Asexualität = Spektrum? Ja oder Nein?

Asexualität bzw. asexuell ist heutzutage ein sehr inflationär benutztes Label. Es gibt sehr viele Menschen, die sich "asexuell" nennen, obwohl sie es genau genommen gar nicht sind. Den prozentualen Anteil tatsächlicher Asexueller an der Gesamtbevölkerung schätze ich deshalb bei deutlich unter einem Prozent ein.

Bei Asexualität empfindet man nicht "wenig", "ein bisschen" oder "unter bestimmten Umständen", sondern ausschließlich gar kein Verlangen nach sexuellen Interaktionen; ganz wörtlich bzw. streng betrachtet noch nicht mal nach sexuellen Aktivitäten generell. Anziehung gegenüber (anderen) Menschen in sexueller Form ist ohnehin nicht gegeben. So lautet die korrekt bzw. exakt ausgelegte Definition der Asexualität.

Wer sich etwa als "demi-bisexuell" beschreibt, ist meines Erachtens in erster Linie schlicht und ergreifend bisexuell, nicht asexuell. Macht es irgendeinen Unterschied, ob jemand auch außerhalb einer romantischen Beziehung mit anderen Leuten herum macht oder es sich dann nur selber besorgt? Nein, jedenfalls nicht für mich. Wie oft oder selten sie tatsächlich sexuell interagiert, ändert nichts an der Bisexualität dieser Beispiel-Person. Sexuelle Anziehung gegenüber anderen Menschen zu empfinden - völlig egal, wann, wie viel, wie oft etc., widerspricht daher der Asexualität bzw. zumindest meiner Auffassung dieser. Von der Mär des "asexuellen Spektrums" halte ich in Bezug auf die sexuelle Anziehung sowie sexuellen Verlangens deshalb nichts.

Etwa Präferenzen/Philien wie etwa dieses "Super Straight" sind ja auch noch längst keine eigenen sexuellen Orientierungen. Warum aber wird dann die Intensität sexueller Anziehung und generell sexuellen Verlangens in verschiedene "sexuelle Orientierungen" unterteilt und alles unterhalb des Durchschnitts in ein angebliches "asexuelles Spektrum" geschoben? Wäre auch mal interessant zu wissen, warum hier so mit zweierlei Maß gemessen wird. Ich habe nichts dagegen, wenn sich Menschen mit unterdurchschnittlichem Empfinden sexueller Anziehung und/oder sexuellen Verlangens - aber eben mit solchem Empfinden - sich zu einem Spektrum zusammen rotten. Dieses Spektrum ist dann aber nicht "asexuell", sondern eher allo- oder zumindest grausexuell. Vegetarier sind ja auch kein "veganes Spektrum", eben weil sie vielleicht ohne Fleisch, aber nicht komplett ohne tierische Erzeugnisse leben.

"Die Asexualität" gibt es nämlich nicht.

Wer sowas behauptet, verdreht zum Nachteil tatsächlich Asexueller die Tatsachen. Selbstverständlich gibt es die Asexualität!

Es gibt viele verschiedene Ausprägungen von Asexualität und auch viele Unterkategorien, die darunter fallen.

Asexualität kennt exakt eine einzige Ausprägung. Siehe zweiter Absatz. Alles andere ist keine Asexualität im eigentlichen Sinne. Die Vorsilbe a- stammt aus dem Griechischen; deutsche Bedeutung: nicht-, un-, kein-

Liebe Grüße.

Ich würde allerdings eher sagen, dass es einfach ein asexuelles Spektrum gibt, für das asexuell auch manchmal als Überbegriff genutzt wird und an dessen einem Ende die vollständige Asexualität steht.

leider ist hierüber noch sehr wenig bekannt, bzw. wissenschaftlich erforscht und belegt

für die Betroffenen spielt es gesellschaftlich heute keine Rolle mehr, da jeder so leben kann, wie er will

Als Person, die Teil des Ace-Spektrums ist, aber nicht Asexuell ist, ja es ist ein Spektrum. Manche Menschen haben null Verlangen nach Sex, andere selten und andere nur mit bestimmten Personen. Asexuell ist nicht gleich Asexuell.

Ich denke persönlich es ist auch ein Spektrum, denn nie ist richtig etwas nur schwarz und weiß. Manche Asexuelle wollen 0% irgendetwas sexuelles tun, für manche ist es okay- dort aber oft auch nur zu einem grad.