Ist ein Kaiserschnitt wirklich so schlimm - wie kann ich weniger Angst davor haben?

16 Antworten

Zunächst mal grundsätzlich zum Thema Sektio caesarea:

Nicht jede Frau braucht ihn. Gibt es aber in den eigenen Wurzeln Gründe, die davon ausgehen lassen, dass Frau selbst davon betroffen sein könnte, so sollte sie diese Gründe sehr detailliert nachforschen. 

Hier aus verschiedenen Gründen:

1. Es gibt Gründe, die früher vorlagen, heute aber bei entsprechender Kenntnis schon lange vor einer Zeugung abgestellt werden können. Die Unterteilung zu diesem Punkt lasse ich jetzt mal aus. 

2. Krankenhäuser verdienen an einer Sektio mehr als an einer normalen Geburt. Die Krankenhausverwaltungen üben deswegen auf die zuständigen Ärzte Druck aus, damit es mehr Sektios im Haus gibt als normale Geburten. 

Da wir Deutschen eine sehr starke Neigung dazu haben, jedem daher gelaufenen Zellhaufen, der sich Arzt nennt, mehr Glauben zu schenken als den Fakten, ist es gut, hier aufgeklärt zu sein. 

Denn längst nicht jeder Kaiserschnitt ist heute nötig. 

Dafür schenkt uns Wissenschaft immer mehr Fakten als Nachweis, dass diese Art der Geburt auch für die Kinder absolut nicht gesundheitsförderlich ist. Bezogen auf ihre Zukunft. 

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Ok. Zu Deiner eigentlichen Frage:

Als wir schwanger wurden haben wir uns ab dem 4. Monat nach einer guten Hebamme umgesehen. Wir fanden diese im nächstgelegenen Krankenhaus. Tatsächlich war auch der dortige Chefarzt erste Sahne. 

Wir haben uns also von unserer Krankenkasse eine Liste geben lassen zum Thema. Dann haben wir wegen eines Termins durchtelefoniert. Einige Hebammen lehnten ein so frühes Gespräch rundweg ab. Die haben wir gleich mal gestrichen. 

Im Krankenhaus wurden wir gefragt, warum wir so früh schon mal vorbei schauen wollen. Wir haben geantwortet, dass der frühe Vogel nun mal den Wurm fängt und es sich ja nicht um Schweißfüße handelt. Darauf wurde am anderen Ende gelacht. 

Wir konnten jederzeit vorbei kommen. Unter Umständen müssten wir aber damit rechnen, dass über mehrere Stunden hinweg keine Hebamme zu einem Gespräch zur Verfügung stehe. 

Wir sind also mit viel Zeit hin. Und konnten uns einen allgemeinen Eindruck von der Station machen. Dann kam eine Hebamme sehr freundlich aber sichtbar erschöpft zu uns. Wir hätten sie gerne zu einem Kaffee eingeladen. Denn ihr war deutlich anzusehen, dass sie zwar erschöpft, aber mit sich im Reinen war. 

Mehr wollten wir zunächst gar nicht. Die Hebamme aber versicherte uns, dass im Haus ausschließlich der Chef den Kaiserschnitt setze. 

Wir hörten uns über diesen Chef ein wenig um außerhalb des Krankenhauses. Tatsächlich war er bekannt für sein massives - lässt sich gar nicht anders ausdrücken - Engagement. 

Als unser Frauenarzt erfuhr, wo wir entbinden wollten, riet er uns, weitere Untersuchungen gleich dort machen zu lassen. 

Als dann bei meiner Frau bei einem Kind die Fruchtblase platzte war bekannt, dass die Nabelschnur um den Hals lag. Und das Kind lag auch noch falsch. Eine Drehung war für den nächsten Tag vorgesehen gewesen. Dafür hatten wir Termin. 

Der Wehenschreiber schlug nicht sonderlich aus. Da es unser erstes Kind war wurde falsch eingeschätzt. Kein Ding. Wir hatten uns schließlich wirklich mehr als üblich vorbereitet. Deshalb wollten sie uns nachhause schicken. 

Wir bestanden darauf, dass vorher noch nachgesehen und gefühlt werde. Fühlen war nicht mehr sinnvoll, denn der Kopf des Kindes war schon deutlich zu erkennen.

