Grab in anderes Bundesland bringen lassen?
Vor gut einem Jahr verstarb mein Opa, seither lebt meine Oma auf ihren Wunsch alleine dort und besucht sein Grab täglich.
Nun allerdings packt sie die Einsamkeit und würde gerne in unsere Nähe ziehen.
Allerdings möchte sie nicht ohne Opa.
Dies können wir natürlich nachvollziehen und würden ihr diesen Wunsch gerne erfüllen, ist dies überhaupt möglich?
9 Antworten
Google ist dein Freund:
Die Klägerin hat nicht nachgewiesen, dass sie altersbedingt oder aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, eine solche Reise von wenigen Stunden Dauer zu bewältigen. Selbst wenn es ihr nicht mehr möglich sein sollte, alleine zum Urnengrab ihrer verstorbenen Mutter zu reisen, ist ihr zumutbar, den Grabbesuch in Begleitung zum Beispiel ihres Sohnes durchzuführen. Entsprechendes gilt für die Grabpflege, wobei sich die Tochter hierfür zusätzlich der (Mit-)Hilfe Dritter (etwa einer Friedhofsgärtnerei) bedienen kann. Der verständliche Wunsch der Klägerin, das Grab ihrer Mutter selbst pflegen und möglichst oft besuchen zu können, muss daher gegenüber der Totenruhe der Mutter zurückstehen. Die Umbettung wird nicht genehmigt.
Verwaltungsgericht Ansbach vom 3. August 2016 (AZ: AN 4 K 16.00882)
Hallo und einen guten Tag,
die Situation ist nicht einfach und es gibt keine allgemeingültige Antwort, da
- die Bestattungsgesetze von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind und
- die Friedhofssatzungen sogar innerhalb eines Ortes differieren sowie
- überall Menschen arbeiten, die jene Vorschriften "auslegen" und dies zuweilen nach Gutdünken....
Also: Du schriebst, daß die Oma quer durch D fahren müßte und das nicht mehr kann - gibt es Atteste über ihren Gesundheitszustand?
Seid Ihr selbst Geringverdiener, Schichtarbeiter, nicht gesund o.ä., so daß Ihr Euch eine solche Fahrt nicht regelmäßig mit Oma leisten könnt?
Alles das können gute Gründe sein, eine Umbettung der Urne zu beantragen und begründen.
Wichtig ist folgender Ablauf:
- Besorgen des Einverständnisses des Nutzungsberechtigten (schriftlich), daß Opas Urne in dem vorhandenen Familiengrab beigesetzt werden darf.
- Besorgen der schriftlichen Bestätigung des Friedhofes, wo diese Grabstelle ist, daß die Urne dort beigesetzt werden darf.
- Schriftlicher Antrag der Oma auf Ausbettung der Urne aus der jetzigen Grabstelle und Überführung der Urne zu dem neuen, beisetzenden Friedhof mit den entsprechenden Begründungen und Nachweisen (dabei sollte man auf jeden Fall ein wenig "auf die Tränendrüse drücken", es aber nicht übertreiben....
Einen Bestatter muß man dafür i.d.R. nicht ins Boot holen - außer, die beiden Friedhöfe haben kein Personal, das Ausbettung und Wiederbeisetzung vornimmt.
Die Kosten für eine Ausbettung und Urnenversand belaufen sich auf ca. 200 - 500 €, die für die erneute Beisetzung auf dem Friedhof kann man dort vorab erfragen.
Manchmal kann man den Grabstein einfach der dortigen Verwaltung zur Nachnutzung überlassen - teils muß er auch auf eigene Kosten abgeräumt werden - am besten im Antrag gleich anbieten, daß man mit beidem einverstanden sei....
Die Umbettung kann natürlich mit dem Verweis auf die unerwünschte Störung der Totenruhe abgelehnt werden - dagegen kann man dann Widerspruch einlegen und ggf. vor Gericht ziehen - sollte man aber nur mit sehr gutem und pfiffigen Rechtsanwalt machen, da bei verlieren des Prozesses auch noch die Kosten des Rechtsstreites an einem hängen bleiben.
Ich kann den Wunsch verstehen - habe aber auch schon erlebt, daß sich Menschen in (Friedhofs-) Verwaltungen sehr hartherzig verhalten....
Alles Gute Euch und vor allem der Oma!
.... öhm - ich noch mit einer Ergänzung:
Im Antrag unbedingt erwähnen, daß die Oma sich nicht mehr zutraut, allein am Ort zu bleiben und zur Familie in die Nähe (also zu Euch) ziehen will, weil diese sich um sie kümmern wird UND, daß sie bittet, im Rahmen der Familienzusammenführung, der Umbettung der Urne zuzustimmen.
Das ist möglich.
https://www.bestattungen.de/ratgeber/bestattung/umbettung.html
Allerding ist das, soweit ich weiss, nicht günstig.
Hi. Bei Bestattungen.de wird das Thema behandelt. Aus familiären Gründen bei Umzug kann man eine Umbettung beantragen,auch innerhalb der Ruhezeit. Ansprechpartner wäre die Friedhofsverwaltung. Hättet ihr denn eine neue Grabstelle? Zusammenlegung in Familiengrab geht leichter.. Alles Gute! :)
Sollte Opa dann dorthin? Oder müsstet Ihr ein neues Grab suchen?
Vielleicht reicht es schon den Namen des Opas auf den Stein des Familiengrabes zu meißeln, wegen der Kosten die sonst bei Umbettung entstehen würden.
Bei einem Erdgrab wird es gewiss schwierig.. Urne wäre nicht so problematisch..
Ich meinte , das Grab dort zu lassen und nur den Namen ans Familiengrab. Aber das ist sicherlich nicht die Lösung wenn Oma noch geistig fit ist. War nur eine Idee
Genau. Deswegen meinte ich,das die Umbettung gewiss nicht so leicht ist. Ich unterhielt mich mit einem alten Totengräber,der mir von der Arbeit erzählte..
Nein Opa könnte dorthin da haben beide Familien zugestimmt
Oma ist sowohl geistig als auch körperlich noch total fit, das würde ihr auffallen und könnte meine Mutter sicherlich auch nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren und ich ich würde mir mit dem Wissen daß mein Opa noch am anderen Ende Deutschlands ist unwohl sein
Ja , du hast recht. Dann drücke ich die Daumen das alles gut wird für Oma.
Wünsche ich Dir auch! Und Urne ist ja nicht allzu aufwendig. Soll Deine Oma und Deine Familie ihre Ruhe finden und im Dialog mit ihrem Mann bleiben.
In der Regel ist das möglich. Dann müsst ihr beim zuständigen Ordnungsamt / Gesundheitsamt und der Friedhofsverwaltung einen Antrag auf Umbettung stellen. Und halt einen Bestatter beauftragen, der die Urne oder den Sarg hebt (je nachdem) und zum neuen Friedhof überführt.
Wir haben ein Familiengrab, allerdings vätlicherseits (meine Eltern sind getrennt)