Baptisten und Mission

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast über Baptisten einfach ungenügende Kenntnisse. Sonst würde sich deine Frage erübrigen. - Dem kannst du leicht abhelfen, indem du dich im Internet über die Baptisten schlau machst.

Lasse dir zusätzlich sagen, dass es nicht allein der Auftrag von Baptisten ist, zu missionieren, sondern dass schon Jesus Christus seine Jünger und alle seine Nachfolger aufgerufen hat zu "missionieren". - "Darum gehet hin und lehret alle Völker......" kannst du in Matthäus 28,19 im Neuen Testament nachlesen.

Damit ist es Aufgabe aller Christen (katholische und protestantische Kirchen inbegriffen) die frohe Botschaft, das Evangelium von Jesu Christi weiterzugeben. Ergo sind auch alle keine richtigen Christen, nicht nur Baptisten, wenn sie nicht danach handeln.

Natürlich heißt dies nicht Menschen in eindringlicher Weise und gegen ihren Willen über die frohe Botschaft zu informieren, wie es vielleicht manche Übereifrige praktizieren. Aber auch bei GF ist zu erkennen, wie wenig viele Menschen über das Evangelium wissen. Deshalb ist es legitim und förderlich, sie darauf anzusprechen. Aber nicht alle Christen haben dazu den Mut, oder sind einfach zu bequem.


saabiine 
Fragesteller
 04.03.2012, 15:08

Stimmt, das ist ein Missionsauftrag im Neuen Testament.

0
saabiine 
Fragesteller
 04.03.2012, 15:16

Da siehst du mal, daher kommt meine Frage, da ich zu tatsächlich praktizierter Mission und den Ansichten von Baptisten dazu nichts befriedigendes gefunden habe. Daher müsste man also behaupten, dass einer kein Baptist ist, wenn er sich nicht nach der Bibel orientiert, also z.B. wenn er nicht missionarisch tätig ist.

0
pasmalle  05.03.2012, 08:11
@saabiine

Nein, so einfach ist die Schlussfolgerung, welche du aus meiner Antwort ziehst dann doch nicht.

Im Prinzip ist es aus dem Glauben heraus zwar die Aufgabe aller Christen, nicht nur der Baptisten, "missionarisch" tätig zu sein. Aber es ist nicht jedem Menschen in gleichem Maße gegeben, dies auch in Worten praktisch zu tun. Deshalb gibt es auch Christen und Baptisten, die diesen Auftrag indirekt auf anderen Gebieten erfüllen, z.B. in der Altenpflege, auf allen sozialen Gebieten, in der Gemeinde beim Putzen usw. - wo sie durch ihr vorbildliches, hilfsbereites Tun die Liebe Jesu Christi augenscheinlich sichtbar machen. Es gibt also viele Abstufungen, an denen man seine Beurteilung, ob "einer ein Baptist ist", festmachen könnte - es besser aber nicht tut, denn keiner soll über den Anderen richten.

Ich selbst bin übrigens kein Baptist - nicht, dass du auf den Gedanken kommst, ich würde für diese Glaubensgemeinschaft die "Werbetrommel" rühren.

0
saabiine 
Fragesteller
 05.03.2012, 14:07
@pasmalle

Diese Sichtweise von "Mission", durch Taten ein Vorbild zu sein, gefällt mir ausgesprochen gut.

0
pasmalle  05.03.2012, 18:55
@saabiine

@saabiine

Die im stillen, in der "zweiten Reihe" wirken, sind oft die größeren unter den Christen. Nicht allein jene, die lautstark und rhetorisch brilliant predigen und Botschaft vermitteln.

0

Das ist eine Frage, die man am besten mit "Jein" beantwortet.

Positiv könnte man sagen: Ja, die Baptisten bilden offene Gemeinden, laden ein, nehmen Fremde auf, - selbstverständlich auch mit dem Gedanken, dass diese zu Christus finden. Dabei gibt es bei den Baptistengemeinden eine ziemlich konservative, fundamentalistische Richtung, zu der vor allem die russlanddeutschen Freikirchler gehören. Eine andere, hauptsächlich aus den schon immer in Deutschland ansässigen Baptisten bestehende Richtung ist da offener, auch liberaler.

Ob die einzelnen Baptisten "missionieren", ist unterschiedlich. Jedenfalls gab es, und das ist schon lange her, den Slogan: "Jeder Baptist ein Missionar!". Aber das war wohl damals mehr ein Appell an eine etwas müde gvewordene Gefolgschaft.

So weit her ist es mit der Mission bei den Baptisten wohl nicht, zumindest, was die Erfolge anbetrifft. Denn die Zahlen stagnieren seit langem, die Gemeinden rekrutieren sich aus ihrem eigenen Nachwuchs. (Ähnlich wie bei den ZJ: "Zeugen zeugen Zeugen." Aber Baptisten sind keine ZJ, sondern eine protestantische Freikirche.)

In den USA sind die Baptisten stark vertreten, bilden besonders unter den Afro-Amerikanern eine starke Bewegung. In den USA gibt es die Südlichen Baptisten, sehr konservativ, und die Nördlichen Baptisten, die durchaus liberaler und theologisch gebildeter sind.


saabiine 
Fragesteller
 05.03.2012, 14:53

Hm, danke, das spiegelt das aktuelle Bild der Baptisten wohl ganz gut.

0

Dieser Auftrag kommt direkt von Gott und ist im Markus und Matthäus Evangelium niedergeschrieben.

Wenn du missionieren sollst dann heißt das allerdings nicht das du gleich in ein dritte Welt Land in den Urwald gehen musst und den Menschen das Evangelium bringen.

Missionieren kannst du überall in deiner Stadt an deinem Arbeitsplatz etc.