Dann ging es sehr schnell. Die Hebamme rannte raus, kam keine Minute später zurück mit nötiger Op-Bekleidung für meine Frau. Binnen nicht mal fünf Minuten war meine Frau im Op. In einem ganz normalen Operationssaal der Gynäkologie. Es gab eine Vollnarkose. 

10 Minuten später hatte ich mein erstes Kind im Arm. Weitere Minuten später kam meine Frau dazu. 

Welche Narkose genutzt wird kann vorher abgesprochen werden. Ausnahme wie in unserem Fall: 

Der Facharzt rechnet mit Komplikationen. Der genannte Chefarzt sah im vorliegenden Fall keine Zeit mehr um eine Spinale Narkose setzen zu können. 

Wir haben ihn auch nach dieser Hilfe sehr schätzen gelernt. Denn damit sah er sich noch lange nicht aus seiner Pflicht. 

Nein. Meine Frau hat also keine Schmerzen erlebt, es blieben keine Alpträume oder so. 

Allerdings erinnerte sie sich, dass der Chef die nötige Rasur selbst vornehmen wollte. "Weil für irgendwelche zeitintensiven Faxen keine Zeit mehr ist."

Noch zur Narbe 1980 gesetzten Narbe:

Die lag im Bereich der Schamhaare. Und war so klein, dass sie nur von jenen Menschen gesehen wurde, die von ihr wussten. 

Jo. Ich bin heute Witwer und Uropa. Alle gesund. Meine Frau ist aus keinem frauenspezifischen Grund verstorben. 

Ich vermute, wenn man eine normale Geburt über viele Stunden ohne Spritze durchgemacht hat, wünscht man sich eher einen Kaiserschnitt. ;-)

Dabei sehen übrigens auch Leute zu, während man unten nackt ist.

Wenn das Kind bei einer normalen Geburt z.B. nicht schreit, kommt es sofort weg und wird durchgecheckt, da ist dann auch nichts mit Bonding.

Eine Geburt ist letztlich nicht planbar, da muss man froh sein, wenn Mutter und Kind gut durchkommen, egal wie.


TheTrueSherlock 
Fragesteller
 30.05.2017, 23:40

Hat die eine im Video auch gemeint ^^ Aber sie war doch froh, diesen Moment zu haben. Es erlebt zu haben.

Zum nackt sein:
Ja, natürlich, aber doch nicht festgeschnallt?
Und außerdem muss man sich da aufs Pressen konzentrieren und fühlt es ganz anders.

Die Frauen haben es so erzählt, dass sie nur da lagen, funktionieren
mussten und nichts tun konnten. Die eine hat nur auf die Uhr gestarrt
O.o Das ist ein ganz anderes Gefühl..

Stimmt auch wieder.. nur ist es schöner zu wissen, dass man es in der Regel gleich kriegt. In dem Krankenhaus in dem die gedreht haben, haben die die Babys nur der Mutter kurz gezeigt - kein Körperkontakt und dann standardmäßig gleich weggebracht. Teilweise legen Krankenhäuser aber Wert auf Bonding ja. Finde ich gut :)

Joa.. ich will deine Antwort nicht total schlecht reden - du hast definitiv recht. Nur kann man auch froh sein, wenn alles gut lief, aber man letztendlich wegen den Kaiserschnitt so mit sich zu kämpfen hat, OBWOHL er noch nicht mal nötig gewesen wäre?? So viele Ärzte überreden anscheinend einfach zu einem Kaiserschnitt.

"Jedes dritte Baby in Österreich erblickt mittlerweile bei einem Kaiserschnitt das Licht der Welt." :o

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Mirarmor  30.05.2017, 23:45
@TheTrueSherlock

Das kann schon sein, dass Ärzte heute schnell zum Kaiserschnitt raten. Diese Situation ist mittlerweile Standard und besser einschätzbar für sie. Manche Ärzte beherrschen es nicht mehr, z.B. ein Baby, das sich nicht gedreht hat, ohne den Schnitt auf die Welt zu bringen.

Aber was tun, möchtest du bei einem Arzt, der selbst Angst davor hat, eine Risikogeburt ohne den Schnitt probieren? Das ist dann ja auch ein Risiko.

Aber eine natürliche Geburt kann genauso in dem Moment das Falsche sein und traumatisch, glaub mir, ich kenne da einige Personen, wo teilweise ein schneller Kaiserschnitt besser gewesen wäre.

