Bist du religiös?

19 Antworten

Besser "gläubig" statt "religiös"...

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Ich bin gläubiger muslim (مسلم) der natürlich an Allah (الله) sūbhana wa tā‘ala glaubt. 

Ich bin nicht religiös aufgewachsen, trotzdem musste ich den Islam selber finden. Damit meine ich, ich musste selber das Gebet lernen, die Shahada lernen, und die Suren auswendig lernen und weiteres…

Allah (الله) sagt im Qur‘an in Surah 3 Ayah 19: „Gewiß, die Religion ist bei Allah der Islām…“

Ich glaube stark an Allah, und ich bin ebenfalls ein Muwwahid (Jemand der den Tawhid bezeugt). Dazu hat uns Allah die Surah Al-Ikhlās offenbart: „Sag: Er ist Allah, Einer, Allah, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich.“

Allah sagt ebenfalls in Surah 3 Ayah 85: „Wer aber als Religion etwas anderes als den Islām begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.“

Ich bin nicht nur ein Quranist (Jemand der NUR den Qur‘an folgt) sondern ich glaube auch an Hadithe, denn sie sind eine Quelle, um den Qur’an besser zu verstehen. Dazu sagt Allah folgendes in Surah 4 Ayah 59: „O die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten…“

Es ist trotzdem wichtig andere Religionen wie das Christentum, und das Judentum zu respektieren, denn der Islam lehrt uns andere Religionen zu respektieren. Allah spricht darüber in Surah 29 Ayah 46: „Und streitet mit den Leuten der Schrift nur in bester Weise, außer denjenigen von ihnen, die Unrecht tun. Und sagt: „Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu uns herabgesandt worden ist und zu euch herabgesandt worden ist; unser Gott und euer Gott ist Einer, und wir sind Ihm ergeben.“

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Allāh (ﷻ) ist der Schöpfer der Schöpfung.

Hm, das kommt darauf an, wie du "religiös" definierst. Wenn du nicht institutionelle Religion meinst, sondern Religiosität, dann ja.

Also Tendentiell einfach antiideologischer, privater Glaube ohne religiöses Dogma bzw. omnireligiöser Mystiker.

Aber um es in Religionen verpackt zu beschreiben:

Ich bin u.a. christlicher (logischerweise sind Bahá’í nicht nur sondern auch christlich) Bahá’í mit vor allem jesidischen, daoistischen und sufischen Tendenzen.

Was den christlichen Part betrifft, bin ich Antitrinitarier und gegen das Kirchendogma.

Zudem bin ich agnostischer Theist, da ich aus Prinzip Allem (nicht nur Religion) gegenüber agnostisch eingestellt bin.

Das war jetzt nur die sehr kurz zusammengefasste Form.

Bei Begriff-Fragen gerne in den Kommentaren nachfragen.

Gottesglaube ist komplex, ich vermute, du hast vor allem die Vorstellung von Theismus (persönlicher Gott der in die Welt eingreift). Daneben gibt es ja noch Deismus (Unpersönlicher Gott, der nicht in die Welt eingreift), Pantheismus (Alles/der Kosmos ist Gott), Panentheismus (Der Kosmos ist ein Teil von Gott aber nicht gleichbedeutend) und noch weitere und alles dazwischen.

Entschuldige den folgenden langen Text, ich schildere dir einfach mal meine Perspektive, indem ich Teile anderer Antworten von mir hierher kopiere.

Und nein, keine Angst, ich will nicht missionieren oder derartiges, dafür bin ich zu antiideologisch und antiautoritär ;) Ich möchte dir nur eine andere Perspektive auf Glaube vor Augen führen - falls du überhaupt die Muse hast, soviel von mir zu lesen:

Vorher sei noch gesagt: Wie du unter "woher ich das weiß" lesen kannst, ist mir die Naturwissenschaft nicht fremd, im Gegenteil. Und sie verstärkt Spiritualität noch.

Die übergänge zwischen - institutionell-religiösem Monotheismus (Katholiken, Sunniten, etc.), über spirituell-mystizistischen Monotheismus (Jesidentum, Sufismus, Alevitentum, Gnosis, Drusentum, Manichäismus, Teile des Hinduismus etc.), über Polytheismus (Odinismus etc.), über Panentheismus, Pantheismus (Hinduistische Strömungen, Sikhismus, Daoismus, einige animistische Religionen etc.), über etwas unscharfe "Halb-Theismen" (Buddhismus) bis hin zu animistischen und schamanistischen Religionen (die biszu 100.000 Jahre als sein können) und zur privaten Spiritualität, die sich aus alle dem oder anderem zusammensetzen kann - sind fließend.

Ich muss theistischer Agnostiker sein, denn zu 100% wissen kann man nichts, noch nicht einmal dass 1+1=2 ist.

Die Art und das Antlitz des Kosmos, die Absurdität der Existenz des Prinzips von Existenz und Nichtexiztent. Im Gewebe des Universums, im großen wie im kleinen, im Gehirn des Menschen, überall ist es sichtbar.

Wir wissen nichts.

Ich nehme mir ausnahmsweise die Arroganz heraus, zu sagen, dass ich viel weiß und einen guten Überblick von Philosophie und Mythen bis zur Kosmologie und Quantenphysik habe.

Das heißt jedoch nicht, dass ich viel weiß, das ist nur relativ, nicht absolut. Ich bin der Meinung, je mehr man weiß, desto mehr ist einem bewusst, wie wenig man weiß und desto eher entwickelt man Glauben. Vom Physiker bis zum Philosophen, wenn man über das Universum lernt, muss man irgendwann gläubig werden. Irgendwann kommt der Punkt zwangsläufig.

