EBay versicherter Versand ein muss?

7 Antworten

Ja, natürlich kann das jeder machen. Deshalb sollte man ja auch als Paket versenden. Das Paket muss schließlich der Käufer bezahlen.

Du mußt abwägen: Wenn du mit dem Käufer eventuell Ärger haben willst, weil du den Versand nicht nachweisen kannst, eventuell eine Betrugsanzeige riskierst oder lieber etwas mehr Geld für den Versand ausgibst und damit dem Ärger aus dem Weg gehst. Geiz ist ungeil und kann manchmal sehr teuer werden.

Außerdem bezahlt der Käufer die Versandkosten. Gib in deinem Angebot "versicherter Versand" an und berechne ihm die Kosten. Besteht der Käufer hingegen auf der billigeren Versandart ohne Versicherung, trägt er das Risiko.


haikoko  14.10.2017, 10:55

Ja, aber bei Paypal-Zahlung ist es egal, ob der Käufer das gewünscht hat. Paypal geht nur nach der fehlenden Versandnummer, ohne die deutsche Rechtssprechung zu beachten.

3
heurekaforyou  14.10.2017, 18:14
@haikoko

PayPal behandelt Verbraucher wie Unternehmer !!

Stimmt. Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen !

Beim sog. Vesendungskauf (Geschäfte unter Verbrauchern) ist der Gefahrübergang (Versandrisiko) in § 447 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) deutlich und unmissverständlich geregelt.

Warum PayPal sich nicht für das Deutsche Verbraucherrecht interessiert und nicht interessieren muss.

In meinem Fall hatte ich eine Büchersendung als DHL-Päckchen verschickt. Das Buch wurde vom Nachbarn angenommen. Der fuhr am selben Tag für 14 Tage in den Urlaub und vergaß es dem Nachbarn zu übergeben.

Der Käufer hat nicht lange gewartet und die Sache an PayPal weitergegeben.

PayPal hat mich aufgefordert den Versand entsprechend nachweisen zu müssen, oder der Käufer bekäme im Zuge der PayPal-Käuferschutzvereinbarungen sein Geld zurück .

Um es vorwegzunehmen. Die Sache hat sich ja auch geklärt.

Auf meinen Hinweis, das die PayPal-Entscheidung gegen die Deutsche Rechtsprechung verstößt,  ich als privater Verkäufer nach den gesetzlichen Bestimmungen gehandelt  habe und das Versandriskio der Käufer zu tragen hat, bekam ich eine freundliche, aber auch ernüchternde PayPal-Antwort.

Inhalt:

PayPal handelt und verstößt nicht gegen deutsche Rechtsprechung. Allerdings ist die Nutzung von PayPal-Diensten freiwillig und ich hätte die Nutzungsbstimmungen mit der Registrierung akzeptiert.

Vollkommen unabhängig von diesen Nutzungsbestimmungen, hätte ich jedoch selbstverständlich das Recht meine Ansprüche gegen den Käufer auf zivilrechtlichem Wege und nach den rechtlichen Bestimmungen des BGB geltend zu machen.

Und das Schlimmste - PayPal hat Recht!

Leider habe ich darüber vorher nicht hinreichend nachgedacht. 

Gut zu wissen: Algemeine Informationen zum Versandriskiko bei Privatgeschäften:

http://blog-it-recht.de/2013/11/08/wer-traegt-das-transportrisiko-die-entscheidung-des-bgh-zu-versandrisiko-und-gefahruebergangsklauseln-allgemeinen-geschaeftsbedingungen/

1

Es muß nicht immer DHL sein. Sieh mal bei www.posttip.de nach, dort werden sämtliche Paketdienste aufgeführt, von denen einige deutlich günstiger als DHL sind.

Wie Mignon5 schon schrieb: Du handelst Dir unter Umständen unerwünschte Brieffreundschaften ein, wenn Du etwas undokumentiert versendest. Das kann bis zur Klageandrohung führen.

Den Beweis zu führen, daß man ein Päckchen oder eine Brieefsendung/Warensendung/Büchersendung tatsächlich bei der Post aufgegeben hat, ist so gut wie unmöglich.

Die paar Groschen, die ein Paket mit Nachweis oder die Einschreibegebühr bei Briefsendungen mehr kostet, ersparen Dir unterm Strich jede Menge überflüssigen Ärger.


monara1988  14.10.2017, 11:38

Man muss als privater Verkäufer nicht beweisen das man die Sendung verschickt hat wenn der Käufer unversicherten Versand gewählt hat. Da kann der Käufer drohen und klagen wie er will; der kommt damit nicht durch... Als Verkäufer sollte man allerdings auch versicherten Versand zur Auswahl gestellt haben.

0
VisionDativ  15.10.2017, 08:47
@monara1988

Schön wärs.

Jedoch § 447 BGB (1) sagt unmißverständlich "....geht die Gefahr über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur ..... ausgeliefert hat ...."

Was während des Transports nach Übergabe durch den Privatverkäufer an den Versanddienstleister passiert, ist eine andere Baustelle. Wenn die Sendung dann verlorengeht, hat der Käufer Pech gehabt.

Es geht um die Haftung des privaten Verkäufers bis zur Übergabe an den Dienstleister, und diese Übergabe bzw. den Haftungsübergang kann er nicht beweisen, wenn er einen Brief in den Kasten wirft oder ein Päckchen aufgbibt.

0

Hi,

Wenn du unversicherten und versicherten Versand anbietest, und der Käufer sich trotzdem für den unversicherten entscheidet, dann hat der Käufer Pech gehabt, denn bei Kauf von Privat geht das Versandrisiko auf den Käufer über.

Im übrigen bezahlst nicht du die Versandkosten sondern der Käufer; den Betrag musst du halt drauf rechnen oder extra angeben.  

Gruß

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Angestellte bei der Postbank

Webb Du Paypal-Zahlung abietest: eindeutig ja.

Dann suche Dir einen anderen Versanddienstleister, wo Pakete ebenfalls bis EUR 500,00 versichert sind. Die Preise sind moderater.

Allerdings bist Du an den Versanddienstleister und den Versandpreis, den Du in Deinem ebay-Angebot angegeben hast, gebunden.