Unser Gesundheitssystem ist nicht perfekt, die Ärzte sind nicht perfekt und das Leben läuft nicht optimal - wie ich sagte, eine Geburt ist letztlich eine nicht planbare Ausnahmesituation. Da muss man nehmen, was kommt und irgendwie durch.

Wenn man sich dabei einredet oder hinterher, dass das alles schlecht und böse ist und anders doch so viel schöner gewesen wäre, macht man selbst alles kaputt. Die eigene Bewertung macht das traurig, nicht der Kaiserschnitt.

(P.S.: Wer so einen Vergleich zieht wie mit dem ausgeweideten Tier, bei dem geht echt was schief in Gedanken, der hat den Pfad der objektiven Realität wirklich längst verlassen.)

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eostre  30.05.2017, 23:48
@TheTrueSherlock

Kaiserschnitt geht schneller und bringt mehr Geld fürs Krankenhaus-so einfach ist das. 

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TheTrueSherlock 
Fragesteller
 31.05.2017, 00:04
@Mirarmor

Hmm, so habe ich es noch gar nicht gesehen.
Ja, die Kompetenz für normale Geburten nimmt echt ab.

Da sind halt die wenn-Fragen wieder ^^
Was wäre wenn man eine unkomplizierte normale Geburt haben hätte können, aber nun mit KS + schlechtem Gefühl / Trauma fertig werden muss?

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Weißt du, seit deiner Geburt sind Jahre ins Land gegangen. Seitdem hat sich die Medizin weiterentwickelt. Somit auch die Methoden bei einem Kaiserschnitt.

Welche Möglichkeiten hat man schon großartig wenn das Kind so schnell wie möglich auf die Welt kommen muss um es (und die Schwangere) zu retten? Welche Möglichkeiten bleiben einem schon wenn festgestellt wird das das Baby unmöglich lebend/ heile/ gesund auf vaginalem Weg auf die Welt geholt werden kann?

Ein Kaiserschnitt wird seltenst als "Spaziergang" erlebt. Immerhin wird dabei ja die komplette Bauchdecke geöffnet und alles muss später wieder zugenäht werden. Dieser Eingriff ist, wie jede OP, nicht ohne Risiko. Das ist völlig normal. Und hinterher ist man auch nicht innerhalb kurzer Zeit wieder topfit. Je nach persönlicher Gesundheit/ persönlichem Allgemeinzustand erholt sich die Frau schneller oder langsamer.

Die Naht muss heilen, das dauert... Ob und wann die sich die Nerven im Bauchraum (und teils auch Intimbereich) wieder erholt haben, das ist von Frau zu Frau verschieden. Es kann Wochen oder Monate dauern, bei mancher Frau bleibt für noch längere Zeit oder für immer der eine oder andere Bereich wie taub.

Aber dann sieht man das eigene Kind an und weiß wofür man all dies auf sich genommen hat. Man weiß dann "die Entscheidung war richtig. Mein Kind ist bei mir, es lebt, es ist so gesund wie möglich!"

Bei mir war es ein Notkaiserschnitt in der 32sten Schwangerschaftswoche. Die Ärzte handelten, als endgültig klar war das es nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder sie warten zu lange und verlieren uns - oder sie wagen den Kaiserschnitt und holen das Kind 8 Wochen vor dem ET...

Wir hatten keine andere Wahl. Ich wollte das mein Kind lebt. Ich hatte Angst das ich den Kaiserschnitt vielleicht nicht überstehe, rang meinem Mann das Versprechen ab gut auf unser Kind acht zu geben und mich nicht zu vergessen falls etwas passiert.

Es ging alles gut. Nach etlichen Monaten war mit meiner Bauchdecke etc alles wieder gut, ich spüre dort allles wieder wie vor dem Kaiserschnitt. Die Narbe bereitet mir auch keine Probleme (mehr).

