Probleme mit Chefin?
Hallo und zwar habe ich aktuell sehr viele Probleme mit meiner Chefin und weiß nun nicht mehr weiter. Und zwar arbeite ich auf Minijob-Basis bei einem Frühstücksunternehmen und teile dort Mo-Do Flyer für Probelieferungen aus. Meine Arbeitszeit sowie mein Standort werden über eine App getrackt.
Nun habe ich folgende Probleme, bei denen ich mir nicht sicher bin ob diese rechtlich in Ordnung wären:
- Ich habe keine Urlaubstage, sprich wenn ich frei haben möchte werde ich für diesen Tag nichts bezahlt. Gibt es nicht eigentlich bei jedem Job Anspruch auf Urlaub?
- Wenn ich krank bin erwartet meine Chefin dass ich trotzdem dass ich 1 von 3 täglichen Stunden arbeite. Die restlichen 2 Stunden werden mir trotz Krankmeldung auch nicht gezahlt. (War letzte Woche 2 Tage lang zuhause wegen Verdachtsdiagnose einer Blinddarm-Entzündung weil durch Bewegung ein Darmdurchbruch erfolgen kann was tödlich enden kann, musste aber an beiden Tagen trotzdem 1h wegen ihr arbeiten)
- Meine Chefin „bombardiert“ mich fast täglich mit Anrufen. Gestern hat sie mich zb. um 21:00 Uhr angerufen obwohl meine Arbeitszeit nur bis 10:00 war. Wenn man nicht ans Handy geht weil man zb. gerade unterwegs/kein Empfang hat ruft sie regelrecht 10-mal hintereinander an und hört nicht auf bis man ran geht. Letztens ist es sogar so weit gekommen dass sie meine Mutter angerufen hatte weil ich keinen Empfang hatte. (Ich bin über 18!) Heute hatte sie ebenfalls meine Mutter angerufen nachdem ich beim ersten Anruf nicht innerhalb von 5min. zurückgerufen hatte und hat sich dort beschwert dass ich gestern um 21:00 nicht ans Telefon sei.
- Zum letzten Punkt geht es darum dass sie meinen Gehalt nun kürzen will. Sie meinte, dass ich gestern nur 1h statt 2h gearbeitet hätte. In der Tracking-App sind von mir jedoch 2h erfasst und auf dem Standort Tracking sieht man dass ich 2h lang Flyer austeilen war. Dies glaubt sie mir aber nicht, obwohl es in der App dargestellt wird und hat mir nun am Telefon gesagt dass sie diese eine Stunde vom Gehalt abzieht. Ebenfalls hat sie gesagt dass sie jetzt dadurch meinen Stundenlohn der eh schon Mindestlohn (12,41€) ist noch mehr kürzen wird. weniger als 12,41€ ist doch gar nicht möglich?
Ich bin mittlerweile echt verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll. Glaubt ihr es lohnt sich zu kündigen und was anderes zu suchen? Ab Donnerstag endet meine Probezeit somit wäre es sinnvoller davor zu Kündigen da es 2 Wochen Kündigungsfrist dass 4 Wochen sind.
Danke schonmal für die Antworten und bitte nichts unvernünftiges schreiben. :)
3 Antworten
Eine 3. Meinung kann nicht schaden:
- Da wurde es eigentlich schon gesagt. Auf Grund der Gleichbehandlung haben auch Minijobber Anspruch auf bezahlten Urlaub. Zumal Minijobber bis auf steuerlich und sozialversicherungrechtlich eigentlich genauso gleichgestellt sind wie normale Arbeitnehmer.
- Man darf zwar trotz Krankheit arbeiten gehen. AGs dürfen dich jedoch nach AU nicht mehr "zwingen".
- Gehe mal davon aus das keine Rufbereitschaft herrscht, gerade für einen Minijob und Flyer-Verteilen ist das eher fragwürdig. Daher kann es dem Chef absolut egal sein, was du dann machst oder ob du dich meldest oder nicht. Und das mit der Mutter ist sowieso schon der nächste Punkt..