Missionieren heißt auch nicht gleich das du die in der Stadt auf ein Podest stellst und laut an alle Menschen sprichst.

Du kannst einfach mit z.B. deinem Arbeitskollegen darüber sprechen oder in der Stadt an der Bushaltestelle bei einem Smalltalk.

Aber es zählt in der Mission sich das Verhalten, meistens merkt man schon am Verhalten das dieser Mensch eein Christ ist.

Hallo saabiine.

Eigentlich hat pasmalle schon eine gute Antwort gegeben. Wir Baptisten haben keinen festgeschriebenen Pflichtenkatalog, den dann jeder abzuarbeiten hat. Was wir zu tun und zu lassen pflegen, das leiten wir aus der Bibel ab. Gott legt dem einen mehr die Mission ans Herz als dem anderen und gibt auch die Begabung. Den Glauben an Jesus Christus als Retter und Herrn vor anderen Menschen zu leugnen oder zu verstecken, gilt aber normalerweise als Fehlverhalten. Ich sage deshalb "normalerweise", weil Baptistengemeinden immer völlig autonom sind (es gibt keine mit Lehr- und Weisungsbefugnis ausgestattete kirchliche Oberinstanz) und sich untereinander wenig oder stark in der Glaubensausübung unterscheiden, selbst innerhalb einer Stadt.

baptistische Prinzipien:

  • Die Bibel als Gottes Wort, daher alleinige Regel und Richtschnur für Glauben und Leben.

    Wie pasmalle schon schrieb müssten alle Christen, wenn sie denn die Bibel lesen, den Missionsbefehl des Herrn dort vorfinden.

  • Die Gemeinde der Gläubigen, daher die Notwendigkeit von Mission und Evangelisation.

    An die frohe Botschaft kann nur glauben, wer sie auch gehört hat. Wenn keiner sie hört und keiner glaubt, dann stirbt die Gemeinde notwendigerweise aus.

  • Die Taufe auf das Bekenntnis des Glaubens, daher Verbindung von Taufe und Gemeindemitgliedschaft.

    Normalerweise erzählt jemand öffentlich im Gottesdienst, der die Taufe empfangen möchte, unter welchen Umständen er zu der Entscheidung gelangt ist Jesus Christus für sich als seinen Retter anzunehmen (Bekenntnis des Glaubens aka Zeugnis). Die Gemeinde stimmt dann darüber ab, ob sie das persönliche Zeugnis für glaubwürdig hält und der Bewerber die Taufe empfangen darf.

  • Das allgemeine Priestertum aller Gläubigen, daher keine Ämterhierarchie (Rangordnung).

    Alle Gläubigen sind prinzipiell in der Lage als "Heilsvermittler" tätig zu sein. Und zwar durch die Weitergabe der frohen Botschaft.

  • Die Selbständigkeit der Ortsgemeinde, daher kein mit besonderen Befugnissen ausgestatteter kirchlicher Überbau.

  • Glaubens- und Gewissensfreiheit, daher Trennung von Kirche und Staat.

Ich habe gerade dieses Video gefunden. Das gibt eigentlich einen ganz guten Einblick in das Gemeindeleben. Dort wird auch Deine Frage zwischendurch angeschnitten:


saabiine 
Fragesteller
 08.03.2012, 15:07

Danke für deine Mühe, der Weg der Baptisten ist ja über das Internet allgemein gut nachzuvollziehen. Und der Punkt "Mission"ist für mich sozusagen geklärt. Generell möchte ich dazu sagen, dass ich kein religiös orientierter Mensch bin bzw. meinen Alltag nicht aus religiösen Büchern wörtlich ableite. Meine Meinung in Bezug auf Gott und Bibel und andere Religionsschriften deckt sich mit keiner mir bekannten Ansicht zu Religion vollständig und ist nicht glaubensorientiert.

0

Es gibt solche und solche...

Es gibt die Strenggläubigen, die immer nur mit Röcken rumlaufen, und solche die eigentlich ziemlich locker sind was all das angeht. Alkohol, Rauchen, Fernsehen, was weiß ich.

Ich bin selber seit einem Jahr in so einer Gemeinde, aber nicht nur wegen dem Glauben, sondern weil dort Leute sind die mich nehmen wie ich bin.

Diese Gemeinde ist ziemlich locker, viele missionieren aber auch. Einige, darunter auch solche die getauft sind, tun es nicht.

Ob jemand als Christ missioniert oder nicht muss er für sich entscheiden finde ich, nicht alles was in der Bibel steht ist (für mich) moralisch vertretbar. An Gott glaube ich aber trotzdem, vielleicht nicht so stark wie manch andere aber ich tus.

Amen und gute Nacht.


saabiine 
Fragesteller
 04.03.2012, 02:07

Aha, das ist also keine Frage der Gemeinde bzw. eine grundsätzliche Einstellung, sondern eine ganz persönliche Entscheidung jedes einzelnen? Danke. Gute Nacht.

0
saabiine 
Fragesteller
 04.03.2012, 02:11

Äh, wobei ich nicht verstehe, was Glaube mit Röcketragen zu tun hat (das ist ja eher eine modische Angelegenheit, Schotten im Dudelsackchor tragen auch Röcke), aber danke, des passt scho...

0
KoenigMF  04.03.2012, 11:24
@saabiine

Guten Morgen!

Also erstmal: Jede Gemeinde macht es, jede nach ihrer Auffassung.

Ich persönlich aber tue es nicht und ne Freundin von mir auch nicht. Wir sind der Meinung, dass die Leute glauben sollen was sie wollen und auch ohne dass sie Christen sind gute Menschen sind.

Und in manchen Gemeinden tragen die Frauen nur Röcke, auch im Winter. Glaubenssache. Vielleicht hast du sowas auch noch nie gesehen, aber hier ist das so! :)

0