Stimmt es dass man es dem Finanzamt melden muss wenn meine Eltern mir ein Jürgen Höller-Wochenende für 3.500 Euro schenken!?

10 Antworten

Das Gesetz unterstellt Schenkungen denselben Regeln wie die Erbschaftsteuer. Nachdem, anders als bei Erbfällen denkbar, Schenkungen wiederholt zwischen denselben Personen erfolgen können, wird die Anwendung der Steuerfreibeträge nach Zehnjahresabschnitten beschränkt: Der Erwerber kann den ihm in Bezug auf die Person des Schenkers zustehenden Freibetrag nur alle zehn Jahre beanspruchen. Zu diesem Zweck werden die innerhalb dieser Frist gemachten Schenkungen derselben Person jeweils zu einer Schenkung zusammengerechnet und die Steuerpflicht beginnt, wenn die Summe des Freibetrags überschritten wird. Entsprechend wird auch in Bezug auf den zur Anwendung kommenden Steuersatz verfahren. Das heißt, bei jeder Festsetzung der Schenkungsteuer werden die vom selben Schenker innerhalb der Zehnjahresfrist erhaltenen unentgeltlichen Zuwendungen addiert und zu dem sich hierfür vorgesehenen Steuersatz versteuert, wobei die etwa bereits für die vorhergehenden Schenkungen bezahlte Steuer angerechnet wird (§ 14 ErbStG).

Wird derselbe Gegenstand von Personen innerhalb der Steuerklasse I (engere Familie) weitergeschenkt, dann entsteht die Steuer jeweils in voller Höhe für jede Zuwendung. Die für den mehrfachen Erwerb desselben Vermögens von Todes wegen innerhalb der engeren Familie bestehende Vergünstigung einer Kürzung der Erbschaftsteuer nach § 27 ErbStG ist wegen anderer Interessenlage nicht auf Zuwendungen unter Lebenden übertragbar. Denn unter Lebenden ist jeder Übergang plan- und vorhersehbar. Steuerschuldner ist sowohl der Erwerber als auch der Schenker. Die Steuerpflicht entsteht mit der Ausführung der Zuwendung.

Der Freibetrag liegt für Kinder bei 400.000€

Wenn dir deine Eltern solche Gutscheine also nicht 115 mal in den nächsten 10 Jahren schenken ist alles gut

Was willst du als 16jährige auf einem solchen Wochenende?

Aber nein, deine Eltern müssen das nicht dem Finanzamt melden.

Denn rechtlich ist es so, wie "LuckyJack1986" geschrieben hat.

"Menschlich" ist es so, wie "Bergfex49" geschrieben hat.

Viele Grüße

Michael

Nein, du wirst wohl keine Probleme bekommen, wenn du es nicht meldest. Das ist aber nur meine persönliche Einschätzung.

Ob es eine echte Grenze gibt, ab der man Schenkungen melden muss, weiß ich nicht. Es ist nämlich nicht so, dass man Schenkungen unter dem Freibetrag (Eltern an Kinder 400.000 Euro je Elternteil) nie melden müsste, denn dieser Freibetrag darf nur alle 10 Jahre ausgeschöpft werden. Es werden also die Schenkungen in dieser Zeit addiert und ggf. erfolgt auch eine Verrechnung mit dem Erbe (wenn dieses innerhalb von 10 Jahren anfällt). Der Grund ist halt, dass man die Steuer sonst einfach durch mehrere Schenkungen unter dem Freibetrag vermeiden könnte.

nur so nebenbei:

wenn es stimmt, hat JH bereits mehrere Pleiten hinter sich und wurde vom Landgericht Würzburg wegen Untreue und Bankrott zu drei Jahren Haft verurteilt, dann frage ich mich, was man von so einer Person lernen soll und halten kann;

wer 3.500 Euro übrig hat, um sie seinem Kind für ein Wochenendseminar zu schenken lebt nach meinem Dafürhalten in einer anderen Welt; so manche alleinerziehende Mutter muss davon ein ganzes Jahr leben;

aber jeder wie er will;


LouPing  12.08.2019, 10:37
Wegen guter Führung wurde er nach teilweiser Verbüßung der Haftstrafe im Mai 2004 entlassen und startete sein Comeback. Sein Unternehmen  Jürgen Höller KG erzielte im Zeitraum 2011 bis 2015 ein starkes Wachstum..

Wer hier Geld investiert dem ist echt nicht mehr zu helfen. Dem FA sollte das egal sein, die Kohle ist wohl als "Spende" zu bewerten.

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Josselchen  12.08.2019, 10:40

Aber Hauptsache jeder weiß jetzt dass sie ein solches Wochenende geschenkt bekommen hat 🤪

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Nein, das ist weit unter dem Freibetrag, ab dem Schenkungen von Eltern an Kinder schenkungsteuerpflichtig werden.