Darf mich das Jobcenter so einfach in die EM Rente schicken?
Ich habe folgendes Problem. Ich bin vor kurzem erst in einen neuen Landkreis gezogen u nd nur Streß mit dem neuen Jobcenter. Außerdem habe ich schon vor länger Zeit meine Selbständigkeit angefangen, es lä uft aber nicht alles wie es soll. Dazu kam noch der kurzfristige Umzug dazwischen. Alte Wohnung wurde zu teuer und Mängel waren vorhanden und ich bin jetzt im gleichen Bundesland geblieben, anderer Landkreis neues JC.
Mit denen hab ich seit Anfang nur Streß und jetzt haben die mich aufgefordert einen Rentenantrag zu stellen. Ich sollte meine gesundheitlichen Einschränkungen darlegen und habe nur 30 % Grad der Behinderung und bin seit über 1 Jahr nicht mehr krank geschrieben. Mir geht es gut.
Meine finanzielle Situation ist dadurch nicht die Beste ich bin leider nicht sehr mobil, da mir der Führerschein fehlt. Ich habe bislang auch noch keinen neuen Job gefunden, dadurch das ich jetzt auch mehr ländlich wohne und das Amt lehnt hier das alles ab.
Ich war letzte Woche zum Termin hin, weil ich dazu aufgefordert worden bin, einen Antrag auf volle Erwerbsminderungsrente zu stellen. Ich bin zudem aktuell noch ohne festen Hausarzt. Die Praxen hier, nehmen keine neuen Patienten mehr auf und mir geht es gut. Was soll also der ganze Käse mit der EM-Rente?
Mein Alter spielt dabei sicher keine Rolle, obwohl ich auch weiß, das es nicht einfach ist ab 50 n och was neues zu starten. Ich habe mich o hne Ende beworben, aber mir fehlt eben der Führerschein. Und meine finanzielle Situation ist dadurch mehr schlecht als Recht.. Ist dem Amt aber völlig egal und bei der Existenzgründung bekomme ich null Unterstützung. Hab schon viel aus eigener Tasche bezahlt und dabei auch Schulden gemacht.
Damit ich keinen Ärger bekomme wegen meiner Mitwirkungspflicht mach ich das Spiel erstmal mit der EM-Rente mit. Außerdem hab ich von der Rentenversicherung erfahren, das die das so nicht richtig ist, wie die das gemacht haben. Es ist auch vorher von deren Seite aus keine medizinische Begutachtung in der Sache erfolgt.
Ich war im Winter nicht einmal krank, ich hatte mir lediglich durch meinen Umzug ein paar Blessuren eingefangen, da ich das meiste auch alleine noch dazu gemacht habe. Das ist völlig normal und jetzt ist alles wieder in bester Ordnung.
Außerdem hatte man mir schon gesagt, wenn die Rente abgelehnt wird, soll ich Widerspruch einlegen und notfalls ins Klageverfahren gehen. Die sehen mich als nicht mehr vermittelbar an und ich bin stocksauer. Ich möchte arbeiten und mit meiner Selbständigkeit muss ich mir jetzt selbst helfen, damit ich finanziell nach oben komme und raus aus dem JC.
Wie soll ich mich jetzt verhalten, weil ich schon genug Streß hatte mit dem neuen JC.?
2 Antworten
Eigentlich hätte dich der Kundenberater erst zum Medizinischen Dienst schicken müssen und der MD hätte dann bei deinen Ärzten die Unterlagen anfordern müssen.
Wenn dann der MD zu dem Schluss kommt das Du zu 100 % Erwerbsgemindert bist verweist er dich an die entsprechende Stelle und wenn ich das gestern richtig gelesen habe leitet der MD auch deine Unterlagen für Beantragung weiter.
