Tempolimit auf Autobahn?

Das Ergebnis basiert auf 79 Abstimmungen

Gegen ein Tempolimit 54%
130 kmh 18%
150kmh 10%
180 kmh 9%
120 kmh 6%
100 kmh 3%

12 Antworten

Gegen ein Tempolimit

Gegen ein Tempolimit, ABER:

Da wir ja relativ viele Autobahnen schon mit elektronischen Tafeln versehen haben, könnte man das Ganze auch sinnvoll steuern, und dafür auch mal einen Blick in die USA werfen. Dort ist in einigen Bundesstaaten das Spurfahren erlaubt und in vielen weiteren geduldet (Rechtsfahrgebot max. für LKWs bei starken Steigungen, ansonsten sind Spurwechsel eher nicht erwünscht, sondern man soll so lange wie möglich auf seiner Spur bleiben und darf auf dieser auch rechts überholen, wenn der Verkehr das hergibt). Spurfahren ist sinnvoll, um auf vollen Autobahnen besser voran zu kommen, aber beim Abfahren, wo der Spurwechsel dann unvermeidlich wird, ohne Tempolimit brandgefährlich.

Hingegen sehe ich keine Nachteile im Tempolimit, aber den Vorteil, dass man durchaus, wenn man in der Nebenzeit unterwegs ist und das Auto ausfahren kann, deutlich schneller am Ziel ist. Das Tempolimit ist nicht CO2-relevant für Deutschland (klar könnte man was sparen, aber nichts relevantes) und auch sicherheitstechnisch ist es kein Problem. Die meisten tödlichen Unfälle haben wir auf Landstraßen und in Städten, nicht auf Autobahnen, und die meisten EU-Länder mit Tempolimit (so sich die Leute da überhaupt dran halten - schon mal durch Italien oder Polen gefahren? In Italien hält man sich nur dann dran, wenn gemessen wird und in Polen gibt man einen Dreck darauf) stehen in der Unfallstatistik auf der Autobahn schlechter dar, als Deutschland. Bei purer Statistik-Korrelation müssten die Länder mit Tempolimit dieses im Prinzip sogar aufheben, um die Unfallzahl zu senken (natürlich ist das Blödsinn - aber da ja auch die Befürworter Korrelationen ohne Kausalität in den Ring werfen, muss das erlaubt sein).

Daher wäre mein Vorschlag: Hauptverkehrszeit US-Modell - 120km/h (entsprechend den US 70 Meilen) und Spurfahren, in Nebenzeiten mit leerer Autobahn Rechtsfahrgebot, Rechtsüberholverbot und freie Fahrt ohne Tempolimit, signalisiert über die elektronischen Anzeigetafeln.

Bonus-Bemerkung: 30 in Innenstädten halte ich ebenfalls für Blödsinn. An kritischen Stellen, gerade rund um Schulen, Kitas, Krankenhäuser... sehr gerne. Gerne auch in Verbindung mit einer Double Penalty Zone (auch so ein US-Modell, das ich extrem geil finde - an ausgewiesenen Gefahrenstellen, wo auch extra eine solche Double Penalty Zone angekündigt wird, wird jeder Verstoß doppelt so teuer, wie an Stellen ohne Unfallschwerpunkt oder Gefahrenpunkt). Ansonsten ist 30 sogar hochgradig ineffizient, da die meisten Autos 30 im 2. Gang fahren müssen, während 50 schon im 4. Gang geht - mit geringerer Drehzahl. Luft- und Abrollwiderstand spielen bei dem geringen Unterschied und der geringen Basisgeschwindigkeit keine Rolle, hier zählt die Drehzahl. Für Lärm- und Emissionsschutz ist 50 im 4. Gang bei z.B. 1300rpm deutlich besser, als 30 im 2. Gang bei z.B. 1700rpm weil im 3. Gang der Motor schon an der Leerlaufdrehzahl kratzt und fast abstirbt.


Eichbaum1963  15.01.2023, 20:54

*Unterschreib ich alles*

Aber vor allem DAS hier:

Ansonsten ist 30 sogar hochgradig ineffizient, da die meisten Autos 30 im 2. Gang fahren müssen, während 50 schon im 4. Gang geht - mit geringerer Drehzahl. Luft- und Abrollwiderstand spielen bei dem geringen Unterschied und der geringen Basisgeschwindigkeit keine Rolle, ..

Denn: werr echt glaubt, wir bräuchten aus Umweltschutzgründen generell Tempo 30 in Innenstädten, hat entweder den Schuss nicht gehört oder ist halt eine Vollniete in Physik - oder beides 😂.

