Ist Claus Weselsky die neue Ikone im Bereich der Gewerkschaften?

Im Grunde mag ich ihn nicht. Jedoch kommt er so klar rüber, begründet seine Argumente, nennt Namen, erklärt geduldig Zusammenhänge, wird nie ausfallend, wirkt unbestechlich und ist immer präsent. Könnte sich so mancher Gewerkschafter was abgucken von seiner sehr geraden Haltung. Er sagt: Was wollt ihr? Sie folgen alle seinem Aufruf. Es ist ja keine Pflicht. Aber die Lockführer vertrauen ihm und machen zu fast 100% mit.

Habe die andere Seite auch gehört. Da ist nicht diese Überzeugung drin, eher Distance, an die Aktionäre denken und blos nix falsch machen.

Der ist cool oldschool.

Ich bin ein großer Fan von Weselsky, weil er sich wirklich für seine Gewerkschaftsmitglieder einsetzt, anstelle billige Deals zu akzeptieren. Er lässt sich halt nicht veräppeln und weiß, was und wie die Menschen arbeiten. Und letzten Endes setzt er sich mit seinen harten Verhandlungen für uns alle als Gesellschaft ein. Ohne die Bahn als öffentlicher Personenverkehr würde unser Alltag sehr schnell zusammenbrechen. Das hat man heute sehr schön gesehen: Da streikt einmal die Bahn, und sofort bilden sich auf den Autobahnen kilometerlange Staus. Aber ohne vernünftige Arbeitsbedingungen plus Bezahlung fährt kein Lokführer mehr, und ohne Lokführer fährt kein Zug.