Phrasal verbs?

1 Antwort

Hallo,

Phrasal Verbs sind Verben, die je nachdem mit welcher Präposition sie verwendet werden, unterschiedliche Bedeutungen haben.

Schau mal, was ich bei der Eingabe von phrasal verb with on bzw. with down bei Google für dich gefunden habe:

https://www.learn-english-today.com/phrasal-verbs/phrasal-verbs-ON.html

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https://www.learn-english-today.com/phrasal-verbs/phrasal-verbs-DOWN.html

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Daneben hilft ein gutes, einsprachiges (online) Dictionary wie dieses:

https://www.oxfordlearnersdictionaries.com/definition/english/put-on_1?q=put+on

AstridDerPu

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PaWiKa  03.05.2024, 23:18

Einfache und gute Antwort! Kleine Anmerkung: Bei phrasal verbs sind es keine Präpositionen, sondern sogenannte Partikel, die sich mit dem Verb verbinden (im Deutschen heißen die entsprechenden Verben deswegen auch "Partikelverben", z.B. "aufschreiben", "losfahren" o.ä.). VG

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spanferkel14  04.05.2024, 08:36
@PaWiKa

Die Bezeichnung "Partikelverben" lese ich hier zum 1. Mal. Ich habe bisher unterschieden zwischen trennbaren und nicht trennbaren Verben, wobei die nicht trennbaren Verben diejenigen mit den Präfixen "be-, emp-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer-" sowie mit anderen unbetonten Vorsilben (z. B. umfáhren vs úm/fahren, übersétzen vs über/setzen, wiederlen vs wíeder/holen) sind.

Durch häufigen Kontakt zu Ausländern, die noch Deutsch lernen, kenne ich nur diese Bezeichnungen. Auch in ihren Lehrwerken ist immer von trennbaren und nicht trennbaren Verben die Rede.

Ist die Bezeichnung "Partikelverben" vielleicht sinnvoller? Ich komme auf diese Frage, denn ich denke z. B., dass die Bezeichnung "Präteritum" das Wesen dieser Zeitform besser trifft als die früher übliche Bezeichnung "Imperfekt". Vielleicht gibt es ja bei "Partikelverben" statt "trennbare Verben" einen ähnlichen Hintergrund.

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PaWiKa  04.05.2024, 13:48
@spanferkel14

Prinzipiell sind beide Bezeichnung korrekt (es gibt auch noch andere, wie z.B. Präverbgefüge). Die verschiedenen Bezeichnungen kommen daher, da sie aus unterschiedlichen Perspektiven entstanden sind. Die Begriffe trennbare und untrennbare Verben stammen m.E. aus der Germanistik, der Terminus Partikelverben umfasst eher eine allgemeine linguistische Sicht. Hintergrund ist, dass sich die Verben, wenn man sich nur das Deutsche anschaut, ja auch tatsächlich so verhalten - also in einem Fall "trennbar" sind und im anderen Fall nicht. Im Vergleich mit anderen Sprachen (die Partikelverben besitzen) zeigt sich aber, dass das nicht immer der Fall sein muss. Aus linguistischer Sicht könnte man zudem argumentieren, dass diese Verben eigentlich gar nicht "getrennt", sondern vielmehr "zusammengesetzt" werden, weil sie sich in vielerlei Hinsicht (z.B. bzgl. des Wortakzentes) wie Komposita, in diesem Fall zusammengesetzt aus Partikel und Verb, verhalten. Partikel sind, ähnlich wie Präpositionen auch, eigenständige aber unflektierbare Morpheme. Anders als Präpositionen besitzen sie jedoch keine Valenz (vereinfacht gesagt, sie binden also keine anderen Wörter oder Satzglieder an sich und fordern somit auch keinen bestimmten Kasus). Sicherlich sind viele Partikel (auch hinsichtlich ihrer Semantik) Präpositionen sehr ähnlich und manche Quellen weisen gerade für Partikelverben aus, dass diese eigentlich aus der Wortartgruppe der Präpositionen stammen, was theoretisch auch für Komposita wie "Ausweg", "Übergang" o.ä. gelten soll. Ich halte das aber für wenig fundiert, allerm voran mit Blick auf die Rektion. Wenn man sich nämlich anschaut, in welchen Fällen tatsächlich der präpositionale Kasus gefordert wird, dann sind es gerade die präfigerten Verben, die das tun, oder es wird präpositionale Phrasen "ausgelagert", wie folgendes Beispiel zeigen:

"Ich überfahre den Fluss" -> "Ich fahre über den Fluss" -> ??"Ich fahre den Fluss über"

Ansonsten muss man feststellen, dass die Partikel in solchen Verben einzig und allein das Verb fordern und sonst nichts. Der Begriff Partikelverb ist daher m.E. etwas genauer und nicht so sehr auf die "deutschsprachige Perspektive" beschränkt.

Ähnlich verhält es sich womöglich mit den Begriffen "Präteritum" und "Imperfekt". Auf welchen möglichen Forschungszweig die Bezeichnungen zurückgehen, kann ich hier zwar nicht wirklich sagen, dennoch halte ich "Präteritum" gerade aus linguistischer Sicht für etwas weniger irreführend als "Imperfekt". Grund dafür ist, dass sehr viele Sprache über sogenannte "Verbaspekte" verfügen, die nicht mit dem Tempus (oder der Zeitform) gleichzusetzen sind. Diese Verbaspekte werden mithilfe von Flexionsformen gebildet und können unter anderem ausdrücken, ob eine Handlung schon abgeschlossen (perfektiv) ist oder eben noch nicht (imperfektiv) - es gibt noch weitere Aspekte, wie durative, habituelle und mehr. Im Deutschen kennen wir solche Verbaspekte aber nicht bzw. müssen sie mithilfe von Lexemen realisieren (z.B. "nicht mehr", "immer noch", "gerade") oder durch andere Wendungen (z.B. "ich bin (gerade) am Schreiben"). Die Formulierung Imperfekt impliziert nun nicht nur die zeitliche Dimension (also Tempus der Vergangenheit), sondern eben auch den unvollendeten Verbaspekt, was auf das Deutsche Präteritum nicht zwangsläufig zutrifft, s. z.B. "ich war gestern im Kino". Außerdem können die Zeitformen im Deutschen ja sehr frei verwendet werden, wie z.B. beim "historischen Präsens" zu sehen.

Insgesamt ist das von mir natürlich sehr vereinfacht und grob dargestellt, aber hoffentlich trotzdem realtiv verständlich. Bei Fragen, Missverständnissen oder Kritik gerne nochmal schreiben! :-)

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