Denn: die gleiche oder sogar höhere Drehzahl bei 30 km/h im Vergleich zu 50 km/h verursacht mehr Schadstoffausstoß! Weil: für die gleiche Strecke wird fast die doppelte Zeit benötig - Ergo: ein sogar höherer Schadstoffausstoß!

Aber: wenn es um die Sicherheit geht, wie z. B. in Wohngebieten oder vor Schulen/Kitas, etc; gehen die 30 km/h voll in Ordnung!

OT: bezeichend dazu die Analphabeten die durch Lampertheim-Rosengarten fahren (max. 30 km/h von 22 bis 6 Uhr morgens) - fahren aber dort um 16.00 Uhr mit 25 km/h am Blitzer vorbei > volle Volksverbödung??

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Gegen ein Tempolimit

Moin,

irgendwie immer die gleichen Fragen.

Warum wird immer über die Autobahnen diskutiert und nie über die Bundesstraßen!

Warum wollt ihr immer alle Staus haben ? Ich würde Staus verbieten. Dann verbraucht auch niemand mehr Kraftstoff während sich das Auto kaum bewegt!

Aber anscheinend will niemand Regeln, das Baustellen nur eröffnet werden können, wenn auch mindestes X Stunden jeden Tag auf diesen gebaut wird mit einer Mindestanzahl von Personen pro km/Baustelle! ...

(Ich fahre auf die Autobahn um schnell zu fahren 160 ~ 180km/h! Ich benötige keine Autobahn für 130 km/h. So etwas zu bauen wäre es mir als Steuerzahler nicht wert! Und die die Angst vor schnellen Autos haben, sollen die Bundesstraßen nutzen! Damit kommt man "schön langsam" [also mit maximal 100km/h] an jeden Ort in Deutschland!)

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Paejexa  12.01.2023, 21:34
Aber anscheinend will niemand Regeln, das Baustellen nur eröffnet werden können, wenn auch mindestes X Stunden jeden Tag auf diesen gebaut wird mit einer Mindestanzahl von Personen pro km/Baustelle!

Wie, das geht? Ich dachte immer die müssen mindestens 3 Monate vorher eingerichtet werden, damit man beobachten kann wie es sich staut um trotzdem nichts zu ändern.

Haben sich doch jetzt sogar schon von Frankreich abgeschaut wie man kilometerlang Pylonen auf die Fahrbahn stellt und deswegen das Tempo runterregelt, ohne irgendwo zu arbeiten.

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Tacheles88  13.01.2023, 10:28

Stimmt, 80 auf Bundesstraßen wäre auch sinnvoll.

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Gegen ein Tempolimit

Prinzipiell hätte ich nichts gegen ein Limit bei 180 oder meinetwegen auch bei 150 - aber ich bin überzeugt, dass wenn man sich auf solch einen Kompromiss zur Diskussion bereit erklärt, fasst die entsprechende Fraktion Fuß, hat einen Fuß in der Tür und wir landen doch bei 120 oder so. Deshalb im Zweifel nein zum Limit, obwohl ich fast nie über 160 unterwegs bin.

130 kmh

Ich denke die fachlichen Argumente sind hinreichend ausgetauscht.

Daher meine ganz persönliche Motivation für Tempolimit 130 Km/h:

Das Fahren auf der Autobahn ist wesentlich entspannter, weil die Geschwindigkeitsunterschiede viel geringer sind. D.h. wenn ich mit den erlauben 130 fahre und ein Auto in Spiegel weit hinter mir sehe, weiß ich, dass ich noch überholen kann, weil das andere Fahrzeug nur wenig schneller ist als ich. Ich muss also nicht, wie hier in D, genau beobachten, wie schnell es näher kommt und abschätzen, ob es vorbeizieht ehe ich meinem Vordermann auffahre. Wegen der großen Geschwindigkeitsunterschiede hier in D muss auch ich oft meine Geschwindigkeit anpassen, entweder abbremsen, um noch den Überholer vorbei zu lassen, oder Gas geben, um die linke Spur nur kurz zu nutzen. Ich bin also als Fahrer viel stärker gefordert, was auf langen Strecken eher ermüdet und ich verbrauche persönlich mehr Treibstoff. Bei den Fahrten in Ausland ist das wesentlich entspannter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gegen ein Tempolimit

Es gibt KEINE einzige sinnvolle Begründung für ein TL! Es gibt aber hunderte dagegen

Ich habe schon in einigen Fragen hier dazu Stellung genommen, kopiere meine Antwort mit vielen Argumenten nochmal hier rein:

Diese Phantomdebatte gibt es seit fast 50 Jahren. Damals gab es kein Argument für ein TL und heute in Zeiten modernster Fahrzeuge erst recht nicht mehr. Für ein TL spricht rein gar nichts! Befürworter bedienen sich allesamt populistischer "Argumente" die keiner Prüfung stand halten. Gegen ein TL spricht alles was man sich nur vorstellen kann: hier eine kleine Auswahl:

vorweg zum Thema Klimaschutz: ein Tempolimit von 130 km/h würde 0,1 % - 0,2 % weniger CO2 in Deutschland produzieren. Ein Wert, der also kaum messbar ist! Die Ökolobby spricht immer von 1 bis 2 Millionen Tonnen CO2 und hofft dass sich das nach sehr viel anhört und möglichst wenige das hinterfragen – und genau diese 1 bis 2 Millionen Tonnen, das sind eben nur 0,1 – 0,2 % da unser Gesamtausstoß in Deutschland bei über 800 Millionen Tonnen liegt. Zudem da sich nicht jeder exakt an ein TL halten würde dürfte die Einsparung wohl eher im Bereich 0,1 % statt 0,2 % liegen.

Hierbei ist noch nicht berücksichtigt, dass sich der Einspareffekt sogar umkehren könnte: es könnte nämlich so kommen wie in den USA: wenn ohnehin nicht mehr schnell gefahren werden darf, dann ist der Spritverbrauch beim Fahrzeugkauf vollkommen egal. Denn heute schauen viele dass das Fahrzeug einigermaßen sparsam fährt um sich auch hohe Geschwindigkeiten leisten zu können. Bei langsamem Fahren verbraucht man ohnehin weniger also werden Spritfresser zunehmend attraktiv. Zudem könnte dann mehr auf Inlandsflüge ausgewichen werden.

Des Weiteren, nimmt die Anzahl der Elektro Autos weiter zu verringert sich die Einsparung noch weiter!

Nun aber zum Wesentlichen:

·        die Freiheit selbst die Geschwindigkeit zu entscheiden führt nicht nur zu mehr Zufriedenheit der einzelnen Fahrer sondern auch zu mehr Sicherheit - klingt vielleicht auf den ersten Blick paradox, ist aber so: dadurch dass jeder - z. B. beim Spurwechsel - mit anderen Geschwindigkeiten rechnen muss, erfordert dies viel mehr Aufmerksamkeit beim Fahren. Die Konzentration muss viel höher sein selbst bei denen die langsamer fahren weil sie mit schnelleren Teilnehmern rechnen müssen. Dass wir mit hohen Geschwindigkeiten umzugehen erlernen müssen, trägt maßgeblich zur Sicherheit im gesamten Straßenverkehr teil. Dies beginnt schon bei der notwendigen besseren Fahrschulausbildung. Bei einem TL würden wir diese Fähigkeit mit der Zeit verlernen, neue Fahrschüler würden sie erst gar nicht mehr erlernen.

 

·        Ein TL würde ein eintöniges und somit ermüdendes Fahren ergeben – zu Lasten der Sicherheit; zudem wird schon instinktiv viel öfter auf den Tacho geschaut, somit der Blick von der Straße genommen um nicht geblitzt zu werden - wieder zu Lasten der Sicherheit

·        unsere persönliche Freiheit

·        hochentwickelte Automobiltechnik kann auch genutzt werden und steht nicht nur auf dem Papier

·        die Motoren der Fahrzeuge können freigefahren werden (wenn sie nie gefordert werden, bilden sich Ablagerungen, was zu mehr Spritverbrauch und weniger Leistung führt)

·        Autohersteller würden ganz sicher anfangen zu sparen, wenn es nicht mehr notwendig ist Motoren und Materialien zu verwenden, die hohen Geschwindigkeiten standhalten - diese verminderte Qualität würden am Ende ALLE (also auch die die aktuell nur 120 km/h fahren) bemerken in der Lebensdauer und vorzeitigen Verschleißanfälligkeit der Fahrzeuge.

·        schau Dir limitierte Länder an: z. B. Belgien (2,65 Tote pro 1 Mrd Autobahnkilometer), Italien (3,84), USA (3,57), Frankreich (1,98) und sehr viele andere - alle haben eine schlechtere Unfallstatistik auf Autobahnen - und das bei weniger Verkehr! Dies belegt ebenfalls dass Deutschland (1,75) hier richtig liegt. (Quelle IRTAD).

·        98 % der Unfälle passieren bei Ausgangsgeschwindigkeiten von unter 100 km/h.

