Ist der Dialekt nur in London so extrem?

4 Antworten

Hallo,

man spricht ja in den USA, in GB, in Australien, in Scottland, in Ireland "English" ...jedesmal ist die Aussprache anders, einige Vokabeln anders und dazu kommen noch regionale Dialekte. Da kann es schon vorkommen, dass man trotz guten Englischkenntnissen nicht viel versteht am Anfang! Das ist auch eine Sache des Gewöhnens (das Ohr an den jeweiligen Dialekt gewöhnen, das dauert aber meist nur einige Tage wenn man gut Englisch kann). Nur immer gut hinhören und nicht aufgeben!

Damit hast Du genau DIE Erfahrung gemacht, die fast alle in England machen müssen, die aber bei vielen GF-Usern, mit falschem England-Bild und "Oxford-Englisch"-Vorstellungen unbekannt ist:

Die englischen Akzente und Dialekte sind meist sehr viel schwerer zu verstehen als normales amerikanisches Englisch.  Das Englisch, welches Deutsche immer fälschlicherweise "Oxford-Englisch" nennen, also "RP / Queen's / BBC English", ist ein Englisch, das maximal 10 % (ich tippe eher auf 5%) der Engländer sprechen.

Jedoch meine ich, dass Londoner Cockney und auch Estuary English immer noch leichter zu verstehen sind als z.B. das Englisch, das man in Yorkshire spricht.

Es ist kein Witz, wenn Amerikaner sagen: Wir waren in England und haben anfangs kaum etwas verstanden.

Wer das richtige Englisch spricht ist nicht geklärt da es Ansichtssache ist. Manche sagen in Cambridge spricht man das richtige Englisch, die anderen sagen wiederum dass das Englisch der Queen das Richtige ist. Meiner Meinung nach sprechen die Farmer auf dem Land in den USA das richtige Englisch.

Aber kleiner Tipp, wenn es dir schwer fällt die Briten zu verstehen, wirst du mit Schotten erst recht keinen Spass haben.

In Deutschland ist das ja ähnlich. Ein tiefster Urbayer wird auch keinen Köllsche Jeck verstehen.

Also tiefstes Cockey hab ich jetzt in London nur ganz, ganz selten gehört. Jason Statham spricht so z. B. oder Vinnie Jones. (Tipp: Unbedingt "Snatch" im Original anschauen... oh, ich schweife ab...)

Cockey ist eine Reimsprache. Wenn jemand z. B. sagt: "Let's get elephants!", dann will der sich mit dir besaufen.
Elephants von "elephants trunk" = reimt sich auf "drunk"
Oder wenn jemand sagt: "I'm bloody Hank Marvin!", will er damit sagen, dass er verdammt hungrig ist. "Hank Marvin" reimt sich auf "starving".

Richtig "schön" wird es mit dem "glottal stop". Anstelle von "better" sagt man "be'er". Ist schwer zu beschreiben, aber auch hier hilft Youtube.

Und zu guter letzt, haben die "Einheimischen" anscheinend mit dem TH die gleichen Probleme, wie wir damals in der Schule und sprechen das einfach als "F" aus. So wird aus "mother" dann "mofa".

Ich bin der Meinung, dass man da schnell dahinter steigen kann, wenn man sich öfter mal eine Folge "Jeremy Kyle" anschaut. Der Moderator Jeremy spricht "sauberes" Englisch (die meiste Zeit zumindest) und seine Gäste... na ja... Es gibt bezüglich dieser Talkshow z. B. ein Meme "Unfassbar! Bei Jeremy Kyle war eine Frau zu Gast, die noch alle Zähne hatte!!! :O "

Übrigens: Die Einheimischen mögen es nicht, wenn man "BBC-Englisch" spricht.

http://www.dailycal.org/2014/04/01/dont-british-accent/