Ich glaube es gibt dafür [die Rede ist bei dieser Antwort vom Gefühl "Gott"] nicht wirklich ein Wort. In anderen Sprachen würde vielleicht Samadhi, Ananda, Vipassana, Metta, Agape, Chesed, Wuwei, Dao.... annähernd passen.

Viele Menschen können dieses Gefühl (nicht arrogant oder selbstbeweihräuchernd gemeint) meiner Erfahrung nach gar nicht empfinden. Da es zu beschreiben ungefähr so schwer ist, wie eine Farbe zu beschreiben die der Mensch nicht zu sehen fähig ist, können diese Menschen dieses Gefühl vermutlich nur unter Einfluss von DMT, LSD, Psilocybin o.ä. spüren.

Es fühlt sich an, als würde das Gehirn versuchen etwas zu denken, was es nicht denken kann, als wäre der Gedanke zu groß um in den Kopf zu passen. Das widerum fühlt sich an, als würde man zwei gleiche Magneten versuchen aneinanderzudrücken. Gleichzeitig ist aber ein Gefühl der Liebe und "Heimat" da.

Oder als wüsste man, dass man man vor allen Geheimnissen des Seins steht, aber ein unbewegbarer Vorhang wäre dazwischen. -Als hätte man einmal etwas sehr wichtiges gewusst, aber es vergessen. Man weiß, dass man es wusste, kann sich jedoch nicht erinnern, je mehr man es versucht, desto mehr verschwindet es.

Oder vielleicht wie ein Säugling, der zum ersten Mal eine Blüte oder die Sonne sieht.

Ich würde behaupten, je mehr man weiß, desto spiritueller wird man. Geht man auf den Grund der uns bekannten Materie bis hin zum sog. Quanten-Schaum und Quantenfluktuationen oder betrachtet man alles was ist im größt möglichen Maßstab bis hin zur Viele-Welten-Theorie und weiter, realisiert man, dass wir nichts wissen und auch nichts wissen können, dass es eigentlich "Nichts" gibt, dass das Sein desto rätselhafter und absurder wird, je mehr man darüber weiß. Als die Menschen Intelligenz entwickelten, und sich selbst erkannten, mussten sie zugleich auch Religiosität entwickeln.

Interessant sind dahingehend auch Psychedelika wie DMT, Psylocibin etc. Sie wurden bereits in der Altsteinzeit verwendet, und werden es heute immer noch. Und sie werden nicht um sonst "Gottes-Moleküle" genannt. Unter ihrem Einfluss sind Menschen plötzlich in der Lage die Antworten auf die großen Fragen zu finden, Gedanken zu denken, die ihr Gehirn in normalem Zustand mit seiner Kapazität überhaupt nicht denken könnte, die "Pixel" oder das Gewebe der Realität zu erkennen und Gott zu spüren. Einmal zu Gott und zurück, einmal in den Tod und zurück, einmal in eines der anderen Universen und zurück. Das erleben Menschen seit tausenden, hunderttausenden oder mehr Jahren. Nicht umsonst gibt es Theorien, dass derartige Stoffe die Evolution beeinflusst haben (Stoned Ape - unbewiesen aber ein interessanter Ansatz).

Und egal ob man nun transzendent denkt oder rein materialistisch: Denkt man transzendent, sind die Phänomene dieser Stoffe ohnehin klar und dennoch geheimnisvoll. Denkt man rein materialistisch, macht es das nicht weniger Geheimnisvoll, weil demnach diese Erfahrungen und extremen Zustände schon in unserer DNA codiert sein müssen. Und vor dem hintergrund, dass Menschen unter diesen Substanzen unabhängig von einander ähnliche Erfahrungen machen und sogar denselben Wesenheiten begegnen, die so gleich sind, dass sie sich nach Gattungen klassifizieren und systematisieren lassen - macht es das nicht weniger rätselhaft. Warum, wofür, sind diese Erlebnisse so detailliert in der menschlichen DNA codiert?

Es kommt immer darauf an wie allumfassend und detailliert oder wie grob und (häufig) mit eurozentristischem Kontext man Religiosität betrachtet. Ein negatives Herabblicken auf Religiosität (beschränkt auf institutionelle Religion) und eine Abgrenzung zur Wissenschaft, kommt rein aus der europäischen Geschichte bezüglich Kirche und Aufklärung. In anderen Gesellschaften verhält sich das zurecht völlig anders.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium

Ja, die Religion ist das ZENTRUM meines Lebens.

Aus dem Glauben bekommt mein Leben SINN.

Gott ist die Person, mit der ich am intensivsten im Kontakt bin.

Religion ist schön: Herrliche Gottesdienste und schöne Jahresfeste und Lebensfeste.

Religion ist wahr: Die Weltanschauung dabei ist stimmig so.

Religion ist gut: Die Ethik dort ist die beste, die ich kenne.

Bist du religiös?

Ich glaube an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und insbesondere glaube ich auch an die klare Lehre Jesu und die damit verbundenen Werte, die man immer noch in den Evangelien nachlesen kann, wenn man dazu fähig ist, dies möglichst interpretationsfrei zu lesen.

Ich persönlich kann etwaigen Religionen nichts großartiges entnehmen. 

Dann ist das so.

Wenn ja, was hält dich dabei?

Mein persönlicher Glaube, den ich schon hatte, bevor ich mich für Religion zu interessieren begann.