Das Wort mit "N" wirklich rassistisch?
Vorwerg: Das soll hier nicht provozieren oder des gleichen. Ich bin selbst Ausländer und gegen Rassismus.
Aber es gibt paar Dinge, die ich nicht wirklich verstehe. Das N-Wort ist doch ursprünglich eigentlich keine Beleidigung, weil es im Endeffekt doch nur "schwarz" heißt. Warum wird das dann als so negativ angesehen, wenn beide Begriffe die gleiche Definition haben???
Und warum behaupten viele, dass es "schlimmer" ist, zu einer dunkelhäutigen Person das N-Wort zu sagen, als zu einer anderen Person (Beispiel) "Sche*ß Deutscher, Italiener, Russe, Türke usw..."??? Hab sogar schonmal gehört, dass mein Beispiel gar nicht wirklich rassistisch sein soll.
Meine dritte Frage: Warum bezeichnen sich dunkelhäutige Menschen untereinander manchmal so und behaupten, dass nur sie das dürfen, obwohl es doch für sie eine Beleidigung ist???
Ich bitte um SACHLICHE Antworten!
14 Antworten
Das N-Wort ist doch ursprünglich eigentlich keine Beleidigung, weil es im Endeffekt doch nur "schwarz" heißt. Warum wird das dann als so negativ angesehen, wenn beide Begriffe die gleiche Definition haben???
Genau das ist eben nicht der Fall. Das Wort stammt aus der Kolonialzeit und bezeichnete vielmehr einen schwarzen Sklaven. Vielleicht mag sich die Bedeutung des Begriffs mit dem Laufe der Zeit verschoben haben, ursprünglich ist er aber eben auf einen Schwarzen zurückzuführen, der seinem Herren klar unterstellt war.
Heute würde man es klar als rassistisch betrachten, jemanden nur aufgrund seiner Hautfarbe oder Herkunft zu versklaven.
Der Begriff selbst ist trotzdem nicht rassistisch, wird aber eben häufig nicht richtig gebraucht. Wenn du einen Schwarzen so bezeichnest, ist das im etwa so als würdest du einen Weißen einen weißen Sklaven nennen. Deshalb sollte man eben differenzieren und den Begriff nur dann verwenden, wenn man wirklich von einem Sklaven sprechen möchte. In einem geschichtlichen Kontext ist die Bezeichnung beispielsweise durchaus zutreffend.
Warum bezeichnen sich dunkelhäutige Menschen untereinander manchmal so und behaupten, dass nur sie das dürfen, obwohl es doch für sie eine Beleidigung ist???
Das hat vermutlich mit Gruppendynamik zu tun. Auf diese Weise kann man sich gegenüber aussehenden der Gruppe abgrenzen. Das wiederum liegt ganz einfach in der menschlichen Natur.
Es kann und wird rassistisch verwendet, d.h. um eine Ethnische Überlegenheit ausdrücken. Muss aber nicht! Ich sehe dasdeutsche mit e auch nicht als 1:1 übersetzung des Amerikanischen (mit i), wo das immer abwertend war.
Aber es woker Unsinn, wenn man jetzt so tut als sei die Verwendung in welchem Zusammenhang auch immer, ein Verbrechen. Historisch, d.h. noch in meiner Jugend (60ger Jahre), war es eine ganz normale Bezeichung für Dunkelthäutige. Amerikanische Indigene wurden auch als Indianer bezeichnet und keiner hat sich drüber aufgeregt. Und Sinti und Roma wurden wie das Schnitzel genannt.
Und in Kunst und Literatur kommten auch Mohren vor, ich finde ich schrecklich, wenn jetzt Mozart Opern umgetextet werden oder Jim Knopf der N-junge in den Stücken der Augsburger Puppenkiste gecancellt wird.
Ich finde man sollte damit etwas unaufgeregter umgehen, und nicht Rassismus unterstellen wo keiner ist, z.B. bei Boris Palmer.
Wenn Jim Knopf gecancelt wird, ist das für mich rassistisch, denn dann will man mit schwarzen Menschen ja überhaupt nichts mehr zu tun haben.
Genauso, wenn man jetzt die Mohrenstraße in Berlin umbenennen will. Diese erinnert an ein Regiment schwarzer Soldaten zur Zeit des alten Fritz. Jetzt wird Europas Vergangenheit weiß gewaschen. Den schwarzen Philosophen, nach dem die Straße benannt werden soll, kennt kein Mensch. Der gehört m. E. ins afrikanische Viertel an Stelle eines dieser grausamen Kolonialherren, nach denen immer noch Straßen und Plätze benannt sind.
na ja. Ich habe während des Studiums mit einem N in einem Internatszimmer gewohnt. Er bezeichnete sich selbst als N, wenn es um Unterscheidungen zwischen Schwarzen und Weißen ging. Lediglich Nig ger haben wir nicht benutzt, weil das immer als abwertend benutzt wurde.
Mir kommt das ganze Rassismusthema auch ziemlich schräg vor. Allmählich habe ich den Eindruck, dass es schon "rassistisch" ist, überhaupt zu bemerken, dass jemand einen anderen ethnischen Hintergund hat.
Man ist so auf´s "intergrieren" von "Ausländern" fixiert, dass man am liebsten gar keine Unterschiede haben möchte, sehen möchte, aber bei der Hautfarbe funktioniert das nicht so.
Wirklich rassistisch finde ich den "Integrationszwang", weil man Menschen aus anderen ethnische Kulturen nicht wertschätzt und alle wie wir sein sollen.
Ich habe soeben eine Umfrage zu diesem Thema eingestellt und sehe das wohl genauso oder ähnlich wie Du. Seit meiner Kindheit hatte ich dieses Wort nicht als rassistisch empfunden, vielleicht auch deshalb weil mir die ursprüngliche Wortbedeutung aus der Kolonialzeit nicht bekannt war (habe soeben erst davon gelesen).
Wenn Du möchtest nehme doch an meiner Umfrage (am besten mit Begründung) teil.
Erstaunlich. Wissen Sie denn auch, wie man einen weißen Sklaven nennt?