Kind bekommt Panik Attacken wenn es drum geht die Klasse zu wiederholen?
Das 2. Schuljahr war wegen Corona und wegen meiner bösartigen Erkrankung nicht das Beste Jahr für uns. Meine Tochter ist nicht dumm, leider hat sie kein Antrieb und sie ist faul.
Sie konnte nicht mal einen Satz mit 3 Wörtern lesen, doch ich habe ihr Feuer unterm Popo gemacht und einiges ist deutlich besser geworden.
Die Lehrerinnen meinten sie soll wiederholen, mein Kind konnte das überhaupt nicht akzeptieren. Die Vorstellung von Freunden sich zu trennen konnte sie nicht ertragen. Sie durfte dann weiter in die Dritte Klasse um im Halbjahr nochmals entscheiden zu dürfen.
Donnerstag ist mein Gespräch, ich habe die Sorge, dass sie empfehlen werden die Klasse zu wiederholen. Mein Kind wird dann panische Ausraster bekommen.
So jetzt meine Frage macht es überhaupt Sinn, ein Kind wiederholen zulassen, das keine Lust hat sich einzubringen? Sie wird auch wenn sie X wiederholt es nicht anders machen.
Sie will was und schafft es und wenn nicht dann nicht. Für ein neues Topmodel Mäppchen, hat sie mich zum staunen gebracht. Nur weil sie es haben wollte war sie totale flink und wie ausgewechselt. Also geht es doch nur hat sie keine Lust, den Eindruck habe ich. Außerdem fehlt ihr das Selbstbewusstsein und sie ist sich unsicher in der Schule und ist wie blockiert.
Ich weiß echt nicht was richtig oder falsch ist. Habt ihr Ratschläge?
5 Antworten
Ach... Willkommen im Club. Hätte damals auch mein Text sein können. Ich war damals 36 Jahre.
Mein Sohn hat sich damals (8) bis zu einem gewissen grad auf meiner Erkrankung (BK, mit OP, Chemo, Bestrahlung) "ausgeruht". Heißt keine Hausaufgaben gemacht, Schule lala, Noten interessierten nicht weil ihn/uns ja jeder bemitleidete.
Meine Tochter (9) hat ihre Pflicht durchgezogen.
Die Situation ist echt nicht leicht. Die sorge um die eigene Gesundheit und die sorge um die Kinder bzw Familie.
Das Spielchen bei meinem Sohn ging echt lang, bis wir darüber informiert wurden (traute sich ja keiner noch mehr Stress zu machen, als wir so schön hatten)
Es hat geraucht. Und zwar gewaltig. Zum einen die Mitleidsnummer so auszureizen zum andern, weil ich mich durch die Chemo quälte, Mann den Haushalt aufrecht hielt, die Tochter wenigstens ihre Pflicht erfüllte (auch wenn es natürlich schlechte Noten gab) und er, der kleine Herr gedenkt, seiner Faulheit fröhnen zu können.
Nö. Einfach nö.
Er musste die letzten Hausaufgaben ALLE nachholen und ab dem Moment wurden die Hausaufgaben-/Heft und der Stoff konsequent kontrolliert. Vorher durfte er nicht raus (es war Sommer)
Zudem ständiger Kontakt mit der klassleitung, ob es funzt. Und Mitteilung, wenn eine Hausaufgabe fehlt.
Gab natürlich Tränen aber noch mehr trotz. Aber da musst durch.
Ich hab ihm Mal gesagt: Bub, ich hab echt keinen Bock auf diesen ganzen Chemosch**ß, auf die Glatze, die Spritzen und die Ärzte. Echt nicht. Aber ich hab noch weniger lust daran zu sterben. Also Augen zu und durch. Manchmal MUSS man eben Dinge tun, auf die man keinen Bock hat. Weil's keine Alternative gibt.
Hart? Ja. Aber das saß.
Die Noten wurden besser, der Stoff wieder einfacher.
Ich hab den Krebs seit 11 Jahren überstanden und er zwischenzeitlich mittlere Reife und seine Ausbildung abgeschlossen und die Tochter studiert.
Klar ist es Mist wenn die Mama so krank ist. Aber der Krebs ist NICHT schuld an ihrer Faulheit. Denn da liegt der Hund begraben: sie kann wenn sie will. Sie hat nur keinen Bock.
Du kannst ihr gerne auf den Kopf zusagen, dass sie die Panikattacken stecken lassen kann. Wenn sie die Klasse wechseln muss ist SIE SELBST daran schuld. Sonst niemand. Auch nicht deine Krankheit.
Achja... Du hast Anspruch auf einen Onko-psychologen (oder Psychologin). Erkundige dich bei deinem Onkologen.
Hab mich selbst lange dagegen gewehrt hat aber wider Erwarten sehr gut getan. Sie war offen und sehr pragmatisch und sachlich. Sie brachte sie Dinge gut auf den Punkt. Bei zwei Sitzungen war auch meine Familie dabei. Auch die Kinder. Es war eine Wohltat für alle Beteiligten aus jeder Perspektive.
Eigentlich ist das wiederholen verschwendete Zeit und später mal ein Jahr verschwendetes Geld.
Ich aus eigener Erfahrung, war auch faul, eher uninteressiert, habe jedes Schuljahr gerade so bestanden. Aber aus mir ist auch was geworden und wiederholen wäre im Nachhinein ein großer Verlust gewesen wenn es freiwillig gewesen wäre
Warum nicht in eine andere Schule, sowas wie Waldorf oder gleich ne Private. Manche Kinder brauchen viel mehr Aufmerksamkeit als andere. Zudem kommt ja noch das reguläre Schulen sehr Kinderfeindlich geworden sind. Ansonsten bin ich da eher pessimistisch eingestellt.
Dann hat sie gute Gründe nicht in die Schule gehen zu wollen, hast du sie schonmal gefragt wieso nicht? Übrigens gibt es soetwas wie Faulheit nicht, da stecken andere Gründe dahinter. Bis man diese nicht herausfindet kann man dem Kind auch nicht weiterhelfen.
Sie hat keine Lust wirklich ich kenne mein Motte gut.
Wie wäre es, wenn Ihr mal dem Kind Liebe und Zuwendung anstatt "Feuer unterm Hintern" zukommen lasst?
Corona war heftig, Du warst schwer erkrankt - sowas geht nicht spurlos an einem Kind vorbei und es ist doch völlig nachvollziehbar, dass sie sich nicht von ihren Freunden trennen lassen will.
Wie wäre es, wenn Du und die Lehrer mal über die emotionale Verfassung des Kindes sprechen und über ggfalls psychologische Hilfe anstatt nur Leistungsdrill?
Und wenn das Kind sich weiterhin so gestört aufführt - könnte es über kurz oder lang auch in einer Fördereinrichtung landen.
Eine private Schule kann sich leider nicht jeder leisten und ich finde auch das alles kinderfreundlich geworden ist. Meine Tochter möchte nicht in die Schule gehen.