluss folgt. Freunde (die einem geistig gewachsen sind - haben auch nicht alle) können einem helfen, dass das nicht geschieht. Aber selbst wenn man nur von Menschen umgeben ist, die einem scheinbar unterlegen sind, bieten sie allein durch ihre Vielfalt einen Aspekt, den das eigene Leben nicht ausschöpfen kann (selbst ein Universalgenie kann nicht jeden Bereich abdecken). Wenn dieser Person diese Vielfalt nicht ausreicht, ist entweder ihr Bekanntenkreis oder ihr Geist zu eng.


zensiertX3 
Fragesteller
 22.01.2013, 13:24

habe das schon bei einer anderen Antowort kommentiert: Sie hat schon flüchtige Freunde mit denen sie sich mal trifft, aber sie redet mit denen nicht über wirklich persönliche Dinge (Sorgen wegen Arbeit, Stress mit bspw. Familie usw.) weil man nie wissen kann ob die andere Person das für sich behält. Manchmal tut es ja gut einfach jemandem von seinen Problemen zu erzählen, aber wenn dieser jemand das dann weitertratscht hilft es auch nicht.

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Serela  22.01.2013, 15:57
@zensiertX3

"Freunde", denen man nichts Persönliches erzählen kann, sind keine echten Freunde, von denen spreche ich ja nicht.

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zensiertX3 
Fragesteller
 22.01.2013, 17:00
@Serela

ja aber solche Freunde zu finden ist wirklich schwer, ich habe eigentlich auch nur 1 BESTEN Freund dem ich wirklich alles sagen kann, dann noch 2-3 mit denen ich auch über vieles reden kann und den anderen würde ich jetzt nix allzu privates erzählen, auch wenn ich sie sehr mag und gerne Zeit mit ihnen verbringe...

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Ich denke, das ist so lange harmlos, als man "Herr im Ring" ist. Ich kannte mal jemand, der fühlte sich durch innere Personen regelrecht beobachtet und kritisiert. Die konnte dagegen nichts machen - die Personen waren über Jahre zwanghaft vorhanden. Ständig wiederkehrende Stimmen im Kopf. Echt krass. Ansonsten empfinde ich es sogar eine Kunst, imaginäre Freunde bei sich zu haben. Napoleon Hill war in den 20-er Jahren des letztens Jahrhunderts ein Erfolgsautor. In seinem Buch "Denke nach und werde reich" untersuchte er die Erfolgsfaktoren der 500 reichsten Personen in USA. Unter anderem entwickelte er daraus die Philosophie der "führenden Köpfe". Denn ganz bewußt hatten sich die Erfolgreichen damals herausragende Charaktere aus Kultur, Wirtschaft, Politik etc. in ihre eigene Vorstellungswelt verinnerlicht und so dienten diese ihnen als abrufbare Ratgeber im "inneren Dialog", also als "führende Köpfe". Walt Disney ("Micky Maus") ging einen anderen Weg, indem er sich geistige Über-ICH´s ausdachte und deren Kompetenzen in inneren Konferenzen abrief. da gab es zum Beispiel den "wohlmeinenden Kritiker", den "Realisten" und den ungebundenen "Kreativen". Letzterer durfte alles denken und kreieren, der "Realist" konfrontierte den "Kreativen " mit der finanziellen und wirtschaftlichen Machbarkeit und ersterer wachte wohlwollend über das durchzudenkende Projekt und suchte nach Lösungen, die oft auseinanderdriftenden Ansprüche des "Kreativen" und des "Realisten" in übereinstimmung zu bringen. Resümee: unsichtbare/erfundene Freunde können jemanden ausgesprochen erfolgreich, wahrscheinlich aber auch erfolglos werden lassen, wenn´s die falschen Vorbilder sind.


zensiertX3 
Fragesteller
 22.01.2013, 13:26

also sie meinte ja selber, die Freunde motivieren sie z.B. mit etwas weiterzumachen, wenn sie selber schon fast aufgeben will, scheint also jetzt kein negativer Einfluss zu sein...

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Nun, wenn sie glücklich ist, warum es nicht so belassen? Nur weil jemand anders sein Glück findet, als der Durchschnitt, ist das noch lange nicht falsch. Andere Menschen glauben an Gott.. und reden mit ihm. Das verurteilt niemand, naja die meisten nicht :)

Außerdem scheint die Person ja dich als Freund zu haben. Bleib einfach was am Ball bei dem Thema, aber versuche nicht aufdringlich zu sein.

Alles Gute!


zensiertX3 
Fragesteller
 21.01.2013, 22:43

Ja, nur leider sehen wir uns nicht besonders oft, weil wir weit voneinander entfernt wohnen. Naja diese Person hatte noch nie wirklich viele Freunde und schien damit bisher kein Problem zu haben...

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notknowing  22.01.2013, 09:39

klingt gut Susisusel...

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susisusel  22.01.2013, 18:59
@notknowing

Ich mein ja nur, man muss nicht immer alles pathologisch sehen. Es ist manchmal ne größere Gefahr daran rumzupfuschen, als die Menschen einfach mal sie selbst sein zu lassen.

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Allgemein sind imaginäre Freunde nichts schlimmes, besonders nicht, wenn die Person damit nicht auffällt.

Klar ist aber auch das ein oder mehrere "ausgedachte" Freunde ungesund sind, wenn die Person keine reellen Freunde hat.

Auch wenn die Person glücklich scheint: Imaginäre Freunde lösen sich in der regel irgendwann auf und die Person vereinsamt, falls sie sich dann keine reelen Freunde sucht.


zensiertX3 
Fragesteller
 22.01.2013, 13:19

Naja die Person hat schon "Freunde", also sie trifft sich ab und zu mit realen Leuten, besucht sie, geht mit ihnen was trinken usw. aber sie würde denen nichts richtig persönliches erzählen, was sonst niemand wissen soll, weil und das kann ich bestätigen, die meisten das einfach weitertratschen...

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Hallo zensiertX3,

ich denke, das kommt öfters vor als man sich das vorstellt.

Es ist ja auch ein Schutz, eine Schutzmauer einen imaginären Freund zu haben, ...... denn dieser wird einen nicht kritisieren oder verletzen.

Ich denke, zwingen kann man diese Person auf keinen Fall diesen "unsichtbaren Freund" aufzugeben.

Ich glaube auch, dass es besser ist einen imaginären Freund im Leben zu haben, als gar keinen Freund.

Ist halt schwierig sich vor zu stellen, dass diese Person WIRKLICH glücklich ist im Leben und sich nicht das Glücklichsein einredet.