Gitarren aus China - gute Qualität?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi

Das kann man sicherlich pauschal gar nicht beantworten. Z.B. ist nicht jedes deutsche Produkt auch was gutes. Auch wenn man immer von deutscher Markenqualität redet.

Das gleiche wird auch für China gelten. Es gibt einige große Markenfirmen, die Lizenzen an China verkauft haben. Z.B. Fender. Eine chinesische Fender ist billiger als eine US Fender, aber nicht unbedingt auffallend schlechter. Natürlich steht die Firma unter Druck, wenn sie mit einer Lizenz ein Produkt herstellt. Ich denke, wenn die Firma nur noch auf das schnelle Geld aus ist und die Teile einfach nur billig zusammen baut, dann ist die Lizenz schnell wieder weg.

Am besten gehst du in ein Musikgeschäft, die sich auch mit ihren Instrumenten auskennen. Dort nimmst du die Teile in die Hand und kannst selbst als Laie schon erkennen, wie das Teil verbaut wurde. Ist der Hals krumm, sind die Bünde rein, wenn du die Seiten anschlägst. Ggf. lässt du dann den Profi aus dem Musikgeschäft ran. Wenn sich dann sein Geklimper schräg anhört, weißt du, das die Klampfe wohl nichts taugt.

Gruß Nino


Kaktusfrau 
Fragesteller
 29.11.2011, 11:35

das problem dabei ist, ich darf beim kauf nicht dabei sein, weil es ja ein geschenk werden soll. finde ich auch blöd, aber kann ich nix machen. meine pflegeeltern jedoch haben noch viel weniger, nämlich gar keine ahnung davon, und da wird mir bange bei

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chanfan  29.11.2011, 14:19
@Kaktusfrau

Hi

Das ist dumm. Kannst du sie nicht irgendwie davon überzeugen das es keine gute Idee von ihnen ist? Es nützt ihnen am Ende nichts, wenn sie 50 oder 500 € in den Wind schießen. Wenn sie aber in ein richtiges Musikgeschäft gehen, dann fragt der Verkäufer ihnen sowieso Löcher in den Bauch. Die Fragen werden sie kaum beantworten können. Zuletzt kommt dann noch die Frage nach deiner Körperstatue. Spätestens dann werden sie einsehen müssen, das du dabei seien müsstest.

Gruß Nino

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Kaktusfrau 
Fragesteller
 29.11.2011, 16:25
@chanfan

die war bereits in viersen in nem musikladen, sagt sie, und der meinte es gibt sogar unterschiede bei gitarren zwischen mann und frau, das wusste ich selbst noch nicht

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chanfan  30.11.2011, 08:03
@Kaktusfrau

Hi

Daran sieht man, das es für einen Laien keinen Sinn macht, ein Instrument für jemanden anderes zu besorgen. Du hast leider nicht geschrieben, ob du bereits etwas Gitarre spielen kannst, bzw. schon eine Klampfe hast. Als Einsteiger wäre ein Markenprodukt für die Optik nicht verkehrt, macht dich aber nicht zum guten Spieler. Es bleibt das Üben. Greifst du die richtigen Töne nicht, dann kann keine Gitarre das rausreissen. Es bleibt also nur noch die Möglichkeit, dir einen Gutschein zu schenken und die Freude deines Schenkenden, beim Einlösen dabei zu sein.

Gruß Nino

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Kaktusfrau 
Fragesteller
 27.12.2011, 11:37
@chanfan

ich kann etwas spielen und barré kommt jetzt noch, dann siehts gut aus mit spielen. :) ich durfte jetzt doch mit und habe mir eine fender ausgesucht. :D

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt Ware zu kaufen, die zumindest mal nicht aus China kommt. Es geht schon damit los, dass das Chinesenzeugs viel mehr stinkt, als andere Ware. Jede Ware hat ja so einen "Neugeruch" aber das Zeugs aus China stinkt wirklich um ein Vielfaches mehr und auch irgendwie giftiger und länger. Und den billigen Preis merkt man auch ganz schnell in Sachen Qualität. Die sind in China überhaupt nicht auf Qualität aus, sondern eher, dass das Design für den schnellen Augenschein stimmt. Die Chinesen suchen sich ihre schnellen Opfer, die nur auf den Preis schauen.