- hatte mich die Tage deshalb mal schlau gemacht weil mir demnächst ähnliches bevorsteht.
das ist hier alles nicht passiert. Ich bin erst seit Ende letzten Jahres hier im neuen Landkreis wohnhaft, weil ich umziehen musste . Wohnung zu teuer und Mängel waren genug da....Und bin froh, das ich hier so gut mich eingelebt habe und auch die Nachbarschaft hilfsbereit ist. Ich habe das auch so meinen Partner gesagt. Wir wohnen aber nicht zusammen bislang. Meint ich sollte das erstmal hinnehmen, damit Ruhe einkehrt. Meine ganzen Beschwerden die ich mal gehabt hatte, haben s ich auch verbessert. Das ist auch eine längere Geschichte, da ich aus einer Großstadt komme und auch vollständig das Bundesland gewechselt habe. Heimweh kenn ich ebenfalls nicht. Ich war jetzt auch gar nicht mehr wegen der ganzen C-Pandemie beim Arzt und durch meine 3 Umzüge ist das auch auf der Strecke geblieben. Ich habe keine psychische Erkrankungen, ab und zu hab ich mal kleine Sachen, aber die kurier ich selbständig aus. Arztbesuche verkneif ich mir nach Möglichkeit und ich denke nicht, das ich aufgrund Allergien, Unverträglichkeiten in Rente geschickt bekomme. Wobei sich das auch schon alles super gebessert hat und das ab 50....! Und ohne festen Hausarzt kann es auch nur schwierig werden und meine finanzielle Situation lässt es auch nicht zu, einfach nur zuhause rum s itzen und nix tun. Ich bin grad dabei, richtig mit meiner Existenzgründung/Selbständigkeit irgendwie los zu starten. Egal wie. Hatte dadurch ja schon genug Verluste und Schulden gemacht. Aber das ist wieder eine andere Sichtweise. Ich versuch jetzt das beste draus zu machen und auch versuchen das ich vom Jobcenter mal weg komme. Hier schon einen Anwalt zu nehmen, halte ich noch für zu früh. Mir hat es auch so die deutsche Rentenversicherung am Telefon gesagt und nicht wie die das jetzt einfach mit mir gemacht haben.
Ja, das Jobcenter darf die Erwerbsunfähigkeit "feststellen" und zur Rentenantragstellung auffordern. Da hier noch kein Gutachten des MDK erfolgt ist, ist das geschilderte Vorgehen aber SEHR zweifelhaft.
Grundlage dafür ist der § 44a SGB 2. HIER findest du die fachlichen Weisungen dazu.
Ob sie dich zwingen dürfen, in den Widerspruch zu gehen, weiß ich nicht. Aber Klageverfahren kostet Geld...das hast du nicht...da soll das JC das dann finanzieren.
Stell den Antrag, und bei der ärztlichen Untersuchung gib dich fit wie ein Turnschuh! Dann wird der Rentenantrag nämlich abgelehnt und auch ein "Widerspruch" wird scheitern. Ach ja, bei dem Widerspruch schreib als Begründung rein: Dieser Widerspruch erfolgt, weil das Jobcenter diesen von mir fordert.
Auf die Weise sind erstmal deine Leistungen durch das JC sicher gestellt, weil du deiner Mitwirkungspflicht nachgekommen bist. Und weil so ein Verfahren SEHR lange dauert (über 1 Jahr ist keine Seltenheit), hast du dann erst mal Ruhe vor dem übereifrigen Sachbearbeiter des JC.
Der will dich in die Rente abschieben und in die aufstockende Grundsicherung des Sozialamtes, mehr ist da nicht dahinter.
Parallel solltest du dich beim Kundenreaktionsmanagement beschweren, dass man dich ohne echten Grund (das fehlende Gutachten des MDK!) zum Rentenantrag zwingt!
Hier geht es nicht um Vorrang der EM-Rente vor Bürgergeld, sondern darum, dass das JC einen NICHT erwerbsgeminderten Kunden mit GdB30 wegen "Nichtvermittelbarkeit" zwangsweise abschieben will in die Grundsicherung. Lt FE ist bislang nicht einmal eine Begutachtung durch den MDJK erfolgt...die MUSS aber vor solch einer Aufforderung erfolgen.
Sich fit geben sollte man nur, wenn man es auch ist.
Erwerbsminderungsrente hat Vorrang vor Bürgeld, sofern Anspruch darauf besteht.
Zudem sind Erwerbsminderungsrente und aufstockendes Bürgergeld möglich.