Sind Obdachlose in Deutschland selbst schuld?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Jein, es kommt darauf an. 50%
Nein, auch in DE ist Obdachlosigkeit ein großes Problem. 30%
Ja, man muß schon viel Unsinn machen um in DE obdachlos zu werden 20%

10 Antworten

Jein, es kommt darauf an.

Ein Großteil der Obdachlosen hat keine Fehler gemacht. Alkoholismus, Krankheiten, und einiges mehr, "passieren" einfach so. Menschen wachsen unterschiedlich auf und manchen ist es nicht gegeben, zu "funktionieren". Wenn die dann keinen haben, der sie auffängt, ist manchen alles egal und wenn man keine Anträge stellt und keinen hat, der einem dabei hilft, weil man keinen kennen will, der einem hilft, wird man obdachlos.

Andere "funktionieren" auch nicht, stellen Anträge und die werden nicht obdachlos.

Es gibt aber auch welche, die es anders kennen und das Leben auf der Straße vorziehen und es gibt welche, die sich nach einer Therapie gegen ihre Alkohol-, Spiel- oder sonst was-Sucht gegen das Leben entschieden haben, das ihnen angeboten wurde.

Jeder Obdachlose hat eine andere Geschichte und manche werden erzählen, dass sie keine Wahl hatten. Ich denke, dass Süchte und psychische Krankheiten aller Art Menschen verändern. Allerdings werden andere nie auf irgendwas süchtig. Manche Geschwister gehen komplett verschiedene Wege. Ist der Obdachlose selbst schuld? Ich denke, man kann es einerseits so oder so sehen und es kommt darauf an.

Nein, auch in DE ist Obdachlosigkeit ein großes Problem.

Grundsätzlich wird niemand freiwillig obdachlos!

Dem gehen sehr oft Schicksalsschläge, eine Verkettung von Unglücksfällen, gesundheitliche Einschränkungen, Sucht, Psyche o.ä. voraus.

Man könnte noch darüber diskutieren, warum viele "auf der Straße bleiben". Aber ich würde behaupten, in mitten einer der reichsten Industrienationen wie Deutschland auf der Straße zu sitzen, ist noch schlimmer, als in einem Land, in dem man sich dafür weniger schämen muss...

Die Schere zwischen Arm und Reich und der direkte Kontrast wirken oft wie eine Parallelwelt. Die zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen die Menschen leben, und der extreme seelische Druck, unter dem sie leiden, machen es vielen grundsätzlich unmöglich, sich zurück ins Leben zu kämpfen.

Die Hilfe ist zu gering, die Hürden, sie in Anspruch zu nehmen, zu hoch. Schuldgefühle und Selbstzweifel zerfressen die Betroffenen innerlich.

Da von 'Schuld' zu sprechen, halte ich schon für Zynismus!

Woher ich das weiß:Hobby – Vor und nach der Wahl sind inäqual!
Nein, auch in DE ist Obdachlosigkeit ein großes Problem.

Ohja, ich weiss ... es gibt da diesen wunderbaren Spruch, dass in der BRD niemand unter einer Brücke schlafen müsse, und dass jeder, der auch nur wolle, einen Arbeite findet.

Selten so gelacht

Die allerwenigsten Obdachlosen sind tatsächlich für ihr Schicksal selbst verantwortlich. Die allerwenigsten schlafen freiwillig unter Brücken und auf Parkbänken.

Diese Menschen sind in der Regel ein Opfer der Umstände - welche bei jedem von Ihnen eben andere Umstände sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
Jein, es kommt darauf an.

Grundsätzlich wird einem durchaus geholfen... man muss aber einerseits willens und in der Lage sein diese Hilfe anzunehmen und dann muss man sich natürlich auch an die Punkte halten, die mit dieser Hilfe einhergehen.

Das eine oder das andere ist bei sowas für manche ein Problem. Und das auch nicht zwingend selbstverschuldet, sondern gerne mal aufgrund von Problemen, die z.B. psychischen Krankheiten, Süchten o.ä. geschuldet sind.

Nein, auch in DE ist Obdachlosigkeit ein großes Problem.

600.000 Menschen die keine Wohnung finden sind kaum selbst schuld.

Es gibt 800.000 Wohnungen im günstigen Bereich zu wenig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter