An die ehemaligen DDR - Bürger : Wie lange hatte man auf einen neuen Trabbi gewartet?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie so Vieles war auch Das starken Schwankungen unterworfen. Daher können alle deine Zahlen stimmen. Nach meiner Kenntnis waren es um die 8-12 Jahre.

Die Folge war das Autos nicht zum Wegwerfprodukt wurden sondern auch Gebrauchte sehr gefragt waren. Ich hab zum Beispiel nie eine Trabi besessen. Mein erstes Fahrzeug war ein gebrauchter LADA 1200 (WAS-2101).

Was deine Frage zu Telefonen und Anrufe in den Westen betrifft gab es auch hier riesige Unterschiede. In der Regel war es so das ein Anruf in den Westen über eine Vermittlung lief, das konnte schon mal dauern ehe die Verbindung stand. Anrufe aus dem Westen waren wohl etwas einfacher. Es gab aber auch eine mir bekannte Ausnahme. Aus dem Palast der Republik konnte man mit Vorwahl direkt in Berlin-West anrufen. Meines Wissens sogar zum Ortstarif.


Winkler123 
Fragesteller
 02.01.2023, 04:27

Was das telefonieren angeht, meinte ich, ob es optimal klappte, wenn DDR - Bürger, die einen Telefonanschluß hatten, untereinander telefonierten ?

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Nomex64  02.01.2023, 06:02
@Winkler123

Ja das war völlig problemlos. Überlastet war das Netz jedenfalls nicht. 😉
Einzig problematisch war das du quasi von jeder Stadt eine andere Vorwahl brauchtest. DDR-Telefon-Vorwahl

Noch besser war nur wenn du Netze der Industrie genutzt hast. Da gab es zum Beispiel das Netz der Energieversorgung. Da hast du nur eine Karte gehabt auf der alle Überlandleitungen zur Stromversorgung mit Nummern eingetragen waren. Da hast du dir die Nummer selbst zusammensuchen müssen. Das gab es allerdings nicht von normalen Postanschlüssen, sondern nur von einem Betriebsanschluss. Wir hatten so einen zu Hause. So konnte ich ehemalige Kommilitonen anrufen ohne dafür was bezahlen zu müssen. Das Gespräch lief dann quasi über die Hochspannungsleitung (Telefonieren über Hochspannungsleitungen).

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Alle Angaben stimmen. Die Wartezeiten wurden im Laufe der Zeit immer länger. Das war aber kein Problem. Als ich mich für die Fahrerlaubnis angemeldet habe hätte ich diese schon nach 7 Jahren machen dürfen. Passt also.

Zwischen 12 und 15 Jahren. Mal mehr aber auch mal weniger.


Winkler123 
Fragesteller
 02.01.2023, 04:26

Wovon hing das ab, ob mehr oder weniger ?

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Salue

Ich hatte als Schweizer gute Bekannte in der DDR und habe diese häufig besucht.

Es gab zwei Wege um schneller an einen neuen Trabant heranzukommen:

Deine Bekannten im Ausland bezahlten rund 5000 konventierbare Währung (Westmark) an den GENEX-Geschenkdienst der DDR. Die Verwandten in der DDR konnten sich sogar die Farbe aussuchen und sogar das Modell "Sonderwunsch" sofort beziehen.

Ein Fall wurde mir bekannt, da hätten DDR-Bürger noch einige Jahre warten müssen. Als sie im Autobüro waren und das "Bestellbüchlein" nachtragen lassen wollten und es dort abgaben, kam Ihnen in den Sinn, dass sie im Büchlein einige Tausend Ostmark versehentlich hineingelegt hatten, die sie eigentlich für Wohnungseinrichtungen hätten verwenden wollen.

Sollten Sie nun zurückgehen und den Irrtum richtigstellen oder einfach abwarten? Immerhin bestand das Risiko, dass dies als Bestechung aufgefasst würde. Sie riskierten es. Zwei Wochen später bekamen sie die Aufforderung, den Restbetrag für den Trabi noch einzuzahlen, Ihr Trabi stände für sie bereit.

Kleine Geschenke konnten die Lieferfrist beträchtlich verkürzen.

Tellensohn

10 Jahren musste man auf einen Trabbi warten und auf Telefonanschlüsse gefühlt ein halbes Leben lang. Ich selbst bin nach der Wende gerade mal 6 Jahre alt gewesen, aber ich weiß einiges über die DDR von meinem Vater.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Winkler123 
Fragesteller
 01.01.2023, 07:24

Danke auch für den Hinweis mit dem Telefonanschluß! - 1990 gab es ja noch Probleme mit Telefonaten zwischen Ost - und Westdeutschland. Hatte es zu allen Zeiten innerhalb der DDR immer problemlos geklappt ?

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amareno84  01.01.2023, 07:30
@Winkler123

Das weiß ich leider nicht. Aber die Technik war definitiv veraltet und stammt größtenteils aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.

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maxim65  01.01.2023, 09:57
@Winkler123

Problemlos ist so ein unbestimmtes Wort. Diejenigen die einen Anschluss hatten waren halt eher exklusiv ausgesucht. Das machte die telefonische Erreichbarkeit für die meisten etwas schwieriger

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maxim65  02.01.2023, 09:53
@Winkler123

Telefonsnschlüsse waren nicht so einfach zu bekommen. Bevorzugt wurden Parteimitglieder und/ oder Angehörige der Nomenklatura. Otto Normal hatte kaum eine Chance einen Anschluss zu bekommen.

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