Innerer Monolog zu der Kurzgeschichte Die Küchenuhr von Wolfgang Borchert?


30.08.2020, 21:17

Habe gerade bemerkt dass man auf dem Bild nichts sieht deswegen googelt einfach die Küchenuhr (:

2 Antworten

Versetz Dich bitte in eine der Personen auf der Bank. Stell Dir die Zeit dazu vor, kurz nach Kriegsende. Viele hatten ja ähnliche Verluste zu beklagen.

Jetzt überleg, wie es Dir ginge, wenn Dir jemadn so etwas erzählt. Es ist ja völlig absurd, diese Uhr zu loben und sich über sie zu freuen, wenn das ganze Haus und vor allem die Familie weggebombt wurde. Aber wie das so ist in solcher Situation, man reagiert nicht mehr rational. Aber die anderen werden das verstehen, denn sie haben wie gesagt ähnliche Erfahrungen. Also denke Dir eine Geschichte zu Deiner Person aus, wie könnte es ihr ergangen sein, und wie könnte sie aus diesem Erleben über das Gehörte denken?

Es gibt immer wieder diese Einschnitte, wo die Leute wegsehen. Das sind gute Momente, um den inneren Monolog einspringen zu lassen. Aber es kann auch parallel zu den Worten des Mannes laufen.

Du solltest dich vielleicht erst einmal entscheiden, ob die Person mitfühlend (Ach herrje, der Herr Günter... Meine Güte, er sieht schlecht aus und wie er zu uns rüberschlurft... und was hat er da in den Händen? Ist das ein Teller? ... ...) oder verständnislos-egoistisch (Noch einer. Als wär es hier noch nicht eng genug. Wenn er wenigstens still wäre, aber nein, er redet in einer Tour. Als hätte nicht jeder mit sich selbst genug zu tun... ... ...) oder analysierend-besserwisserisch (warum nimmt der denn eine kaputte Küchenuhr mit? Die ist nicht mehr zu retten, dass seh ich gleich, und wert ist sie auch nichts. Und es ist ja wohl unbestreitbar, dass das Haus um halb drei getroffen wurde, denn natürlich bleiben die Uhren zum Zeitpunkt des Bombeneinschlags stehen. ... ...) oder wie auch immer fühlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.