Zum Ablauf, wie ich es damals erlebte:

Ich bekam in einem gewissen Zeitrahmen vorher (lag schon 2 Wochen zur engmaschigen Beobachtung im Krankenhaus) vorsichtshalber Lungenreifungsspritzen. Am Tag des Kaiserschnittes bekam ich Stützstrümpfe angezogen (Standardprozedur), eienn Katheter gelegt, musste nüchtern bleiben (also nix mit Frühstück), bekam Zeug gegen Übelkeit zum Trinken. Die PDA war die Hölle für mich. Fühlte sich so an als würde mir in den Knochen im Rücken bzw. richtung Beckenknochen jemand mit dicken rostigen Stricknadeln herumstochern.  Nach einer Weile spürte ich ab "unterhalb der Brust) nichts mehr... Mein Mann war die ganze Zeit neben mir. Meine Arme wurden rechts und links fixiert um zu verhindern das ich mit den Armen irgendwie reingreife (reine Vorsichtsmaßnahme, Standard). Mich störten die vielen Leute. Aber diese vielen Leute sind enorm wichtig bei so etwas. Immerhin ist es ein schwieriger Eingriff, es muss Hand in Hand gearbeitet werden und entsprechendes Fachpersonal wartete mit dem Equipment und dem Transportbrutkasten (keine Ahnung wie das Teil eigentlich heißt) auf ihren Einsatz. Die ganzen Leute waren mir nach einer Weile sowas von egal. Alles war unwichtig, ich wollte nur das mein Kind lebt und so gesund wie möglich ist und noch keine Gliedmaßen abgestorben sind.

Als sie alles öffneten fühlte es sich für mich so an (also Druckempfinden) "als wär da auf meinem Bauch eine übergewichtige unentschlossene hyperaktive Katze die nicht weiß wie sie sich nun hinlegen soll" (grade meinen Mann nochmal gefragt, genauso hab ich es damals beschrieben). Dann auf einmal ein kleines feines Quäken, mir wurde kurz unser Nachwuchs hingehalten und gezeigt. Minime brüllte mich an, dann wurde es weggetragen um so optimal versorgt werden zu können wie es eben möglich war.

Als ich dann wieder zugenäht wurde fühlte ich mich zeitweise wie ein Truthahn der grade gestopft wird. Keine Schmerzen, nur eben dieses Druckempfinden. Danach sackte ich irgendwie weg (war eben doch recht viel auf einmal), wachte dann im Aufwachraum wieder auf. Erst als die komplette Taubheit aufgehört hat wurde ich wieder in mein Zimmer geschoben im Bett. Diese Phase, während die Taubheit verschwand, war ganz schlimm für mich. Die Nervenenden reagierten nach und nach extrem mit Juckreiz. ich begann mich überall zu kratzen wo es nur ging. Schon am nächsten Tag ging es dann los mit dem Mobilisieren von mir (ich verfluchte diese Krankenschwester die mich aus dem Bett zwang tierisch).... aber das war eben wichtig für meine Gesundheit. In der ersten Woche war jegliche Bewegung die Hölle. Jedes aufrichten war mies für mich. Jeder Schritt war anstrengend.

Aber soll ich dir verraten was mich mobilisierte? Der Wunsch so bald wie möglich selbständig meinen Nachwuchs auf der Frühchenstation besuchen zu können. Schon wenige Tage nach dem KS wackelte ich (enorm gebeugt und langsam) alleine durch die Krankenhausflure um in den Flügel mit der Frühchenstation zu gelangen.

Sorry für den Roman. Schien mir irgendwie alles wichtig


M3199  31.05.2017, 03:32

Hey :)

Also ich bin erst 18 und ein Junge, aber größten Respekt an Ihren Mann! Er war ja wirklich in jeder Situation für Sie da, also so habe ich das jetzt zumindest aus dem Text entnommen. Mütter sind einfach zu allem bereit, ihr könnt euch alle glücklich schätzen und euch als Heldinnen ansehen. Meine Mutter hat auch immer alles für mich getan, aber unser Verhältnis ist leider nicht mehr so gut, ich glaube ich habe sie enttäuscht. 

Was ich Sie noch mal Interessehalber fragen wollte ist, ob man da beim Aufschneiden wirklich nur leichte Stiche merkt oder große Schmerzen empfindet und was gemacht werden kann, wenn eine Frau dabei größere Schmerzen empfindet. Kann eine Frau dann auch eine Vollnarkose bekommen?

Und darf die Frau ihr Kind auch schon vorher sehen bzw. besuchen, außer kurz bei dem Zunehen und wenn sie wieder selbst in der Lage ist zu der entsprechenden Station zu gehen? Ich meine es kann ja nicht so schwer sein das Bett der Frau zur Frühchenstation zu schieben.

Der Text war super und informativ, aber irgendwie haben Sie mir damit auch Angst gemacht... Ich würde für meine Frau natürlich auch dabei sein, aber ich hätte total Angst um sie und man muss sie dabei ja eigentlich beruhigen, also auch selbst Ruhe ausstrahlen oder ist das ganz anders als bei der "anderen" Variante der Geburt?