Vieles kommt aus China - es muss nicht schlecht sein. Ich kenne allerdings bisher nur chinesische Klaviere - und die kämen mir bestimmt nicht ins Haus!

Wenn du eine klassische Gitarre suchst, ist Yamaha z. B. immer noch eine bewährte Marke. Ich habe vor vielen Jahren mit einer deutschen "Hopf" angefangen. Die gab es damals für 120 DM. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass mein Vater als Akademiker gerade einmal 1200 Mark verdient hat.

An elektrischen Gitarren habe ich Fender stratocaster gespielt. Damals das Highlight.

Je nachdem, wie "professionell" du spielen willst, ist eine teure Gitarre die bessere Wahl. Sonst ärgerst du dich nach einem halben Jahr, weil sie nicht bundrein ist, der Steg sich verzieht...


Kaktusfrau 
Fragesteller
 29.11.2011, 10:55

Also, ich habe im Moment eine sehr, sehr billige Akkustik. 30 Euro hat sie gekostet, aber ich dachte mir für den Anfang reicht es ja, um zu lernen, doch sie klingt scheiße und geht auch langsam kaputt, weil sie aus mehreren Stücken Holz gemacht ist.

Ich hätte sehr gerne eine schwarze Gitarre, wahrscheinlich eine Western, weil wir noch keine schwarzen Konzertgitarren gesehen habe und im Musikladen gab es auch keine. Ich habe meinen Pflegeeltern Yamaha, Fender, Gibson und Epiphone genannt, weil ich selber nicht die Erfahrung habe, sondern eher mein Freund, aber der ist ja beim Kauf nicht dabei. ^^

Jetzt habe ich aber das Gefühl, dass meine Pflegeeltern nur das billigste kaufen wollen, ich hätte aber lieber eine, die besser als meine klingt, und auch nicht so schnell kaputt geht.

Da komme ich zu noch einer Frage, wie ich die dazu bewegen kann, dass die mir nicht das billigste vom billigen kaufebn ?

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Ich kann jedem nur davon abraten bei Aliexpress und Co eine Gitarre zu kaufen. Ich hatte 2 E-Gitarren bestellt. Folgende Punkte muß man da zunächst beachten:

Alle chinesischen Verkäufer senden Instrumente per EMS (DHL wäre viel zu teuer) und diese Sendungen laufen alle über den Zoll in Frankfurt, der *alle* Gitarren die aus China eintreffen besichtigt. Die Leute dort kennen sich verhältnismäßig gut aus und wissen was eine Gibson Les Paul ist. Jedenfalls: Wenn man da nicht wohnt muß man nochmal eine Gebühr an die GdSK (Gesellschft der Schnellkuriere) berappen, die die Verzollung veranlassen und die Besichtigung zusammen mit dem Zoll durchführen. Man kann auch selbstverzollen wenn man in der Nähe wohnt.

Bei den Gitarren ist zu beachten: Jede Art von Palisander wird den Zoll dazu bringen die Gitarre zu vernichten. Das gilt seit 2017. Zum Import bedarf es einem Zertifikat (CITES) das die chinesischen Verkäufer nicht beisteuern können. Wenn man sie dazu bringt andere Hölzer zu benutzen ist da immer noch die Frage nach dem Markenschutz. Gibson hat z.B. seine Korpusformen und Logos in der EU geschützt ebenso wie andere Hersteller. Der ungenehmigte Import ist hierzulande sogar strafbar. Ich hatte 2 Modelle gewählt, die nicht geschützt sind und problemlos durch den Zoll kamen um mal die Qualität zu testen.

