Stehen Psychotherapeuten bei Beurteilungen von Patienten, vor allem bei Dingen, wie Arbeitsfähigkeit, nur auf Seiten der Wirtschaft statt auf der des Patienten?

9 Antworten

Was überhaupt niemanden weiterbringt: immer nur in der dunklen Höhle sitzen. Das hilft keinem einzigen psychisch erkrankten Menschen. Die soziale Interaktion beim Arbeiten ist enorm wichtig für das Gleichgewicht. Der Mensch ist ein Herdentier.

Ein Psychotherapeut ist auf Seiten des Patienten, aber er hat kein Helfersyndrom. Und er stellt auch keine Gefälligkeitsgutachten aus (was er sowieso nicht kann).

Er handelt also nicht nach der Devise: "du möchtest das nicht? Na, dann musst du auch nicht."

Arbeit und Leistung sind ein Bestandteil der gesunden Identität und die Fähigkeit zu erwerben, Arbeit und Leistung zu erbringen, ist auch Bestandteil einer guten Therapie.

 einfach die Schuld dafür geben

Das macht kein Therapeut, aber er arbeitet mit dem Patienten daran, Verantwortung für sein Denken, Fühlen und Verhalten zu übernehmen. NIcht wenige Patienten gehen mit der Haltung zum Therapeuten: Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Und schiebe mir bitte immer den Rollstuhl.

Und das macht ein guter Therapeut eben nicht,

"Was bringt den Doktor um sein Brot? A) Gesundheit und B) der Tod! Drum hält der Arzt auf das er lebe, den Patienten in der Schwebe!" -Eugen Roth-

Es gibt leider, zT vorbelastete Menschen, die der zügigen Wirtschaft nicht folgen können. Doch andererseits profitieren diese Menschen von den auslösenden Faktoren (Internet, "Heute bestellt, morgen da" und rufen förmlich danach: "Warum muss ich noch bis morgen warten?"). Weiter muss es immer günstiger werden. Selbstverständlich bei gleichbleibender Qualität!

Man müsste erst die Wurzel beseitigen, Ehe man den Baum fällen kann!


anskin  04.02.2023, 18:16

Solange immer alles nur um Profitgier geht, und Abzocker nicht verfolgt werden (können?), bleibt der MENSCH auf der Strecke!

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Vollkommen arbeitsunfähig bescheinigt zu sein, ist das letzte Mittel. Für die Psyche ist es auch wichtig zu arbeiten, raus zu kommen und soziale Umgänge sowie eine Routine zu haben.

Arbeitsunfähigkeit dagegen kann sich noch weit schlechter auf die Psyche auswirken.

Also weniger wirtschaftlich, sondern immer noch an die Gesundheit gedacht.

Viele Hartz 4 Bezieher sind darin so festgefahren, dass sie auf dem Arbeitsmarkt nach einer gewissen Zeit überhaupt nicht mehr zurecht kommen, da sie (vielleicht vorher psychisch gesund) mittlerweile nur noch Wracks sind.

Naja ein Sinn aufzustehen(arbeit) is schon gut für die Psyche. Wäre außerdem ratsam solche Fragen auch deinen Psychologen zu stellen