LG :) und seien Sie stolz auf ihren Mann, vorbildlicheres Verhalten und Handeln geht garnicht mehr!

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Rockige  31.05.2017, 19:11
@M3199

Dankesehr...

Also mein Mann hatte in dem Sinne ja "nur" als Begleitperson damit zu tun. Aber eben weil er nichts machen konnte, weder während der Schwangerschaft - noch während ich Tag für Tag im Krankenhaus um jeden Tag bangte, noch während des Kaiserschnittes - war er in meinen Augen verdammt stark. Er wusste ja nicht ober er einen von uns verlieren könnte oder sogar uns beide. Er wusste nicht ob er vielleicht zum alleinerziehenden Witwer wird oder ähnliches.

Um so mehr hatte er nach der Geburt zu tun. Er sorgte für die ersten Papiere, so das unser Nachwuchs den von uns gewünschten Namen bekam, und so weiter.

Er war der erste "Besuch" am Brutkasten für unser Kind. Er versorgte mich im Krankenhaus mit den von mir gewünschten Extras (Karamalz, etwas zu lesen, frische Kleidung), er schob mich mit dem Rolli zur Frühchenstation rüber solange ich noch nicht wirklich selbst laufen konnte. Er sorgte für den üblichen anfallenden Behördenkram der nach einer Geburt eben anfällt. Er informierte die Verwandten. Er ging weiter zu seiner Arbeit (das half ihm dabei sich etwas abzulenken).

Du, ich fand meinen Mann besonders stark und toll als ich daheim saß, in der 30sten Schwangerschaftswoche, mit extremem Bluthochdruck und enormen Wassereinlagerungen. Mir ging es so schlecht und ich war verunsichert weil der Frauenarzt doch gesagt hatte das mit mir alles okay ist und mit unserem Ungeborenen auch. Da googelte mein Mann nach dem nächstgelegenen Krankenhaus mit angegliederter Kinderklinik, brachte mich dort hin, war bei der Untersuchung dabei.... Ich blieb dann dort (ja nach der Untersuchung hieß es: "Tja Frau X, sie müssen vorerst hier bleiben!")

Angst ist etwas völlig natürliches. Angst macht stark, Angst macht vorsichtig und umsichtig. Das gehört einfach dazu. Man kann Angst haben vor allem möglichen. Sogar vor einer normalen Geburt.

Ja, ein Kaiserschnitt ginge wohl auch unter Vollnarkose. War in meinem Fall aber ein noch größeres Risiko und die Zeit wurde einfach zu knapp. Hinterher wurde uns mal von einem der Ärzte im Krankenhaus gesagt das schon "ein paar Tage länger zu warten" bedeutet hätte das unser Ungeborenes Stück für Stück hätte absterben können.

Nein, bei einem Kaiserschnitt hat man ja dann eine bestimmte Art von Narkose. Das Empfinden der Nerven wird lahm gelegt . Man ist zwar vom Kopf her da - aber (bei mir ab unterhalb der Brüste) die Empfindungsfähigkeit des restlichen Körpers ist ausgeschaltet. Also kein Kälteempfinden, man spürt keine Nässe, man spürt keine wirkliche Berührung, kein Kitzeln, keinen Schmerz, kein Stechen (also ich damals nicht).

Ich hab nur so ein gewisses Druckempfinden gehabt. Hattest du schon mal einen Hund oder eine Katze auf dem Schoß oder Bauch? Solch ein Druckgefühl spürte ich beim Öffnen und später verschließen von mir. Sehen konnte ich es ja nicht (aufgebauter Sichtschutz um den Patienten "der ja anwesend ist" nicht aufzuregen.

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Ich habe keine Kinder aber ich hörte schon sehr oft, dass es überhaupt nicht gut ist, sich solche Dokus anzuschauen.
Du wirst es überleben, ich glaub an dich. ;-) Tu dich nicht unnötig stressen, das schadet dir nur.

Viel Glück!:-)


TheTrueSherlock 
Fragesteller
 30.05.2017, 23:27

Ja, versuche es.
Hat sich nur erstmal in meinen Kopf eingebrannt.. aber das geht schon wieder raus ^^

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Einen Kaiserschnitt sollte man nicht nur negativ betrachten. Für Mütter und Kinder, bei denen eine normale Geburt nicht möglich ist, ist es ein Segen. Früher musste zumindest entweder die Mutter oder das Kind sterben, heute ist es möglich und sehr wahrscheinlich, dass beide überleben und gesund sind.

