Haben fast alle Menschen in Deutschland jüdische Wurzeln?

16 Antworten

Deine Frage würde nur Sinn machen, wenn es menschliche Rassen im Sinne der Rassentheorie der 30er Jahre geben würde. Das ist aber inzwischen wissenschaftlich klar widerlegt. Da die Landschaft, die heute "Deutschland" heißt seit Beginn aller Aufzeichnungen ständig von verschiedenen kulturellen Gruppen bewohnt waren, die auch fröhlich mit einander Kinder bekommen haben, macht die Frage erst recht wenig Sinn. Es gibt keine Menschenrassen.

Es gibt das so genannte kulturelle Judentum. Dazu zählen sich auch nicht-gläubige Juden. Diese "Eigenschaft" wird nach deren Vorstellung über die Mutter weiter gegeben.

Judentum wird durch die mütterliche Linie übertragen. Wenn Deine Mutter Jüdin ist, bist Du auch eine.

Ob Du jüdische Vorfahren hast? Um das herauszufinden, musst Du Ahnenforschung betreiben. Je weiter Du forschst, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, herauszufinden, dass Deine Vorfahren aus allen möglichen Gegenden kamen und allen möglichen Völkern und Religionen angehörten:

Du hast 2 Eltern
4 Großeltern
8 Urgroßeltern
16 Ururgroßeltern
32 Urururgroßeltern
64 Ururururgroßeltern usw.

So weit kommst Du etwa zurück, wenn Du 200 Jahre in die Vergangenheit forschst (man rechnet etwa 3 Generationen pro Jahrhundert).

Haarfarben bringen Dir dabei gar nichts.


Studycus  03.04.2023, 02:47

Nach liberalen anglikanisch deutsch geprägten Syngogen gelten manchmal auch väterlichen Linien als "jüdisch", dazu bedenken wir die 10 verlorenen jüdischen Stämme, sodass sich wohl niemand insbesondere in Europa mehr bei 64 Ururururgroßeltern Gedanken machen muss, ob er vom auserwählten Volk abstammt :)

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Die Haarfarbe ist kein Indiz für die Ethnie. Es ist aber ziemlich unwahrscheinlich das alle Menschen in Deutschland jüdische Wurzeln hätten, Dagegen spricht bereits die Lebensgewohnheit der Juden, denn sie grenzten sich bewusst von der einheimischen Bevölkerung ab und Heiraten wurde organisiert und dabei Wert auf keine Mischehen gelegt. Das Wort Ghetto stammt aus dem Venedig, wo der nur das von Juden bewohnte Stadtviertel Gettare hieß.

Nach Gen Analysen der Universität Haifa ist auch der Genpool der Juden in der Diaspora weitgehend homogen geblieben. Diese Untersuchung wurde in der Nature publiziert und daraus folgerte ein deutscher Politiker etwas fälschlich, es gäbe ein Judengen.

Polen und Tschechien war einmal die Urheimat germanischer Stämme, die während der Völkerwanderung im 5. Jhrd. gegen Westen zogen. Der Zuzug von Slawen aus dem Osten füllte das Vakuum wieder. Die heutigen Slawen in Polen und Tschechien werden ein Gemisch aus zurückgebliebenen Germanen, aus Slawen und aus Hunnen sein, denn diese Reitervölker haben nach den Raubzügen auch ihre Gene in Europa verteilt.

Es gibt eine Arbeit der ETH Zürich über die Genverteilung in der Bevölkerung europäischer Staaten. Auch in dieser Arbeit kommen die Wissenschaftler zum Schluss, wir alle sind eine richtige Mischung.


philliptheft  09.11.2018, 22:46

Es gibt keine Beweise für eine germanische Vorbesiedlung in Osteuropa...

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Studycus  03.04.2023, 04:30

Es ist widersprüchlich, immer von Genen, Mischungen und Abstammungen zu sprechen, aber Rassismus oder all diese Worte zugleich (für andere Ethnien) abzulehnen. Fakt ist, dass das ultraorthodoxe ursprüngliche Judentum es vor 3000 geschafft hat, ein kleine Mischung südeuropäischer Abstammungen in der jüdischen Kulturblase "einzufrieren" und sich nach dessen Vertreibung nur sehr langsam in Ansätzen mit der neuen Umgebungsbevölkerung zu vermischen. Es stimmt nicht, dass alle jüdischen Stämme sich gar nicht vermischt hätten, aber es geschah nur zeitweise und seltener. Da Juden jedoch evtl. vor den Christen in Germania waren, die Bibel die Spaltung der Heiden und Juden anspricht(?), könnte es sein, dass naturvölkische Heiden, wie wandernde Urjuden noch ihren eigenen Gott für sich beanspruchten, Juden vlt doch schon wieder sesshafter wurden, und sich doch hin und wieder mal vermischten, bis die Römer kamen? Fakt ist, dass man es am Phänotyp eben doch sieht: ultraorthodoxe Juden sehen klar weiß europäisch, aber sich sehr ähnlich untereinander aus. Aschkenasische eher helle Juden und dunklere athiopische Juden widerrum unterscheiden sich stärker, auch wenn sie noch viel vom "Urstamm" haben und alle Juden stammen von Europäern von vor 3000 Jahren ab, wie fast alle Europäer. Dazu vermischten sich Juden besonders in Europa seit der Autoemanzipation(?), sodass heutzutage liberalere Juden die ganze Spannbreite europäischer bis menschlicher Phänotypen besitzen. Das dann jemand behauptet. 80% jüdische Anteile zu haben, ist wohl eher Halbwissenschaft, da wir alle mehrheitlich die gleichen Gene tragen und keine Rassen sind. Nur der Phänotyp varriert bedingt und Europäer sind zumindest in ihrer europäischen Blase, wie orthodoxe Juden in ihrer jüdischen Blase, vermischt, aber nach außen lange isoliert gewesen.

Das ursprüngliche Judentum ist jedenfalls nach Tora auch eine Abstammungsidee(?) und schafft es als Nationalstaat dann heute, wenn er denn die Zuwanderung orthodox gestalten würde, mehr als die Nationalisten damals, ein Abstammungsstaat hinzubekommen(?).

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Nein, die wenigsten. Und Polen und Tschechen, haben ebenfalls meist keine Jüdischen wurzeln. Slawen und auch Westeuropäer können sowohl Hell als auch Dunkelhaarig sein.

-.- Auch Russen Araber und bestimmt 95% der weltbevölkerung hat schwarze und braune haare.

Das hat etwas mit Genen zu tun. Braun und schwarz sind Dominate gene, wenn also deine mutter blonde haare hatte und dein vater hat schwarze bekommst du mit 75% wahrscheinlichkeit auch schwarze haare.