Hatten Steinzeitmenschen schon so etwas wie Seife?

5 Antworten

Seifenwurzeln und Waschnüsse wurden auch schon in der frühen Steinzeit verwendet, um eine Art seifenähnliche Substanz zu erzeugen. Zu dieser Zeit wussten unsere Vorfahren so gut wie alles über die Wirkung der Pflanzen, denn sie haben ja davon gelebt, alles einzusammeln, was sie unterwegs gefunden haben.

Seife wurde in der Antike bereits gekocht. Das ist ein sehr einfaches Verfahren. Häufig verwendet wurde sie da aber noch nicht. Das kam erst sehr viel später. Die Waschnüsse wurden auch noch im Mittelalter und in der Neuzeit verwendet, wenn man keine Seife zur Hand hatte.

Aus Holzasche, Fett und Sand erhält man eine ganz passable Seife. Und die gibt es schon sehr lange. Eine ganze Reihe von Pflanzen enthalten "Saponine" - auch die könnten bekannt gewesen sein.

"Steinzeitmensch" ist jetzt nicht gerade eine sonderlich genaue Eingrenzung ...

Aber Menschen dürften schon seit langer Zeit Seife - oder andere Hilfsmittel zum Waschen gekannt haben. Afaik gibt es dafür keine Belege - aber Menschen sind Menschen und die Waschen sich nunmal manchmal. Das wird auch vor 10 oder 20 tsd Jahren nicht anders gewesen sein.

Nein - davon gehe ich nicht aus. Seife ist eine menschliche Erfindung. Eine Gute - wie ich finde.

Dass man Wasser zum Reinigen verwenden kann, ist noch gar nicht soo lange bekannt. Schau Dir Dokus an zum Thema "Pest". Da trank man jedes Wasser - egal, was drin war! Das Wort "Hygiene" war noch nicht erfunden.


VanLorry  05.05.2024, 09:53

eine menschliche Erfindung

Und "Steinzeitmenschen" sind Menschen, oder?

Dass man Wasser zum Reinigen verwenden kann, ist noch gar nicht soo lange bekannt.

...?

Du meinst, die Menschen haben das Feuer gebändigt, das Rad erfunden, Pfeil und Bogen entwickelt (inkl. Krieg), sind auf Jagd gegangen und haben angefangen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Sie haben sich in Großstädten zusammengetan und Waren mit anderen Völkern in anderen Städten der Welt gehandelt. Sie haben Reiche gegründet, Pyramiden gebaut, das ganze Mittelmeer befahren und die ansässigen Völker beherrscht, bis sie schließlich - kurz vor der Industriellen Revolution - vor ein paar hundert Jahren das Waschen erfunden haben?

Ernsthaft?

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AriZona04  05.05.2024, 09:54
@VanLorry

Wann Hygiene gefunden/erfunden wurde, kannst Du selbst googlen.

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VanLorry  05.05.2024, 10:01
@AriZona04

Ja, du sagtest ja schon, dass das Wort recht neu ist. Und dem widerspreche ich auch nicht...

Seifenrezepte gibt es übrigens schon von den Sumerern, in Keilschrift, von vor über 4500 Jahren.

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Eisenkrieger  05.05.2024, 10:23
Blödsinn

Du magst ja Experte für Menschen sein, für die Menschen vergangener Epochen aber sicher nicht.

Dass man Wasser zum Reinigen verwenden kann, ist noch gar nicht soo lange bekannt.

Das ist Blödsinn. Schon immer wäscht sich der Mensch mit Wasser, wie kommst du nur auf solche Gedanken? Und ab wann wäre denn das große Geheimnis, dass man sich mit Wasser waschen kann, gelüftet worden?

Da trank man jedes Wasser - egal, was drin war!

Nein, man trank nicht "jedes Wasser, egal was drin war"! Im Gegenteil wurde sehr auf Wasserqualität geachtet. Wasserwirtschaft ist seit der Antike wichtig und hat diese Bedeutung auch nie verloren. Denn dass man andernfalls krank wird, war den Menschen doch völlig klar.

Das Wort "Hygiene" war noch nicht erfunden.

Und selbstverständlich war Hygiene alltäglicher Bestandteil des Lebens, auch im Mittelalter!