Und die war unterirdisch. Die Elektrik funktionierte zwar aber die Lötarbeiten waren ein Graus. So etwas schlechtes habe ich noch NIE gesehen. Die Fräsungen für Tremolo und Tonabnehmer waren mit der Handfräse schief und krumm hergestellt, ich hätte das selbst besser hinbekommen. Die Löcher für die Mechaniken saßen nicht in einer Flucht. Da hatte jemand wirklich in möglichst kurzer Zeit gehetzt etwas hingepfuscht nach dem Motto: "Hauptsache das Instrument funktioniert irgendwie". Offenbar wurden weder Bohr- noch Fräßschablonen verwendet. Daß dort CNC Fräsen im Einsatz sind kann man getrost vergessen. Die Fräsungen für die Pickups mußte ich nachträglich mit Rähmchen abdecken, da der Pfusch einfach ins Auge stach. Der Seitenhalter auf der Kopfplatte war sichtbar schief angeschraubt, wenn man das korrigieren möchte sieht man das später im Holz. Als Holz kam Linde oder Pappel für den Korpus und Ahorn für den Hals zum Einsatz, aber es waren wohl die billigsten Stücke Abfall die sie bekommen konnten, mit kleinen Astaugen und Verfärbungen. Der Korpus war aus 4 Teilen zusammengeklebt. Bei einer der Gitarren löste sich das Deckenfurnier an einigen Stellen. An einem Griffbrett mußte ich einen Bund auswechseln, da die Nut nicht richtig eben war und der vorhandene Bund hochstand. Selbst mit Abrichten konnte man da nichts mehr machen. Die Bünde waren an einem der Hälse scharfkantig, das Griffbrett nicht richtig abgeschliffen. Unsaubere Randeinfassungen am Korpus mal ganz abgesehen, so etwas bekommt man schon bei Billiggitarren die man hier kaufen kann besser angeboten.

Mit Zoll und Gebühren hatte ich für diese beiden Teile rund 650 EUR bezahlt. Für ca. 130 EUR mehr pro Gitarre hätte ich eine original Gitarre, zwar "Made in Indonesia" aber dafür ohne solche gravierenden Qualitätsmängel und als Markenware bekommen. Samt Reparatur und Einstellung was ich um Kosten zu sparen selbst machte war neben dem hohem Zeitaufwand kaum noch ein Kostenvorteil zu erkennen.

Es gibt einige Hersteller, die ihre Gitarren in China fertigen lassen, z.B. Epiphone oder Ibanez, aber da wird nach anderen Regeln gearbeitet. Auf Internetseiten wie Aliexpress und mittlerweile auch ebay.com bekommt man bei Gitarren meiner Meinung nach nur minderwertige B-Ware oder gar Ausschußware, selbst den Chinesen wäre so eine Qualität nicht ausreichend und sie würden die Instrumente erst gar nicht im Laden kaufen oder sie sofort zurückschicken. Den Ausländern läßt sich das noch andrehen, die merken den Pfusch erst viel zu spät. Solange das Instrument funktioniert haben die Verkäufer keinen Grund für eine Rücknahme. Und wer möchte schon die teuren Transportkosten zur Rücksendung tragen wenn man noch nichtmal weiß ob der Verkäufer das Geld erstattet. Aliexpress bietet zwar eine Art Käuferschutz aber nur für eine kurzen Zeitraum der bei den langen Lieferzeiten dann auch schon abgelaufen ist. Kann sein daß man mit etwas Glück ein halbwegs gutes Instrument bekommt. Bei mir war es nicht so und ich habe auch keine Lust das nochmal zu testen. Die Fotos im Internet sind immer sehr schön und verführerisch, aber selbst wenn man da mal genauer hinschaut kann man manchmal schon Mängel darauf erkennen.

Vor richtig teuren Gitarren kann ich da erst recht nur nur abraten.

China ist inzwischen das Land, wo weltweit die meisten Gitarren hergestellt werden. Da gibt es billige, die dann z. B. auch beim Lidl verkauft werden. Und es gibt welche für 1.000,--.

Was bedeutet: Das Herkunftsland sagt sehr wenig aus. Allerdings kannst Du davon ausgehen, dass im günstigeren Preissegment praktisch alle Gitarren aus China kommen.

Markengitarren müssen nicht extrem teuer sein. Aber bei einer Markengitarre, auch bei einer günstigen, hast Du eher die Gewähr, dass das Instrument etwas taugt. Du könntest Dich ja vorab schon mal bei einem der großen Onlinehändler erkundigen, wenn Du schon beim Kauf nicht dabei sein darfst. Wenn Du dazu Tipps brauchst, melde Dich.

Außerdem sollten Deine Eltern UNBEDINGT eine Rückgabemöglichkeit vereinbaren. Ob Korpusgröße, Mensur, Halsbreite etc... passen, kannst ja im Grunde nur Du entscheiden. Oder wenn Du Dich noch nicht genug auskennst, ein ordentlicher Musikhändler. Wenn Du nicht selbst dabei bist, ist es wie beim Klamottenkauf ohne Anprobe. Passt - oder eben auch nicht....