·        Von 409 Verkehrstoten (glaube Stand 2017) auf Autobahnen waren 189 in limitierten Bereichen, also mehr als 46 %. Es sind aber nur ca. 30 % limitiert. Das heißt, obwohl bei temporären Limitierungen, wie bei uns, der Ermüdungs-/Eintönigkeitseffekt bei weitem nicht so auftritt wie bei einem generellen TL, geschehen in limitierten Bereichen mehr Unfälle. Und selbst bei den Unfällen die im freien Bereich geschehen sind ja bei den wenigsten Fahrzeuge mit hohen Geschwindigkeiten beteiligt.

·        Autofahrer würden öfters auf die unfallträchtigeren Landstraßen ausweichen, dort ist der Weg schließlich kürzer.

·        Studien belegen, dass viele Autofahrer die durch Tempolimitierung andauernd gegängelt werden versuchen instinktiv an Stellen, an denen Limitierungen keine Rolle spielen – z. B. bei Kurvenfahrt – schneller zu fahren um vermeintlich Zeit aufzuholen.

·        Ein TL passt einfach nicht ins digitale Zeitalter - alles soll moderner, schneller besser werden und dann die Geschwindigkeit limitieren auf ein Niveau das auch Autos in den 50igern schon fahren konnten?

·        moderne Verkehrsleitsysteme regeln da wo es nötig ist die Geschwindigkeit flexibel und geben sie frei sobald es wieder möglich ist, so wird der Verkehrsfluss auf das individuell bestmögliche Maximum erhöht und die nötige Begrenzungen auch besser eingehalten da sich die Sinnhaftigkeit besser erschließt da sie nur bei Notwendigkeit geschalten werden. (Hier kannst Du die Einhaltung im Vergleich zu anderen Ländern sehen: https://www.130-danke-nein.de/old/img/10_reasons/10_reasons_clip_image009.gif

 

·        deutsche Autos verkaufen sich im Ausland auch deswegen so gut, WEIL sie mit dem Zertifikat „Autobahn tested“ werben können! Das bringt uns enorme wirtschaftliche Vorteile! Selbst DISKUSSIONEN um ein TL schaden den Verkäufen häufig schon! - Für einen Ausländer ist es eben sehr beruhigend ein Auto zu kaufen, von dem er weiß, dass es in seinem Heimatland mit hoher Geschwindigkeit sicher bewegt werden kann. Er fühlt sich dann bei seinen niedrigen Geschwindigkeiten subjektiv noch sicherer und hat immer das Gefühl in einem Auto zu sitzen das nicht nur für hohe Geschwindigkeiten gebaut ist, sondern dieses auch tagtäglich in Deutschland beweisen muss.

·        Der hohe Sicherheitsstandard, den heutige Fahrzeuge haben, ist ganz sicher zu einem großen Teil der deutschen Autobahn geschuldet. Denn jeder Hersteller, der in Deutschland ausliefern will, muss sich daran messen und seine Fahrzeuge für die deutsche Autobahn auslegen. Dass solche Fahrzeuge dann auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten sicherer sind, als Fahrzeuge, die gar nicht den hohen Standard erfüllen müssen, ist höchstwahrscheinlich. Davon profitieren die Menschen weltweit!

·        weltweit haben deutsche Autobahnen ein ganz besonderes Image - es gibt sogar viele Touristen die sich so etwas einmal im Leben ansehen möchten und kommen von weit her aus der ganzen Welt - auch wenn es das Wort „Autobahn“ im Englischen nicht gibt, so benutzen es z. B. Amerikaner oftmals doch, wenn sie die DEUTSCHE Autobahn meinen – verbunden mit einem ganz besonderen Leuchten in den Augen

·        möglicherweise wird sogar der Straßenbau auf Autobahnen dann minderwertiger betrieben da keine so hohen Anforderungen mehr da sind. Ergo wäre so eine Entscheidung dann quasi eine für immer - kaum mehr umdrehbar

und im Übrigen: wenn ich im Ausland fahre, suche ich nach Möglichkeit die nächste Abfahrt, denn etwas grausameres als dieses eintönige limitierte Fahren gibt es kaum. Da fahre ich lieber Passstraßen o. ä. Aber jedem das Seine – und genau das ist ja auch das Schöne – hier darf jeder selbst entscheiden – ergo auch die die langsamer fahren möchten! – Somit sollte auch umgekehrt jeder so fair sein auch diejenigen, die schneller fahren möchten selbst entscheiden zu lassen ! Was mir einfach nicht in den Kopf geht: wir haben ein sehr gut funktionierendes System – warum gibt es trotzdem immer wieder Leute die das mit aller Gewalt kaputt machen wollen?