Sind Menschen, die sich als „nicht-binär“ betiteln psychisch gestört?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein 67%
Ja 33%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie wäre es mit "krank"?

Wir sagen zu einem, der sich ein Bein gebrochen hat, auch nicht, er sei "körperlich gestört". Und jemand, der psychisch krank ist (wie z.B. eine Depression) ist offiziell auch nicht "psychisch gestört". Das ist lediglich ein umgangssprachlicher Begriff.


TabrisTheMAP  21.08.2021, 14:52

ICD und DSM verwenden den Begriff Störung, bei verschiedenen psychischen Krankheiten. Jemand der eine psychische Störung diagnostiziert bekommen hat, ist gestört. Der Begriff kann auch neutral verwendet werden, unabhängig von der umgangssprachlichen negativen Konnotation. Krank kann übrigens auch negativ konnotiert sein.

1

Hallo dermarkus123,

viele Dinge wurden gesellschaftlich diskreditiert, diskriminiert und auch fetischiert - in der Folge auch pathologisiert. Mit letzterem hat sich auch so mancher ICD eingefunden (z.B. für einen Lifestyle im Zusammenhang mit der Erotik der Wasser).

Es ist durchaus denkbar - und wäre zu recherchieren - ob es solche ICD auch für geschlechtliche Identifikationen, die nicht einem biologisch genetischen Geschlecht entsprechen, gäbe.

Eine andere Identifikation als die eigene biologisch genetische ist in sich kein Leiden, sondern eine individuelle Besonderheit. In sich schränkt eine Identifikation keine Freiheitsgrade für einen Menschen ein.

Heute ist eine Pathologisierung vielleicht noch vereinzelt verbreitet, während die ICDs nur noch im Zusammenhang mit einem Leiden, das von z.B. einem Lifestyle begleitet ist, oder in eine bestimmte geschlechtliche Identifikation weisen könnte, verbunden werden. Das ist aber nicht notwendig, da mit dem Leiden selbst oft ein ICD zugeordnet ist.

Wir könnten ein Leiden insofern mal betrachten, dass eine - sagen wir mal - genetisch männliche Person unter der gesellschaftlich "erzwungenen" Umgebung für Männer kaum Freiraum findet. Die Person könnte sich entscheiden eine andere Identität, in der ihr mehr Freiraum ermöglicht wird, anzunehmen.

Wir können ein anderes Leiden betrachten, wo eine - sagen wir mal - weibliche Person sich in ihrem Körper nicht wohlfühlt und damit eine Person diverser Identifikation sein mag.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Nein

Die aktuelle Version des ICDs versteht darunter keine „Geschlechtsidentitätsstörung“ mehr, sondern eine geschlechtliche Inkongruenz. Weiter ist dies auch nicht mehr im Kapitel zu den psychischen und Verhaltensstörungen zu finden, sondern im Kapitel zur sexuellen Gesundheit.

Nein

Im ICD 11 wurde aus Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters (F64.2) und Transsexualismus (F64.0) ein Geschlechtsinkongruenz im Kindesalter (HA61) und Geschlechtsinkongruenz im Jugend- und Erwachsenenalter (HA60).

Auch im DSM-5 werden die älteren Bezeichnungen des DSM-4 Geschlechtsidentitätsstörungen bei Kindern und Geschlechtsidentitätsstörungen bei Jugendlichen und Erwachsenen nicht mehr verwendet.

Der Begriff "Störung" wird nicht mehr verwendet.

Alles menschengemachte Begriffe! Niemand ist gestört, nur anders


dermarkus123 
Fragesteller
 21.08.2021, 14:01

Es gibt aber eine Klassifikation der WHO die solche Störungen auflistet

0
Mayahuel  21.08.2021, 14:29
@dermarkus123
Es gibt aber eine Klassifikation der WHO die solche Störungen auflistet

in der Version10, nicht aber in der Version11

0