Neutrale Berichterstattung bei den öffentlich Rechtlichen?

10 Antworten

Die Antworten sind schon 9 Jahre alt, deshalb mal ein kleines Update:

Die Tagesschau und andere sog. Mainstreammedien berichten definitiv nicht neutral. Wenn z.B. das ZDF russisch wäre, würde man es hier wohl einen Propagandasender nennen. Der öffentliche Rundfunk berichtet bestenfalls tendenziös, was ihm auch im Zusammenhang mit seiner Ukraineberichterstattung selbst vom Rundfunkrat bescheinigt wurde. Es gibt Seiten und Videos im Netz, die anhand von Beispielen die Propagandamethoden aufzeigen.

Man kann das aber auch durch genaues zuhören selbst herausfinden: Einfach mal die Beiträge z.B. zu Russland genau lesen: es wird wenig konkretes/beweisbares gesagt, aber viel suggeriert. Und immer geht es in eine Richtung.

Sehr aufschlussreich sind auch die Kommentare zu den Beiträgen auf Tagesschau.de. Ich wusste auch bis vor kurzem nicht, das es die gibt. Die Tagesschau behauptet, das die kritischen Beiträge von sog. „Putintrollen“ verfasst werden. Diese Behauptung ist ein sog. „Totschlagargument“ und bezeichnend für Propaganda in unserem Fernsehen.

Die Tagesschau darf nicht Lügen, jedenfalls muss sie Lügen klarstellen, wenn jemand darauf besteht. Deshalb werden oft sogenannte Experten zitiert und Formulierungen verwendet, wie "..Geheimdienste gehen davon aus..", "..es wird vermutet, das..", "Putin denkt..". Diese Formulierungen sagen im Prinzip wenig, sind aber suggestiv und nicht angreifbar. Wie das mit dem lügen dürfen bei RTL ist, weiß ich nicht:)

Übrigens gibt es keine neutralen Sender, wer das glaubt ist schlicht naiv. Die Tagesschau berichtet z.B. im Sinne der Nato und unserer Bündnispartner und russisches Fernsehen, stellt sicher die Dinge aus russischer Sicht dar und ist vermutlich auch Propaganda, wie wir aus unserem Fernsehen wissen:)

Die Gründe für die Einseitigkeit des ÖR kenne ich nicht genau. Jedenfalls ist die transatlantische Orientierung, anders als z.B. beim Springerverlag, vertraglich nicht vorgeschrieben. Vermutlich liegt es an den Mitarbeitern in höheren Positionen, die in transatlantischen Organisationen vertreten sind gepaart mit Selbstzensur, vorauseilendem Gehorsam und Karrierestreben.

Ziemlich traurig jedenfalls!

Zu RTL: das ist halt Bezahlfernsehen und finanziell abhängig - entsprechend ist das Programm. Vom zu vermittelnden politischen Inhalt unterscheidet es sich kaum von der Tagesschau, die Aufmachung ist aber etwas anders.

Zu den Rundfunkgebühren: eigentlich finde ich die Idee gut: "Neutralität durch finanzielle Unabhängigkeit". Allerdings hat es offensichtlich nicht funktioniert. Es gibt private Sender, die aus meiner Sicht etwas ausgewogener sind.

Wichtiger ist es meiner Meinung nach, das man schon in der Schule lernt, alle Medien kritisch zu hinterfragen, anstatt, wie in der Schule meiner Kinder hier in BW zu lenen, das es gute (neutrale) und schlechte Medien gibt.

Die ÖRs sind sicherlich in vielen Bereichen "neutraler" als andere Medien. Ausser vielleicht, wenn es um GEZ und den Sinn/Unsinn von ÖR geht ;-)

Ich denke das System hat seine Vorteile, aber einige Aspekte sollten geändert oder gleich ganz abgeschafft werden. Zum Beispiel die Spitzel-GEZ mit ihren Drückerkolonnen. Die ÖR sollten sich mehr auf die Grundversorgung konzentrieren (gute, neutrale Nachrichten, Kultur, etc) ... dann ginge es auch für weniger Gebühr.

Auch bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gibt es keine neutrale Berichterstattung, sondern Zensur. Beweis: in keiner einzigen Gesprächsrunde kommen Vertreter der "Rechten" zu Wort, wohl aber dürfen pausenlos Anhänger der Linken sich äußern, auch wenn sie gar keine Ahnung haben. Wer gesehen hat, wie arschkriecherisch dieser unsägliche Kerner mit dem Steinmeier umgegangen ist, der merkt, dass da lauter Schleimer am Werk sind, die nicht den Mut haben, die Regierenden zu kritisieren.

Ich denke, da gibt es nicht "die öffentlich rechtlichen", sondern durchaus Unterschiede bei den Sendern. In Sachen Wirtschaftskrise habe ich mein früheres Vertrauen in die Objektivität der Tagesschau jedenfalls verloren, da ist inzwischen viel Panikmache und Effekthascherei im Spiel. Das Zweite erscheint mir im Moment seriöser. Im Vergleich zum Unterschichtenfernsehen liegen aber auch beim Ersten immer noch Welten dazwischen.

Niemand ist wirklich neutral, aber die inhaltliche, journalistische Qualitaet der Berichte des Oeffentlich-rechtlichen Rundfunks ist der Qualitaet der Privaten haushoch ueberlegen.