- Also der Punkt ist so eine Sache. Generell nach App? Klingt für mich im ersten Moment auch nicht ganz rechtens :D
Ich bin mittlerweile echt verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll. Glaubt ihr es lohnt sich zu kündigen und was anderes zu suchen?
Glauben wir?.. Wir wissen das nicht. Aber hör dich mal lieber selber an. Du sagst dir eigentlich direkt schon die eigene Antwort darauf. Du klingst unglücklich. Wäre dann in dem Sinne wohl angebracht oder?
Zudem werden genau ANs auf Minijob gesucht. Generell herrscht momentan eh ein AN Markt und die AGs haben Schwierigkeiten neue Mitarbeiter zu finden.
Denke mal es wird schwierig einen AG zu finden der nur vom 1.6-1.9 einstellt…
Du müsstest so oder so kündigen für die Ausbildung bzw. halt nachfragen ob ein Nebengewerbe machbar ist.
Aber es gibt eigentlich dennoch ein paar, die das mitmachen würden.
1)
Gemäß dem Grundsatz der Gleichbehandlung haben Minijobber und Minijobberinnen ebenso einen Anspruch auf Erholungsurlaub wie vollzeitbeschäftigte Personen. Das Bundesurlaubsgesetz besagt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mindestens vier Wochen bzw. 24 Werktage Urlaub zustehen. Entscheidend ist dabei nicht, wie viele Stunden der Minijobber arbeitet, sondern an wie vielen Tagen.
Formel zur Berechnung der Urlaubstage: Anzahl der Arbeitstage pro Woche x 24 : 6
2)
Eine Krankschreibung ist kein Arbeitsverbot. Wenn man sich selber dazu in der Lage fühlt Arbeiten zu gehen, so kann man das tun.
Der Arbeitgeber darf den Arbeitnehmer aber keinesfalls dazu zwingen, arbeiten zu kommen.
Arbeiten trotz Krankschreibung: Was ist erlaubt?
3)
Wenn man nicht gerade einen Job hat, indem man eine Art Bereitschaftsdienst hat, muss man für den Arbeitgeber nicht permanent erreichbar sein.
Ständige Erreichbarkeit » Muss ich immer antworten?
4)
Finde ich etwas seltsam, dass man über eine App getrackt wird. Aber wenn man eine App zur Mitarbeiterüberwachung nutzt, dann muss auch entsprechend der App bezahlt werden.
Wie du nun weiter vorgehst musst du selber wissen.
Du kannst natürlich vors Arbeitsgericht gehen, und dir dein Recht einklagen.
Du kannst natürlich auch kündigen, wenn du eh keinen Bock mehr auf den Laden hast.
Wenn man nicht gerade einen Job hat, indem man eine Art Bereitschaftsdienst hat,
Diesen findet man auch in den Verträgen. Glaube aber unschwer, dass es hier der Fall ist, da Bereitschaft normalerweise viel kostet.
Im Vertrag ist von der Bereitschaft kein Wort festgehalten.
Dann gibt es keinen Grund für Bereitschaft.
Der Vertrag deckt eigentlich alles ab. Da es das einzige schriftliche Mittel ist.
Letztlich steht da auch drin was dein Arbeitsort ist. Als Beispiel wäre die Kürzung DS = WS, das wäre im übrigen eine Luxusklausel :D
Da machst du am besten mal eine Übersicht über die Punkte.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Urlaub
zu wenig Stunden bezahlt
Setzt einen Brief auf mit der Forderung und setzt eine Frist.
Allerdings solltest Du dir parallel überlegen einen anderen Arbeitgeber zu suchen.
Ja das mit der App ist auch echt komisch, habe da auch meine Zweifel da sie mich außerhalb von Arbeitszeiten trotzdem Trackt und extrem viel Akku zieht… Problem wegen der Kündigung wäre halt dass ich im September eine Ausbildung anfange und jetzt heute meine Probezeit geendet hat also ich jetzt 4 Wochen Kündigungsfrist habe… Denke mal es wird schwierig einen AG zu finden der nur vom 1.6-1.9 einstellt…