Gender reveal, ja oder nein? Kinder mit they/them ansprechen?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Gender reveal nein, they/them nein 62%
Gender reveal ja, they/them ja 14%
Gender reveal ja, they/them nein 14%
Gender reveal nein, they/them ja 10%

10 Antworten

Gender reveal ... kenne ich bisher nur im Zusammenhang von der Bekanntmachung welches Geschlecht das Ungeborene hat. In Deutschland eher die typische Information für alle die es interessiert oder nicht interessiert, in den USA oft schon eine richtige kleine Party bzw. so ein Bohei mit passend rosa oder blauem Glitzer der sich offenbart wenn das werdende Elternpaar vor aller Augen den Ballon zersticht (etc).

They/them..... das ist eher geeignet wenn man noch nicht sagen möchte ob man ein Mädchen oder einen Jungen bekommt (während der Schwangerschaft). In meinen Augen vollkommen in Ordnung für den englischsprachigen Raum. Manches Paar möchte aus persönlichen Gründen für eine gewisse Zeitspanne dieses Geheimnis noch für sich behalten.

Im deutschsprachigen Raum weicht man dann eher auf "es" aus, oder stur auf "Baby/ Würmchen/ Kleines/ Minime" etc.

Nach der Geburt: Da halte ich "they/them" eher für unnötig. Da zählt vorerst das Geschlecht das laut primärem Geschlechtsorgan (und laut Blutanalyse) vorhanden ist.

Wie will man das eigentlich umsetzen im deutschsprachigen Raum? "Es"? Die Mehrzahl (also sie/ihnen) a la "sture Übersetzung von they/them ins Deutsche, passt da einfach nicht.

Ach, warum ich das "they/them" nach der Geburt für Unnötig halte? Weil man dem Kind durch das konsequente Vorenthalten auch direkt die Möglichkeit nimmt erst mal festzustellen "wer bin ich/ was bin ich".

"Ich bin Elli" ist das eine. Aber "Ich bin ein Mädchen/ ein Junge" ist die nächste Station bei der Findung nach dem eigenen Sein. Wenn dann "Elli" irgendwann im Kinderalter oder im Jugendalter sagt "Nein, ich fühle mich aber nicht wie ein Mädchen", dann ist der autonome erste Schritt getan - ohne das dies aufgezwungen wurde durch "auf Neutralität pochende Eltern".

Zusammenfassung:

Vor der Geburt: im Deutschen: Eher ausweichende Begriffe/ im Englischen: they/ them als ausweichender Begriff .... bis die werdenden Eltern das Geschlecht ihres baldigen Kindes bekannt geben (gender reveal), (manche warten auch komplett bis zur Geburt).

Das Baby von Beginn an im Unklaren darüber zu lassen "was bin ich eigentlich" .... nein, das halte ich für keine gute Idee. Erst einmal zählt die reine Biologie. Das andere soll sich später idealerweise autonom entwickeln (also ohne das der Heranwachsende in die Form "du bist geschlechtsneutral, du hast zwar jenes Ding da in deiner Hose, aber das zählt nicht" aufwachsen muss)

Gender reveal nein, they/them nein

Also ich bin definitiv gegen Gender Reveal, aber jedem Kind wird nunmal am Anfang ein Gender aufgedrückt. Das sollte aber nur als Übergang gesehen werden bis das Kind sich selber Gedanken über sein Gender macht und sich dann selber entscheidet, dafür sollte jeder Mensch offen sein. Deswegen ist es auch egal wie du das Kind am Anfang ansprichst, solange du es dem Kind klar machst, dass das nur deine Perspektive ist, es sich aber trotzdem für andere Pronomen entscheiden kann und es sich wünschen kann, wie es angesprochen werden mag. they/them ist dahingehend auch nicht besser oder schlechter als she/her etc. (Davon mal abgesehen dass in einer perfekten Welt die Pronomen auch mit etwas anderem zusammenhängen sollten als mit Gender, wie dem Namen. Zum Beispiel würde mensch zu mir dann nicht mehr she/her sagen sondern einfach meinen Namen benutzen)

Gender Reveal ist problematisch weil es halt dieses von außen aufgedrückte Gendern noch extra abfeiert und dieses "Übergangsgender" verfestigt.

Übrigens hat they/them nicht notwendigerweise etwas mit transgender zu tun, die meisten trans-personen werden eher mit dem Geschlecht angesprochen, zu dem sie angeglichen werden. :) they/them benutzen zum Beispiel oft non-binäre Personen oder auch Queer-Personen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Teil dieser tollen Community!

EarthCitizen20  15.02.2021, 10:17

Man findet Sprachen, wo es üblich ist, sich immer mit dem Namen auf die Person zu beziehen, z.B. Indonesisch. Zumal kennt die Sprache kein Genus (und auch keine Deklination).