Natürlich ist ein Kaiserschnitt nicht "appetitlich" anzusehen und es ist sicher für jede Frau schöner, wenn sie auf natürlichem Weg entbinden kann, aber so schlimm, wie du es darstellst oder wie es in der Doku scheinbar dargestellt wird, ist es wirklich nicht. 

Übrigens, hast du mal eine Doku von einer natürlichen Geburt gesehen? Wenn nicht, solltest du dir sowas auch mal anschauen. Wenn man die Schmerzen vergleicht, dann sind diese bei einer normalen Geburt mit Sicherheit "schlimmer" als bei einem Kaiserschnitt... diese Frauen haben eher in der Folge mit Schmerzen zu kämpfen, die nach einer natürlichen Geburt so nicht vorhanden sind. Und appetitlich sieht eine natürliche Geburt auch nicht aus.

Man wird an den OP-Stuhl festgeschnallt O.o Man ist nackt vor sieben Menschen, Beine gespreizt, auf dem Präsentierteller.

Wie bei jeder anderen OP auch. Ein Kaiserschnitt ist nun mal eine OP. Aber es wird keiner die werdende Mutter gierig anstarren, das sind alles nur Menschen, die ihre Arbeit tun. Da ist keine Zeit für Peinlichkeiten.

und denke mir jetzt "Auf keinen Fall Kaiserschnitt" 

Wenn du in den Wehen liegst und die Geburt geht einfach nicht weiter, weil etwa das Kind falsch liegt oder der Muttermund sich nicht öffnet, wirst du irgendwann wahrscheinlich heilfroh sein, wenn der Arzt entscheidet, dass jetzt ein Kaiserschnitt gemacht wird. Du willst nur, dass die Schmerzen endlich aufhören.

Das Einzige, was ich nicht nachvollziehen kann, sind die Frauen, die einen Wunschkaiserschnitt machen lassen wollen. Wenn es eben geht, sollte man sich schon für eine natürliche Geburt entscheiden.


TheTrueSherlock 
Fragesteller
 30.05.2017, 23:58

Das finde ich schön ja :)

Da bin ich beruhigt ^^ Habe auch letztens gelesen, dass Männer von der normalen Geburt so angwiedert waren, weil das auch naja aussieht.. naja anderes Thema. Das gehört halt zum Frau sein und Kinder kriegen dazu ^^

Ja, die Schmerzen sollen schlimm sein. Nur hat man da das Gefühl ein Kind auch geboren zu haben. Die Frauen meinten das so, dass sie sich gefühlt haben, nicht dabei gewesen zu sein. Meine Mutter hat das auch schon so ähnlich erzählt.. Das fände ich schlimm.. Lieber Schmerzen und so positiv aufgeladen zu sein, weil mein ein Kind geboren hat, als keine Schmerzen und dafür das Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben O.o

Auch das mit dem nackt sein: Ja, war falsch ausgedrückt. Habe es schon paar mal in den Kommentaren aufgegriffen. Aber na gut ^^

Ja, wenn es nicht anders geht, ist es eine gute Lösung. Nur leider wird so oft entschiedenen einen Kaiserschnitt zu machen, obwohl es nicht notwendig gewesen wäre..

Genau! Das ist das, was mich auch schockiert :o
Bin jetzt auch eher für eine normale Geburt - solange es natürlich geht.

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M3199  31.05.2017, 03:44
@TheTrueSherlock

Das man als Mann eine gewisse Angst um seine Frau hat ist ja wohl normal, wenn man in dem Moment von seiner Frau angewidert ist, dann weiß man, dass man der Falsche für sie ist, sie einen Besseren als man selbst verdient hat und man seine Persönlichkeit mal dringend hinterfragen sollte.

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eostre  31.05.2017, 21:00
@M3199

Ganz ehrlich? Ich War bei einer Niederkunft dabei und obwohl ich selbst Kinder habe, möchte ich nie wieder in der Position des Zuschauers sein. Eine Geburt ist schon eklig und wenn dann noch Geburtsverletzungen, blasenkatheter und Stuhlabgang dabei sind kann das auch widerlich sein. 

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