Kaninchen blind, Vergesellschaftung?

2 Antworten

Blinde Kaninchen können ziemlich schwierig zu vergesellschaften sein, weshalb man dabei mitunter von der üblichen Vorgehensweise abweichen muss. Da sie meistens extrem panisch auf die Neuen reagieren, kann es sinnvoll sein, die Vergesellschaftung nicht auf neutralem Boden, sondern im Revier des Blinden durchzuführen. Dort kennt es sich aus und fühlt sich sicherer. Trotzdem sollte alles, woran es sich in der Panik verletzen könnte, entfernt oder gesichert werden. Bei der Vergesellschaftung muss man jedoch extrem aufpassen, dass die anderen das Blinde nicht zu sehr attackieren, da es sich ja nicht wirklich wehren kann. Ein Problem bei der Vergesellschaftung mit einem einzelnen Partnertier kann sein, dass dieses nach einiger Zeit frustriert und aggressiv auf das blinde Kaninchen reagiert, weil dieses immer wegrennt und sie sich so überhaupt nicht kennenlernen können. Daher funktioniert es oft besser, wenn man zwei Kaninchen hinzusetzt, die sich bereits gut verstehen. So können die beiden sich miteinander beschäftigen und das Blinde kann sich hinzugesellen, wenn es bereit dafür ist und gemerkt hat, dass die anderen nicht gefährlich sind.

Du kannst versuchen, deine beiden anderen Kaninchen auf diese Weise mit ihm zu vergesellschaften, da sie jedoch noch so jung und entsprechend aktiv sind, wäre es eigentlich sinnvoller, zwei in seinem Alter zu suchen. Am besten sollten das besonders ruhige und freundliche Zeitgenossen sein, die gar nicht wissen, was Rangkämpfe und Aggressionen sind, sondern einfach nur kuscheln wollen. Am ehesten findet man solche Charaktere bei Widderkaninchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – fast 20 Jahre Kaninchenhaltung

Ein geeigneter Partner für ein Handicap-Kaninchen ist sehr wichtig. Denn nichts ist beruhigender und spendet mehr Trost als ein Artgenosse zum Kuscheln!

Allerdings solltest Du bei der Partnerwahl mit sehr viel Bedacht vorgehen.

Leider kommt es manchmal vor, dass körperlich eingeschränkte Kaninchen von ihrem Partner oder innerhalb der Gruppe gemobbt werden. Dieses Verhalten dient in der Natur dazu schwache Tiere zu vertreiben, um keine Fressfeinde anzulocken.

Die 2-jährigen Kaninchen sind aufgrund ihres Alters noch sehr wild und dadurch, dass sie sich über Laute und Gerüche bereits kennen, nicht zur Vergesellschaftung geeignet.

Das neue Partner-Kaninchen sollte vom Verhalten etwas ruhiger sein und nicht so dominant. Unter Kaninchen gibt es ja so ein paar richtige "Schnarchnasen", die komplett gechillt sind, absolut nichts von irgendwelchen Streitigkeiten halten und am liebsten den ganzen Tag lang nur kuscheln wollen. So ein Partner wäre ja optimal!

Bei der Eingewöhnung musst Du den beiden dann ein paar Tage Zeit geben.

Dein blindes Kaninchen merkt, dass da jemand fremdes ist und weiß nicht wie er/sie drauf ist. Deshalb ist eine Fluchtreaktion im ersten Moment vollkommen normal. Das beste wäre nicht zu viel in den Weg zu stellen und die Wände nach Möglichkeit etwas zu polstern, zumindest bis sich der Kleine besser orientieren kann.

Hier kannst Du mal vorbeischauen:

https://www.kaninchenraum.de/kaninchen/handicapkaninchen/

https://www.glueckliche-kaninchen.org/wiki:Blindheit

VG :)