Eine mir spontane - und sicherlich auch schon von vielen Menschen betrachtete - Idee wäre der Deutsche Singular von "they": "es" - in Bezug auf Mädchen schon gebräuchlich und auf alle geschlechtliche Identifikationen erweiterbar.

Ich stimme zu, dass eine Anrede bei Kindern zunächst vorläufig ist - bis sie sich selbst gefunden haben und eine Anrede bevorzugen. Dabei sehe ich in den Eltern Coaches, die den Kindern bei dem Finden helfen: ihnen Attribute aller geschlechtlichen Identifikationen anbieten, ihnen das alles erklären.

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TinyTinchenx  15.02.2021, 10:21
@EarthCitizen20

Jau bin absolut deiner Meinung. Finde komplette Geschlechtsneutralität in der Sprache wäre auch ein gutes Ziel.

Ich komme auf die persönlichen Pronomen weil ich mal einen Artikel gelesen habe von einem Menschen in Nepal, welcher seine Pronomen selber gewählt hat. Also ich heiße z.B. Tina und meine Pronomen wären dann tin/tin. Das fand ich ganz nett.

Auf jeden Fall hab ich jetzt einen Grund indonesisch zu lernen, danke :D

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EarthCitizen20  15.02.2021, 10:28
@TinyTinchenx

Es ist eine Idee, Teile des eigenen Namens als Pronomen mit möglicher Deklination zu verwenden.

Spricht jemand Fremdes, die*der das Pronomen nicht kennt, über uns wird es schwierig - und so mag sich der Name, der dann bekannt sein mag, anbieten - oder sogar das Neutrum im Singular.

Es sagt ja niemand, dass es genau ein Pronomen geben muss.

Und ich überlege gerade, wie mein Pronomen sein kann - und was es mir selbst affirmativ bedeuten mag.

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TinyTinchenx  15.02.2021, 10:32
@EarthCitizen20

Ich finde die Rolle von Pronomen einzuschätzen eh relativ schwer. Ich muss einfach sagen, mir bedeutet mein Gender und auch meine Pronomen eigentlich nichts. Das soll auch nicht heißen, dass ich mich nicht wohl fühle in meiner Haut. Aber mein Gender und meine Pronomen machen mich nicht zu dem, was ich bin.

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EarthCitizen20  15.02.2021, 10:51
@TinyTinchenx

Es ist ja oft etwas anderes, was einen zu einem selbst macht - und es kann eine geschlechtliche Identifikation sein, muss es aber nicht.

Ein eigenes Pronomen würde dann eher sich an dem, was einen ausmacht, festmachen. Ist der Name für jemanden affirmativ, mag sich ein Pronomen aus dem Namen ableiten. Sonst kann jeder andere Begriff besondere Bedeutung haben.

In Indonesien kürzt man auch gerne Namen ab oder verwendet Spitznamen.

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Gender reveal ja, they/them nein

Was spricht denn gegen eine Gender Reveal-Party? Sehe da beim besten Willen nix schlimmes dran.

Leute generell mit "They/Them" anzusprechen finde ich - gelinde gesagt - bescheuert und werde ich ganz sicher niemals tun.


Yeathatsme 
Fragesteller
 15.02.2021, 10:05

Find ich auch.

Naja, es schadet ja niemanden, wenn man sie so anspricht wie sie wollen ;)

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Desba  15.02.2021, 10:15
@Yeathatsme

Mir wurde damals beigebracht, dass they/them

  1. kein Deutsch ist und
  2. eine Mehrzahl an Personen anspricht. Eine Gruppe bspw.

Einzelne Personen sind für mich keine Gruppe, also werde ich den Teufel tun sie so anzusprechen^^ Es schadet vielleicht keinem, aber mich stört es massiv.

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Ich frage mich, warum so viele Menschen neuerdings nichts anderes zu tun haben, als sich um so einen MÜLL Gedanken zu machen ! Wohl eine unliebsame Folge der aus CORONA entstandenen LANGEWEILE !!

Eine sinnvollere Beschäftigung zu finden, sollte dabei für jeden halbwegs geistig gesunden Menschen ein Kinderspiel sein.

Es würde vollkommen reichen, wenn man Menschen die nicht so sind, wie die Masse, einfach so respektiert, wie sie sind.

Mittlerweile drängt sich das Gefühl auf, als wäre es nach Meinung der meist selbst unbetroffenen FANATIKER erstrebenswert, ebenso "ANDERS" zu sein.

MERKWÜRDIG DABEI: Betroffene äußern sich hierzu kaum. Sie sind schon glücklich und zufrieden, wenn die Mitmenschen ihnen genau so begegnen, wie allen anderen Menschen auch.

Die FANATIKER in dieser Thematik gehören m.M.n. wegen extremer Verlogenheit EINGEKNASTET.

Gender reveal nein, they/them nein

Lasst die Kinder doch einfach Kinder sein.

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