Das Wort selbst stammt aus dem antiken Griechenland und beschreibt die Lehre der Gesunderhaltung, worunter natürlich auch die Hygiene im Sinne von Sauberkeit zählt. Unzählige Grabbeigaben aus allen Epochen zeigen den hohen Stellenwert der Körperhygiene, so finden sich Ohrlöffeln, Zahnbürsten, bzw. deren Äquivalente, Kämme immer wieder in Frauen- und Männergräbern.

Man braucht übrigens keine Seife, Laugen tun es auch. Denn diese werden auf der Haut mit Wasser zu Seife. Und Laugen stehen allen Urvölkern täglich zur Verfügung, auch Steinzeitmenschen.

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AriZona04  05.05.2024, 19:38
@Eisenkrieger

Nein, nicht jeder Mensch, der je lebte, hat sich mit Wasser gewaschen. Es gab Zeiten, wo die Menschen ihren eigenen Körpergestank mit Parfüm zu überdecken suchten.

Zu Pestzeiten trank man Wasser, welches gerade verfügbar war. Man hatte keinen blassen Schimmer, dass Wasser krank machen kann. Das hatte dann ein Mann durch Zufall(!) herausgefunden.

Ich wurde hier zum Experten ernannt. Ich bin keiner!

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Eisenkrieger  05.05.2024, 21:33
@AriZona04 Die Zeiten waren eben anders, anders als du glaubst ;)

Nein, es gab keine Zeiten, in denen Menschen sich nicht wuschen und versuchten ihren Gestank mit Parfum zu überdecken. Ganz sicher wird es solche Personen gegeben haben - aber das ist gesellschaftlich keinesfalls so gewesen.

Aber es wird doch immer behauptet, Versailles und so?

Richtig, aber das sind politische Diffamierungen der späteren, "aufgeklärteren" Generationen einer nachrevolutionären Zeit, welche die Zeit davor aus ihrer ideologischen Brille beschrieben. Um die angebliche Dekadenz zu betonen, wurde eben vom Gestank und Parfum gesprochen und irgendwann hat sich diese Überlieferungsfolklore in das kollektive Gedächnis gebrannt.

Und die Pestwassergeschichte?

Du schreibst:
Zu Pestzeiten trank man Wasser, welches gerade verfügbar war.

Weshalb sollte bitte 1347 weniger Wasser verfügbar sein als zuvor? Es waren keine trockene Sommer. Das Wasser war doch nicht schlechter.Das ist nicht nur nicht plausibel, sondern auch grundfalsch. Gerade in Pandemien haben sich die Menschen umso mehr bemüht, krankmachende Verhaltensweisen oder Orte zu meiden.

Man hatte keinen blassen Schimmer, dass Wasser krank machen kann.

Selbstverständlich hatte man das.

Bereits 460 vor Christus stellte der griechische Arzt Hippokrates von Kos (ja, genau der) fest, dass schlechtes Wasser Krankheiten auslösen kann.

Hildegard von Bingen (1098-1179) schreibt ihn ihren Aufzeichnungen vom Zusammenhang zwischen Wasserqualität, Hygiene und Gesundheit.

Auch der arabische Arzt Ibn Sina schreibt im 10. Jahrhundert über die Bedeutung sauberen Wassers und den Zusammenhang zwischen schlechtem Wasser und Krankheiten.

Das hatte dann ein Mann durch Zufall(!) herausgefunden.

Dieser Satz ist schon etwas niedlich. Wir wissen nicht, wie dieses Wissen in die Welt kam und ich denke nicht, dass es durch Zufall geschah. Vielmehr durch Beobachtung und Erfahrungen.

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Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Steinzeit betrug 30 Jahre, dann war Schluss für den durchschnittlichen Steinzeitmenschen.

Ich denke die hatten besseres zu tun, vielleicht haben die Kleidung festgebunden und dann in Flüsse geworfen, und später sauberer rausgezogen als sie vorher war.


VanLorry  05.05.2024, 09:59
Ich denke die hatten besseres zu tun

Die hatten auch Zeit, Kunst herzustellen - geschnitzte Figuren, Höhlenmalerei, etc.

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